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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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sich in dringenden Fällen an die Polizei in Östersund wenden oder alternativ die Notrufnummer 112 wählen sollte.
    Irritiert schob er das Telefon beiseite und versuchte sich an die Nummer der Direktwahl zu erinnern, die er vorher ein-, zweimal benutzt hatte. Er warf einen Blick auf die Zentralnummer der Polizeistation und probierte sein Glück mit verschiedenen Endziffern. Nach mehreren fruchtlosen Versuchen nahm jemand den Hörer ab.
    »Ivarsson? Da haben Sie die falsche Durchwahl. Der hat die 63. Obwohl das keine Rolle spielt, der ist noch immer krankgeschrieben. Geht es um etwas Wichtiges?«
    »Krankgeschrieben?«, sagte Nielsen verblüfft. »Seit wann das denn?«
    »Ja, das ist er wohl schon seit Mitte des Monats, soweit ich informiert bin.«
    John Nielsen schwieg verwirrt.
    »Ist es etwas Wichtiges?«, wiederholte der andere. »Geht es um eine Anzeige...«
    »Weshalb ist er denn krankgeschrieben?«, unterbrach ihn Nielsen.
    Es dauerte einen Moment, ehe sich die Stimme wieder meldete.
    »Worum geht es denn eigentlich? Und mit wem spreche ich?«
    Nielsen holte Luft. »John Nielsen«, antwortete er. »Ich bin Journalist. Ich habe Olle Ivarsson einige Male getroffen. Und ich würde gerne wieder mit ihm in Kontakt treten.«
    »Nielsen? Ach so, ja, dann weiß ich Bescheid.«
    Er merkte, wie die Stimme des Polizisten steifer und förmlicher wurde. »Ich kann Ihnen nicht helfen. Er ist krankgeschrieben, wie schon gesagt.«
    »Ich habe bei ihm zu Hause angerufen, aber da nimmt keiner ab. Und Sie können mir also nichts darüber sagen, warum er krankgeschrieben ist?«
    »Nein.«
    Wieder Schweigen nach dieser knappen Antwort.
    »Sie müssten sich direkt an den Chef wenden, wenn Sie mehr wissen wollen«, sagte er schließlich. »Aber der ist nicht vor morgen Vormittag zurück. Versuchen Sie es dann. Am besten zu den regulären Telefonzeiten.«
    Nielsen überlegte. »Und es gibt keine Möglichkeit, ihn zu Hause zu erreichen?«
    Der Polizist lachte laut auf.
    »Das würde ich Ihnen nicht empfehlen. Wenn Sie nicht Nerven wie Stahlseile haben.«
    Er schien nachzudenken.
    »Nach sechs wird er kurz vorbeischauen«, sagte er schließlich. »Sie können es ja dann probieren. Auf der 61. Wenn es sehr dringend ist. Ich werde ihm sagen, dass Sie angerufen haben.«
    Er legte auf.
    Nielsen lehnte sich nach hinten und starrte vor sich hin. Das Ganze musste ein Missverständnis sein, versuchte er sich einzureden. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass Olle Ivarsson bereits krankgeschrieben war, als sie sich zuletzt getroffen hatten. Ohne ein Wort darüber zu verlieren. Ja, in diesem Fall hatte er es sogar absichtlich verschwiegen.
    Er erhob sich und ging ruhelos auf und ab. Die Tatsache, dass er mit kaum einem anderen Kollegen aus dem Revier Kontakt gehabt hatte, außer ganz kurz bei seinem ersten Besuch dort, machte ihn nachdenklich. Warum war das so? Damals hatte das ganz selbstverständlich gewirkt. Sich an denjenigen zu wenden, der sowohl von der Gegend als auch vom Tatbestand um Anna-Greta Sjödins Verschwinden fundierte Kenntnis besaß.
    Nun konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass Olle Ivarsson ihn in Beschlag genommen hatte. Aus irgendeinem Grund hatte er ihn von den anderen weggelotst und dafür gesorgt, ihn so weit wie möglich für sich allein zu behalten.
    Er wartete bis kurz nach sechs und wählte dann die angegebene Nummer.
    »Sune Bergman.«
    Er konnte sich nicht erinnern, dass Ivarsson diesen Namen jemals erwähnt hatte. Die Stimme deutete darauf hin, dass er ein Mann mittleren Alters war. Kein Dialekt. Wohl aus Mittelschweden.
    »Ach, ja. Sie haben sich nach Ivarsson erkundigt. Er ist krankgeschrieben, wie Ihnen schon mitgeteilt worden ist. Sie wussten nichts davon?«
    »Ich habe ihn letzte Woche getroffen«, sagte Nielsen. »Hier unten bei mir. Da hat er nichts gesagt. Ich hatte sogar den Eindruck, dass er im Dienst war und wegen des gefundenen Wagens gekommen war. Der damals gestohlen wurde, als man die Gebeine von Anna-Greta Sjödin fand.«
    »Ein Wagen? Und deswegen sollte er extra zu Ihnen runtergefahren sein?«
    Bergmans Stimme klang ehrlich verblüfft. »Nein. Da gab es nichts weiter zu tun. Und außerdem war er doch krankgeschrieben. Ich hatte keine Ahnung, dass er weg gewesen ist.«
    »Was für eine Krankheit hat er, können Sie mir das sagen?«
    »Eigentlich nicht.«
    Es dauerte eine Weile, ehe Bergman fortfuhr.
    »Aber ich weiß ja, wer Sie sind. Und dass Sie bei Ivarsson gewohnt haben. Ja, ich habe

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