Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
mit. Rick wartete am Tresen und richtete sich auf, als sie herauskam.
    »Reece. Warum setzen wir uns nicht nach hinten?«
    »Hier passt es doch bestens. Tisch Nummer fünf ist frei. Linda-Gail«, rief Reece, ohne den Blick von Rick abzuwenden. »Würdest du dem Sheriff etwas Kaffee bringen? Tisch Nummer fünf.«
    Sie ging voran, setzte sich. »Hat Min vor, Anzeige zu erstatten?«
    »Nein.« Er holte sein Notizbuch hervor. »Ich habe heute Morgen noch mal mit ihr gesprochen, und sie gibt zu, dass Sie sie eigentlich nicht geschlagen haben, sondern eher auf sie gefallen sind. Und nach reiflicher Überlegung haben andere Zeugen bestätigt, dass Sie keinen Tisch umgeworfen haben, sondern gegen einen gestürzt sind, als andere Leute die Flucht ergriffen oder sich ihrerseits ins Handgemenge gestürzt haben. Es herrscht also sozusagen Einigkeit darüber, dass die Sache im Clancy’s die Folge eines reichlich idiotischen Verhaltens einiger Personen war.«
    »Mich mit eingeschlossen.«
    »Nun ja.« Er verzog den Mund zu einem unmerklichen Lächeln. »Sie scheinen in der Tat recht … extreme Reaktionen hervorzurufen. Nun.« Er schwieg und sah zu der Plastikplane und dem Lärm, mit dem der Gipskarton festgenagelt wurde, empor. »Wie wär’s, wenn Sie mir etwas hierüber erzählen?«
    »Nachdem ich Ihr Büro verlassen hatte, hat mich Brody nach Hause gefahren. Wir sind hoch zu meinem Apartment gegangen. Ich habe Wasser laufen hören, und als wir eintraten, war die Badezimmertür zu. Wasser quoll durch den Türspalt. Irgendjemand hat den Badewannenhahn aufgedreht und den Stöpsel reingesteckt. Die Wanne ist übergelaufen.«
    »Irgendjemand?«
    Sie war darauf vorbereitet und hielt seinem Blick stand. Achtete auf eine gelassene, selbstbewusste Stimme. »Ich war das nicht. Ich war nicht zu Hause. Und das wissen Sie auch, weil ich im Clancy’s war und anschließend in Ihrem Büro.«
    »Ich weiß, dass Sie ein paar Stunden im Clancy’s waren und auch ein paar Stunden in meinem Büro. Aber nach dem, was ich gehört und gesehen habe, muss das Wasser schon eine ganze Weile gelaufen sein. Schwer zu sagen, wie lange genau.«
    »Ich habe den Hahn nicht aufgedreht. Nach meiner Schicht bin ich nur kurz hoch, um mir andere Schuhe anzuziehen und …«
    »Und?«
    Um die Schlösser, die Fenster zu kontrollieren. »Nichts. Ich habe andere Schuhe angezogen und bin wieder runter, um mich mit Linda-Gail zu treffen. Ich kann höchstens drei Minuten oben gewesen sein.«
    »Waren Sie im Bad?«
    »Ja, ich war im Bad und habe nach meinen Kleidern gesehen, die ich zum Trocknen über die Duschvorhangstange gehängt habe. Mehr nicht. Ich hatte keinerlei Veranlassung, das Wasser aufzudrehen.«
    »Die Kleider, die Sie vorher mit in den Waschkeller des Hotels gebracht hatten?«
    Na gut, dachte sie. Von mir aus. »Ja. Und ja, irgendjemand hat meine Kleider, die ich gewaschen und in den Trockner getan hatte, wieder aus dem Trockner genommen und zurück in die Waschmaschine getan. Ich hatte sie in den Keller getragen, sie gewaschen, bin nach Hause, kam zurück, tat sie in den Trockner und ging wieder nach Hause. Als ich kam, um sie zu holen, lagen sie in der Waschmaschine.«
    Er sah auf, als Linda-Gail seinen Kaffee brachte sowie ein pochiertes Ei mit Toast für Reece. »Joanie sagt, du sollst das essen, Reece. Darf ich Ihnen noch etwas anderes bringen, Sheriff?«
    »Nein, nur Kaffee, vielen Dank.«
    »Linda-Gail kann Ihnen bestätigen, dass ich nicht länger als ein paar Minuten oben war, bevor wir ins Clancy’s sind.«
    »Klar.« Die Bestätigung kam nach einem kaum merklichen Zögern. »Sie war oben und kam gleich darauf wieder runter.«
    »Sie sind nicht mit zu ihr hoch?«, fragte Rick.
    »Nein, das nicht. Ich bin hier aufs Klo gegangen, habe mein Make-up aufgefrischt und ein bisschen an meinen Haaren herumgefummelt. Reece wartete schon auf mich, als ich wieder rauskam. Das Ganze kann höchstens ein paar Minuten gedauert haben. Irgendjemand hat ihr einen Streich gespielt, und zwar einen besonders fiesen, wenn Sie mich fragen.«
    »Warum hätte ich den Hahn aufdrehen sollen?«, fragte Reece. »Ich wollte ausgehen.«
    »Das sage ich ja auch gar nicht. Genauso wenig, wie ich behaupte, dass Sie das hier verursachen wollten, falls Sie es doch getan haben.« Er zupfte an seinem Ohrläppchen. »Manchmal, wenn man viel um die Ohren hat, wird man vergesslich. Man lässt den Topf auf dem Herd stehen, legt den Telefonhörer nicht richtig auf. Das ist völlig

Weitere Kostenlose Bücher