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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Gletschereis ins Tal gespült wurde und dort für immer begraben liegt.«
    »Dicker Hund!«, kommentierte Chris.
    »Jetzt weiß ich auch, warum mir dieser Name die ganze Zeit so bekannt vorkam«, fiel es Mike Linaker ein. »Ich hab ein Buch über den Mount McKinley gelesen, da stand die Geschichte auch drin.« Er blickte Carol entsetzt an. »Mein Gott … er wird doch nicht nach der Leiche des Mannes suchen …«
    »Also wenn Bill Jacobsen sein Vater war …«, überlegte Julie laut.
    Mike wollte es nicht glauben. »Aber bis zum Gletscher sind es noch etliche Meilen, und der Weg ist sicher gefährlich. Besonders wenn er im Eis nach der Leiche suchen will. Das wäre sogar für einen Profi ziemlich riskant.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Warum hat er denn nichts gesagt? Und warum hat er keinen Profi für die Suche angeheuert? Ich verstehe das nicht …«
    »Jetzt weiß ich wenigstens, warum er dauernd zum Gipfel hochstarrte«, sagte Julie. »Es muss ihm schwer zu schaffen machen, dass es sein Vater damals nicht geschafft hat. Vielleicht gibt er dem Partner die Schuld, diesem Nick Harmon, sonst hätte er ihn doch mitgenommen. Er müsste doch am besten wissen, wo die Überreste liegen. Haben sie damals nicht gesucht?«
    Gary hatte die nächsten Zeilen bereits überflogen. »Hier steht, dass ein Team erfahrener Bergsteiger wochenlang nach der Leiche suchte … leider vergeblich.« Er las vor: »›Der Berg vereinnahmte ihn … bis in alle Ewigkeit.‹«
    »Dann wissen die Ranger von Search & Rescue wenigstens, wo sie suchen müssen«, sagte Julie, die bereits angezogen war und nur noch auf Josh wartete. »Und wenn er in einer der Höhlen übernachtet hat, finden wir ihn bis Mittag.« Sie wandte sich an Carol. »Sollen wir unsere Backpacks mitnehmen?«
    »Nur die Notrationen«, erwiderte Carol, »dann seid ihr beweglicher.« Sie griff sich mit einer Hand an den Bauch und stöhnte unterdrückt. »Und kommt rechtzeitig zurück! Ich hab keine Lust, euch auch noch suchen zu lassen.«
    »Aye, Carol. Bis heute Mittag!«
    Sie traten ins Freie und blieben eine Weile gegen die Hüttenwand gelehnt stehen, so kalt und böig war der Wind geworden. Dichte Schneeflocken wirbelten durch die eisige Luft. Das Schneetreiben war so dicht, dass sie gezwungen waren, ihre Schutzbrillen aufzusetzen. Beide schoben ihre Schals bis über die Nasen. Sie stiegen in die Schneeschuhe und schnallten sie fest, liefen ein paar Schritte, bis sie richtig saßen und machten sich auf den Weg.

10
    Gebückt verließen sie den Schutz der Blockhütte. Sie stapften durch den tiefen Schnee, der sich vor der Tür angesammelt hatte, und erreichten den Trail, der unter dem Neuschnee nur noch zu erahnen war und aus der Schlucht weiter nach Süden führte. Wirbelnde Schneeflocken hüllten sie ein.
    Noch war es finster. Ohne Julies Stirnlampe wären sie keine drei Schritte weit gekommen, so dunkel wölbte sich der Himmel über dem zerklüfteten Land. Selbst die Felswände, die am Ausgang der Schlucht dicht zusammenrückten und zum Greifen nahe schienen, hoben sich nur als schwarze Schatten gegen den Schnee ab. Der Mond und die Sterne waren längst erloschen.
    Die Spuren, die Scott Jacobsen hinterlassen hatte, waren vom böigen Wind verweht, und sie folgten dem zugefrorenen Fluss, wie es ihnen Carol eingeschärft hatte. Ungefähr zwei Meilen weiter südlich verschwand er zwischen einigen Felsen und hielt auf den Muldrow Glacier zu, in dem er entsprang. In der Felswand westlich des Flusses, die zuerst sachte und dann immer steiler anstieg, lagen mehrere Höhlen, die den Indianern vor einigen hundert Jahren als Unterschlupf vor kriegerischen Jägern gedient hatten. Zu hoch liegend, um sich als Quartier für schlafende Bären zu eignen, aber ideal für die Ranger, die von dort ein Wolfsrudel beobachtet hatten, das inzwischen nach Norden weitergezogen war und in der Gegend des Rock Creek auf die Jagd ging.
    Das heftige Schneetreiben machte ihnen noch mehr zu schaffen, als sie ohnehin befürchtet hatten. Außerhalb der Schlucht wehte ihnen der Wind die Flocken so heftig entgegen, dass es ihnen schwerfiel, das Gleichgewicht zu halten. Selbst auf dem Fluss bot die Uferböschung kaum Schutz. Von den Ufern wehte frostiger Schnee herunter, und obwohl sie die Reißverschlüsse ihrer Winterkleidung bis zum Anschlag hochgezogen hatten, glaubten sie zu spüren, dass die eisigen Schleier bis auf ihre Haut drangen. Nur weil sie ihre schweren Backpacks nicht auf den Rücken

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