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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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während er sich unter schauerlichem Ächzen und Stöhnen vom staubigen Boden der kleinen Halle aufrappelte.
    „Da kann ich auch nur Mutmaßungen anstellen“, erwiderte Tom achselzuckend.
    „Ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass hier eine Art Rettungs- oder Sicherheitssystem eingegriffen hat. Wahrscheinlich ausgelöst durch den Beschuss der Tunnelwand mit unseren Strahlwaffen.“
    Der Crewmaster beobachtete seine Leute, die sich nach und nach vom Boden erhoben hatten. Zu seiner großen Erleichterung schien niemand Verletzungen davongetragen zu haben.
    „Hattet ihr wenigstens einen guten Flug?“, versuchte er einen erneuten Scherz, um die Stimmung ein wenig aufzubessern.
    „Gut wäre übertrieben. Kurz – das käme wohl eher hin“, antwortete Roy Anthony seinem Chef.
    „Kurz?“
    Carna schaute seinen Kommunikations- Spezialisten fragend an.
    „Na, schaut doch einfach mal auf eure Chronos“, erklärte der schnurrbärtige Engländer und zeigte auf sein Multifunktionsarmband am Handgelenk seiner linken Hand.
    „Wir waren gerade mal dreißig Minuten unterwegs, inklusive aufwachen“, fügte er noch erklärend hinzu.
    „Da hätten wir ja fast keine Zeit verloren!“, meldete sich Glenn Stark zu Wort.
    „Eher im Gegenteil, denn das Kraftfeld hat uns im Tunnel ja in die Richtung mitgerissen, in die wir sowieso wollten. Daher dürften wir einiges an Fußmarsch eingespart haben.“
    Nach dem der sonst eher stille Kanadier seine Überlegungen den anderen mitgeteilt hatte, setzte eine allgemeine Diskussion über die aktuelle Situation der Gruppe ein. Es hörte sich fast an, als würden hier Partygäste beieinander stehen und jene Art von Smalltalk halten, in der jeder mit jedem spricht und doch eigentlich weder etwas Vernünftiges von sich gibt, oder mitbekommt, was die anderen sagen. In Situationen wie dieser, in welcher sich die PRINCESS- Crew befand, dienten solche Vorgänge aber dem allgemeinen Stressabbau, weswegen Tom Carna seine Leute einige Minuten lang gewähren ließ.
    „Liebe Crewmitglieder, ich denke, der Worte sind genug gewechselt“, versuchte er dann die ausufernde Diskussion zu beenden.
    Die Reaktion der anderen ließ allerdings zu Wünschen übrig. Carna seufzte und schüttelte grinsend seinen Kopf.
    „Gut“, sagte er dann trocken.
    „Wilde Spekulationen bringen uns zwar nicht weiter, aber wenn ihr unbedingt diskutieren wollt, dann macht das!“
    Er bückte sich, um seine Ausrüstung aufzuheben. Anschließend schulterte er seinen Tornister.
    „Ich werde jetzt allerdings den Weg hier heraus suchen, darum müsst ihr mich jetzt entschuldigen!“, sprach er, winkte seiner Mannschaft zu, drehte sich um und ging in Richtung der Hallenwand davon. Schlagartig verstummte daraufhin das Stimmengewirr hinter ihm. Als Carna sich nach einigen Sekunden kurz umdrehte, sah er, wie sich die anderen ebenfalls aufbruchbereit machten. Ein leichtes Schmunzeln spielte daraufhin um seine Lippen. Er kannte eben seine Crew.

    #

    In der Basis des Gegners, inmitten uralter Anlagen, die sich nahezu im Mittelpunkt des Zentralkontinentes befanden, herrschte Staunen und Ärger zugleich. Staunen darüber, dass es die PRINCESS- Crew trotz aller Widrigkeiten so weit geschafft hatte. Ärger darüber, dass sie so nahe an den Stützpunkt herangekommen waren. Die hochgewachsene, schlanke Frau, hatte eben mit schnellem Schritt die weitläufige Schaltzentrale betreten. Ihr farbenprächtiges Cape wehte dabei wie eine flatternde Fahne hinter ihr her und die Absätze der kniehohen, schwarzen Lederstiefel verursachten ein hartes, lautes Klacken auf dem glatten, spiegelnden Bodenbelag. Ihr Ziel war ein Steuerpult, das einzige, welches in der riesigen Halle bemannt war.
    „Was habe ich dir gesagt, Bob?“, rief sie der mit dem Rücken zu ihr sitzenden Gestalt am Schaltpult schon von weitem zu.
    Und mit vorwurfsvoller Stimme schimpfte sie sogleich weiter.
    „Die PRINCESS- Bastarde werden uns schwer zu schaffen machen. Mit ein paar Flugsauriern und stumpfsinnigen Eingeborenen kannst du die nicht aufhalten. TESECO beschäftigt keine Nieten. Ich hatte wieder einmal Recht. Wir hätten sie gleich nach der Landung auslöschen sollen. Aber in diesem Universum hört ja sowieso nie einer auf mich. Das haben wir nun davon!“
    Breitbeinig hatte sie sich hinter dem am Pult sitzenden Mann aufgebaut, die Arme in ihre Hüften gestemmt, und aus ihren zornig funkelnden, dunkelbraunen Augen, schienen Flammenlohen schießen zu wollen.
    Der

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