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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Ka-te.
    »Nein, das war jemand anderes. Ich glaube, an diesem Abend hat sie sich einen Moment von Selbstvergessenheit gegönnt und die Affäre mit Sig ganz verdrängt. Sie war als meine Mutter eingeladen, weil ich so eng zur Goddard Familie gehörte, und damit hatte es sich.
    Merkwürdig, daß Sie ausgerechnet danach fragen.«
    »Das Tanzen Ihrer Mutter hat mich sehr beeindruckt«, sagte Ka-te. »Weiß Dorinda Bescheid?«
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    »Dorinda und Nellie wissen es beide. Wir erzählen uns alles, was wert ist, erzählt zu werden.«
    »War Sig noch am Leben, als Sie Eleanor Ihr Memoir vorgelesen haben?«
    »Da war er schon lange tot. Ich denke noch oft darüber nach –
    über diese eigenartige Geschichte, aber sie belustigt mich auch: Sig wollte immer einen Sohn, und er bekam zwei Töchter – fast gleichzeitig. Hilda wollte einen Sohn und bekam ebenfalls eine Tochter.
    Wir waren uns alle drei nahe, als wir jung waren, und heute sind wir uns wieder nahe. Es ist, als hätte Dorinda eine Zeitlang unter einem bösen Zauber gestanden, der auf uns alle übergriff. Ich bin froh, daß es vorüber ist. Aber eins ist noch wichtiger«, Kate hatte das Gefühl, daß Anne plötzlich Dinge sagte, die sie sich nicht schon vorher zurechtgelegt hatte und vielleicht erst viel später hatte sagen wollen,
    »wir haben alle eine zweite Chance, die Chance, unsere Freundschaft zu leben und uns dem zu widmen, was wirklich wichtig ist. Am wichtigsten ist jedoch, daß auch Gabrielle ihre zweite Chance bekommt. Glauben Sie, alle Frauen haben eine zweite Chance, selbst wenn ihnen das Leben nicht mal eine eindeutige erste gegeben hat?«
    »Die Geschichte des englischen Romans spricht dafür«, sagte Kate, die spürte, daß eine Pause, in der es nicht um Persönliches ging, beiden guttäte. »Von seinen ersten Anfängen an, von ›Tom Jones‹ und ›Moll Flanders‹ bis hin zu Hardy, ging es immer um zweite Chancen. Jane Austens ›Überredung‹ ist ein schönes Beispiel.
    Mit Hardy verloren die zweiten Chancen dann allmählich an Bedeutung. Denken Sie an ›Der Bürgermeister von Casterbridge‹, das wohl offenkundigste Beispiel, aber vielleicht gibt es noch mehr. Ich habe den Eindruck, daß heute die zweiten Chancen ein Comeback haben, zumindest für Frauen.« Kate trank ihr Bier und lächelte Anne zu.
    »Was sagte Dorinda dazu, daß Sig Ihrer beider Vater ist?« fragte sie.
    »Sie sagte, das beweise wieder einmal die Kraft der weiblichen Gene, zumindest bei Töchtern, denn Dorinda und ich sehen uns nicht ähnlich, ähneln dagegen beide unseren Müttern. Nellie sieht Sig am ähnlichsten, aber sie ist schließlich die Tochter seiner Schwester.
    Dorinda sagte sehr nett: Auch wenn wir gewußt hätten, daß wir Halbschwestern sind – wir hätten uns nicht näher sein können. Das stimmt, und jetzt, wo wir es wissen, ist es noch wahrer.«
    »Daß Nellie mit den Goddards verwandt ist, sieht jeder«, sagte Kate. »Aber Sie sind genauso Nellies Kusine wie Dorinda. Das 129

    scheint wirklich zu beweisen, wie unwichtig der Vater ist.«
    »Außer für die Väter selbst. Was Nellie Ihnen über sich erzählt hat, spielte für Emile eine enorme Rolle, das kann ich Ihnen versichern. Und wäre Eleanor eine andere gewesen, hätte die Tatsache, daß ihr Mann mein Vater war, für sie ebenso eine enorme Rolle gespielt.«
    »War Ihre Mutter wirklich verheiratet?«
    »O ja. Ich glaube, sie verachtete meinen Vater. Aber niemand sprach je über ihn. Wenn ich sie nach ihm fragte, sagte sie, er sei nicht wichtig für mich und ich solle mich nicht verrückt machen seinetwegen, was wahrer war, als ich mir damals hatte träumen lassen. Er verschwand, als meine Mutter schwanger wurde. Er wollte keine Verantwortung tragen. Nicht, daß er gewußt hätte, daß ich nicht von ihm war. Ich habe Eleanor danach gefragt, und sie sagte, er habe es nie erfahren, und meine Mutter habe es dabei belassen. Er starb wenige Jahre nach meiner Geburt. Ich glaube nicht, daß die Schwestern meiner Mutter die Wahrheit kannten, ganz bestimmt nicht. Sie dachten wahrscheinlich einfach, meine Mutter habe es schlau eingefädelt, daß die Goddards mich aufnahmen.«
    »Meinen Sie, daß Eleanor von Anfang an Bescheid wußte?«
    »O ja. Sie hat meiner Mutter zu Jobs verholfen, die ihr lagen und wo sie gut verdiente. Meine Mutter ist erst vor ein paar Jahren gestorben, und sie hat mir einen hübschen Batzen vererbt. Ich wünschte nur, sie hätte auf ihre alten Tage etwas verschwenderischer gelebt, aber

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