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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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sein?«
    Josh kletterte ebenfalls auf den Felsbrocken, und sie spähten beide über die Uferböschung hinweg. Das Snowmobil war bereits näher, als sie dachten, und kam genau auf sie zu. Gelbes Scheinwerferlicht ließ den Schnee, der unter dem Laufband hochspritzte, wie Gischt in der Brandung leuchten. Die Maschine wurde immer größer, der Motor immer lauter, das Licht immer greller.
    »Ein Mann!«, erkannte Josh. »Er hat ein Gewehr dabei!«
    Julie kniff die Augen gegen den Flockenwirbel zusammen, um besser sehen zu können, und musste ihm zustimmen. Ein kräftiger Mann mit einem Gewehr über dem Rücken hob sich deutlich gegen den hellen Schnee ab. »Ein Wilderer!«, sagte sie so leise, dass Josh sie kaum verstand. »Das kann nur ein Wilderer sein! Warum sollte er sich sonst in dieser Gegend herumtreiben?«
    Josh wollte nach seinem Revolver greifen, ließ ihn aber stecken, als er Julies erschrockenen Blick sah.
    Sie schüttelte den Kopf. »Viel zu gefährlich!«
    »Er kommt genau auf uns zu!«, warnte Josh. »Der will bestimmt auf den Fluss!« Er blickte sich suchend um und entdeckte einige Eisbrocken, groß genug, um sie vor den Blicken des Mannes zu verbergen. Dunkel und unheilvoll erhoben sie sich aus dem matten Flusseis. »Hinter die Eisbrocken! Schnell!«
    Sie liefen über den Fluss und gingen hinter den Eisbrocken in Deckung. Gerade noch rechtzeitig, denn schon im nächsten Augenblick heulte der Motor des Snowmobils auf, und das Licht der Scheinwerfer flammte über die Uferböschung hinweg auf den Fluss.
    Der Mann verharrte sekundenlang am Ufer, suchte anscheinend nach einer flachen Stelle, um ungehindert auf das Eis fahren zu können, und lenkte sein Snowmobil nach Süden. Während er den Lenker drehte, wanderte der helle Lichtkegel seines Scheinwerfers über den Fluss und strich über die Eisbrocken, hinter denen Julie und Josh in Deckung lagen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals vor Angst. Eine innere Stimme verriet ihr, dass es sich bei dem Fahrer des Snowmobils um einen gefährlichen Mann handelte, der nicht davor zurückschrecken würde, auf sie zu schießen, falls er sie entdeckte. Doch nichts geschah, der Lichtkegel wanderte weiter, und sie blieben unentdeckt. Erleichtert beobachteten sie, wie der Fremde ungefähr eine Viertelmeile weiter südlich auf den Fluss fuhr und mit heulendem Motor im Schneetreiben untertauchte.
    »Gott sei Dank«, sagte Julie leise.
    »Das war knapp«, erwiderte Josh.
    Julies Hände zitterten ein wenig, als sie ihr Funkgerät unter dem Anorak hervorkramte und die Zentrale rief. Die Verbindung kam nur bruchstückhaft zustande, wurde immer wieder von lautem Rauschen oder Knacken unterbrochen. »Wiederholen Sie!«, hörte sie, nachdem sie ihre Meldung gemacht hatte, und dann noch einmal »Wiederholen Sie!« Sie versuchte Carol zu rufen, doch auch zu ihr kam nur eine sehr schlechte Verbindung zustande. »Julie!« und »Zurück!« waren die einzigen Wörter, die sie verstand. Enttäuscht steckte sie das Funkgerät in die Halterung zurück. »Ich glaube, Carol will, dass wir umkehren«, sagte sie. »Sie hat wohl Angst, dass wir dem Kerl noch mal in die Quere kommen.«
    »Und Jacobsen? Soll der inzwischen erfrieren?«
    »Nun ja«, erwiderte Julie, die sich selbst um Jacobsen sorgte, »ich hab nur ›Zurück!‹ verstanden, und damit kann Sie auch was anderes gemeint haben. Wir sollten wenigstens in den Höhlen nachsehen, sonst machen wir uns später noch Vorwürfe.« Wenn es nicht schon jetzt zu spät war, führte sie den Satz in Gedanken fort. Jacobsen war bestimmt schon zehn Stunden unterwegs, lange genug, um einen unerfahrenen Mann wie ihn in ernsthafte Gefahr zu bringen.
    Sie verließen ihre Deckung und folgten dem Fluss nach Süden, in dieselbe Richtung, die auch der Mann auf dem Snowmobil eingeschlagen hatte. Das Schneetreiben war unvermindert stark. Böiger Wind fegte über das Flusseis und blies ihnen manchmal so stark ins Gesicht, dass ihnen das Atmen schwerfiel. Alle paar Schritte blieben sie stehen und lauschten, zumindest würde sich der geheimnisvolle Fremde mit dem lauten Dröhnen des Motors ankündigen, falls er umgekehrt war und wieder auf sie zukam. Josh hatte ständig ein mögliches Versteck im Auge, in dem sie im Notfall rasch untertauchen konnten.
    »Vielleicht hätten wir ihn doch festnehmen sollen«, sagte Josh, nachdem sie eine Weile schweigend durch das Schneetreiben gestapft waren. »Gegen den Revolver hätte er nichts machen können. Wir hätten ihn

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