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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verloren hatte, als sie, aus welchen Gründen auch immer, aus Boston geflohen war.
    Wieder fragte er sich, was für einen Mord sie wohl beobachtet hatte. Und warum. Unter welchen Umständen. Sie zauberte irgendetwas aus ein paar Crackern, Streichkäse und Oliven, die sie mit etwas bestreute, das wie Paprika aussah. Dann arrangierte sie es auf einem Teller vor ihm.
    »Erster Gang.« Sie schenkte ihm die Andeutung eines Lächelns, bevor sie das Huhn klein schnitt und den Knoblauch zerdrückte.
    Sie hatte kaum den Reis aufgesetzt, als er auch schon die Hälfte der Cracker vertilgt hatte, die wirklich lecker schmeckten. Es duftete stark nach Knoblauch. Während er gemütlich auf seinem Hocker saß, jonglierte sie drei Töpfe gleichzeitig – das Huhn, den Reis und noch einen, in dem sie Paprika, Pilze und kleine Brokkoliröschen andünstete.
    »Wie kriegen Sie das bloß hin, dass alles zur gleichen Zeit fertig wird?«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, ihr Gesicht war entspannt und leicht rosig von der Wärme. »Woher wissen Sie, wann ein Kapitel fertig ist und Sie mit dem nächsten anfangen müssen?«
    »Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht. Sie sehen gut aus, wenn Sie kochen.«
    »Ich koche besser als ich aussehe.« Sie rüttelte an dem Topf mit dem Gemüse und bewegte die Kasserolle mit dem Huhn ruckartig hin und her.
    Wie zum Beweis drehte sie die Flamme kleiner und begann das Essen auszugeben. Sie setzte ihm seinen Teller vor, woraufhin er eine Braue hochzog. »Zwanzig Minuten. Und es duftet deutlich besser als die Suppenkonserve, die ich heute Abend aufgemacht hätte.«
    »Sie haben es sich verdient.« Sie tat sich selbst auf – und zwar eine deutlich kleinere Portion -, bevor sie um die Küchenzeile herumging und sich neben ihn setzte. Zum ersten Mal griff sie nach ihrem Weinglas.
    Sie prostete ihm halb zu, halb nippte sie daran. »Und? Wie ist es?«
    Er nahm einen ersten Bissen und lehnte sich zurück, so als müsse er sich erst ein Urteil bilden.
    »Sie haben ein interessantes Gesicht«, hob er an. »Irgendwie faszinierend, vor allem wegen Ihrer großen dunklen Augen. Die können einen gefährlichen Sog auf einen ausüben, wenn man nicht aufpasst. Aber vielleicht«, fuhr er fort, während sie ein winziges bisschen vor ihm zurückwich, »kochen Sie tatsächlich besser als Sie aussehen.«
    Das anerkennende Lächeln, das jetzt auf ihrem Gesicht erschien, belehrte ihn eines Besseren. Aber er aß weiter und genoss das Essen und ihre Gesellschaft mehr, als er erwartet hatte.
    »Sie können sich vorstellen, worüber da unten gerade geredet wird?«, fragte er.
    »Im Joanie’s?«
    »Ja genau. Die Leute sehen mein Auto vor der Tür, aber sie sehen mich nicht im Lokal. Irgendjemand macht eine Bemerkung, ein anderer sagt, ich hab ihn zu Reece hochgehen sehen, zu Joanies neuer Köchin. Er ist schon eine ganze Weile da oben.«
    »Oh.« Sie atmete tief durch. »Na ja, was soll’s.« Dann richtete sie sich auf. »Oder macht es Ihnen was aus? Wenn über Sie geredet wird?«
    »Das ist mir vollkommen egal. Und Ihnen ist es auch egal, was die Leute über Sie denken oder reden?«
    »Manchmal beschäftigt mich das schon, und zwar mehr, als es sollte. Und manchmal ist es mir vollkommen egal. Zum Beispiel ist es mir vollkommen egal, dass Sie Ihre Wette mit Mac Drubber verloren haben, weil ich nicht sofort mit Lo in die Kiste bin.«
    Seine Augen funkelten amüsiert, während er weiteraß.
    »Da hab ich Lo wohl überschätzt. Und Sie unterschätzt.«
    »Sieht ganz so aus. Aber wenn die Leute jetzt denken, wir hätten was miteinander, hört Lo vielleicht endlich damit auf, mich zum Ausgehen überreden zu wollen.«
    »Belästigt er Sie?«
    »Nein, das nicht. Und es ist auch schon viel besser geworden, seit ich ein ernstes Wort mit ihm gesprochen habe. Aber schaden kann es nicht. So gesehen, bin ich Ihnen noch was schuldig.«
    »Ich denke auch. Vielleicht noch so eine Einladung zum Abendessen?«
    »Ich … na ja, von mir aus.« Sie zog verwirrt die Brauen zusammen. »Wenn Sie darauf bestehen.«
    »Wann haben Sie Ihren nächsten freien Abend?«
    »Äh …« Meine Güte, wie hatte sie sich nur in diese Situation bringen können? »Am Donnerstag. Da hab ich Frühschicht und ab drei Uhr nachmittags frei.«
    »Fantastisch. Ich komm so gegen sieben. Passt Ihnen das?«
    »Um sieben, in Ordnung. Klar. Und, gibt es irgendetwas, das Sie nicht essen? Wogegen Sie allergisch sind?«
    »Solange Sie keine Innereien zubereiten und erwarten, dass ich

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