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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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denn jetzt weiter?«
    Rebus las den Artikel noch einmal. »Keine Ahnung. Kommt drauf an, ob sie dichtmachen oder die Gorgie-Geschäftsstelle verlegen. Dann machen wir entweder auch dicht oder folgen ihnen.«
    »Wir? Sie sind suspendiert, falls Sie das vergessen haben.«
    »Oder Cafferty sucht sich jemand anders, der die Sache übernimmt, solange Dougary ausfällt.«
    »Das wäre aber nur für kurz.«
    »Was bedeutet, dass es jemand Handverlesenes sein müsste.«
    »Oder er springt selbst für Dougary ein.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Rebus, »aber es wäre wunderbar, wenn er es täte. Die einzige Möglichkeit, das rauszukriegen, ist, die Überwachung fortzusetzen, bis etwas passiert.«
    »Und bis dahin?«
    »Da haben wir noch jede Menge Buchmacherläden zu überprüfen.« Rebus drehte sich um und sah lächelnd in Richtung Bowhill. »Doch etwas sagt mir, dass wir bereits einen Volltreffer gelandet haben.«
    »Wenn das mal nicht ein Schuss in den Ofen ist«, gab Siobhan zu bedenken, während Rebus sein Auto aufschloss und einstieg.
    Als sie in Dunfermline eine Kleinigkeit aßen und Tee tranken, erzählte Rebus ihr die Geschichte von Hutchy’s und dem Mann mit dem Koffer voller Bargeld. Sie verzog das Gesicht, als ob sie einen Schluck zu heißen Tee getrunken oder in was Scharfes gebissen hätte.
    »Wie war noch mal der Name?«
    »Tommy Greenwood.«
    »Aber der kommt doch in der Cafferty-Akte vor.«
    »Was?« Nun war es an Rebus, das Gesicht zu verziehen.
    »Tommy Greenwood. Ich bin mir ganz sicher. Er ist … er war vor Jahren einer von Caffertys Komplizen. Dann ist er von der Bildfläche verschwunden, wie so viele andere. Sie hatten sich über die Aufteilung der Anteile gestritten oder so was.«
    »Klingt nach einem dicken Stein um den Hals, dann mit einem Hauruck von der Brücke.«
    »Wie Sie zu sagen pflegen, es ist ein mobiles Gewerbe.«
    »Gluck, gluck, gluck, bis hinunter auf den Grund.«
    Siobhan lächelte. »Ist es nun der echte Tommy Greenwood oder nicht?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Wenn der Kerl beim plastischen Chirurgen war, könnte das schwer festzustellen sein. Trotzdem gibt es Möglichkeiten.« Er nickte vor sich hin. »O doch, da gibt es Möglichkeiten.«
    Angefangen bei einem freundlichen Steuerbeamten …
    Mehr als einer las an diesem Sonntag die Geschichte auf der Titelseite der Morgenzeitung mit einer Mischung aus Sorge, Angst, Schuld und Zorn. Telefonanrufe wurden getätigt, Gemeinheiten sich gegenseitig an den Kopf geworfen. Doch da Sonntag war, konnte man nicht viel unternehmen. Hätten die Spirituosenläden aufgehabt oder die Supermärkte und Lebensmittelläden Alkohol verkaufen dürfen, hatte vielleicht so mancher seine Sorgen ertränkt oder seinen Zorn beschwichtigt. Doch wie die Dinge lagen, baute sich der Zorn weiter auf, und die Sorge wuchs. Stein für Stein näherte sich das Gebäude aus Wut und Empörung der Vollendung. Es fehlte nur noch das Dach. Etwas, das dafür sorgte, dass der Druck drinnen blieb und die Naturgewalten draußen.
    Und das alles nur wegen John Rebus. Darüber war man sich mehr oder weniger einig. John Rebus rückte mit einem Rammbock an, und mehr als einer verspürte große Lust, die Tür aufzureißen und ihn hereinzulassen — ihn in seine Höhle zu lassen. Und dann die Tür hinter ihm zu verriegeln.

28
    Die Besprechung im Büro von Farmer Watson war für neun Uhr morgens angesetzt. Vermutlich wollte er Rebus genau dann drankriegen, wenn dieser noch müde und schlapp war. Er mochte zwar morgens laut knurren, aber zu beißen fing er erst nachmittags an. Dass jeder, angefangen von Watson bis hin zum Kantinenpersonal, wusste, dass man ihn reingelegt hatte, machte die Sache nicht weniger peinlich. Zunächst einmal waren die Ermittlungen in dem Mord im Central Hotel nicht offiziell, und Watson dachte nicht daran, sie zu sanktionieren. Also hatte Rebus auf eigene Faust gehandelt. Doch eines musste man dem Farmer lassen, er kümmerte sich um seine Leute. Gemeinsam bastelten sie eine Geschichte zusammen, laut der Rebus die Erlaubnis erhielt, in seiner Freizeit ein bisschen in den Akten herumzuwühlen.
    »Im Hinblick darauf, dass der Fall vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerollt wird, wenn dies aufgrund von neuem Beweismaterial sinnvoll erscheint«, erklärte der Farmer. Seine Sekretärin, eine kluge Frau mit einem grauenhaften Geschmack, was Haarfarben betraf, schrieb diese abschließenden Worte mit. »Und datieren Sie es zwei Wochen

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