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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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haben. Ähnliche Momente von Freude und Eifer, das Gefühl, es geschafft zu haben, kannte sie – ähnliche, aber längst nicht so intensive. Außerdem, dachte Kate, bin ich schon lange nicht mehr wie ein Fliesenleger auf dem Boden herumgekro-chen.
    »Es ist ein Roman«, sagte Anne, die sich einige Blätter genauer 149

    angesehen hatte. »Es sind Dialoge darin, die Leute haben Namen, und verschiedene Orte werden beschrieben. Sehen Sie sich das an.«
    Kate kroch zu Anne hinüber. Sie las eine Seite, nahm dann Seiten von anderen Stapeln und rutschte aufgeregt von einem Stapel zum anderen und las aus jedem einige Seiten. Plötzlich wünschte sie sich, Reed wäre hier, würde in einem der gegen die Wand geschobenen Sessel sitzen, seine langen Beine von sich strecken und ihre Aufregung und Freude teilen. Aber nur Anne war da.
    Kate kauerte sich auf die Fersen. »Allerdings«, sagte sie. »Es ist ein zweiter ›Ariadne‹-Roman. Die Gestalten haben die gleichen Namen, und er spielt an denselben Orten, zumindest soweit ich sehen kann, aber es ist ein völlig anderer Roman. Sehen Sie her, auch der erste Satz ist der gleiche: Seite eins, Kapitel eins. ›Heute abend kommt er, dachte sie. Noch ein Tag des Wartens.‹«
    »Seit meiner Kindheit habe ich Foxx’ Roman nicht mehr gelesen«, sagte Anne. »Vielleicht sollte ich loslaufen und ein Exemplar besorgen.«
    »Lassen Sie uns zuerst probieren, ob die Seitenzahlen eine Reihenfolge ergeben.«
    Sie krochen eine Weile zwischen den Stapeln herum und kamen bald zu dem gleichen traurigen Schluß. »Sie hat jedes Kapitel neu numeriert«, sagte Anne. »Eben wußten wir, daß es der Anfang war, weil Kapitel 1, Seite 1 darauf stand, aber hier, bei dieser Seite 6 zum Beispiel, haben wir keine Ahnung, zu welchem Kapitel sie gehört.
    Warum hat sie nicht vor jede Seitenzahl die Kapitelnummer geschrieben oder alle Seiten einfach fortlaufend durchnumeriert?«
    Es war eine rhetorische Frage, aber Kate beantwortete sie trotzdem. »Ich glaube, sie hat die einzelnen Kapitel in großen Abständen geschrieben, wenn sie sich heimlich fortstehlen konnte. Wahrscheinlich hatte sie das bis dahin Geschriebene irgendwo versteckt und wußte nicht, wie viele Seiten sie bis dahin hatte. Aber wir sollten uns ein Exemplar von Foxx’ ›Ariadne‹ besorgen, denn offenbar hat sie seinen Roman als Gerüst genommen, auf dem sie ihren aufbaute.
    Vielleicht gibt uns seine ›Ariadne‹ einen Leitfaden, welche Seiten zu welchem Kapitel gehören. Jedenfalls ist das besser als überhaupt kein Leitfaden.«
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, sie fände es entsetzlich, wenn sie wüßte, daß wir Foxx’ Roman ihrem Werk zugrunde legen.«
    »Dann hätte sie die Seiten besser ordnen sollen«, sagte Kate knapp. »Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, daß ihr Roman eine 150

    Antwort auf Foxx’ ›Ariadne‹ ist. Vielleicht war das ihr Hauptmotiv.
    Vielleicht hat sie den Roman so geschrieben, wie er ihrer Meinung nach hätte sein sollen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht. Aber glauben Sie, daß alle Kapitel an seinen orientiert sind und überall seine Reihenfolge gilt?
    Könnte es nicht sein, daß sie Szenen oder die Abfolge der Ereignisse verändern wollte?«
    »Ja«, sagte Kate, »könnte sein. Aber trotzdem halte ich es für das beste, wir beginnen mit Foxx’ Roman. Ich wüßte nicht, wo sonst.
    Oder?«
    »Nein«, sagte Anne. »Gehen wir nach Hampstead in einen Buchladen und kaufen ›Ariadne‹, dort gibt es sicher eine Taschenbuch-ausgabe. Wir könnten sogar in ein Pub gehen und feiern, obwohl der Gedanke, ihr ganzes Werk einfach hier herumliegen zu lassen, mir Zittern verursacht.«
    »Wir schließen wie versprochen die Wohnzimmertür ab. Außerdem sind wir ja nicht lange fort.« In dem Moment kam die Katze in den Raum. Das Tier hatte sie bisher ignoriert, ihnen nur erlaubt, es rein- und rauszulassen. Jetzt dagegen beschnupperte es ausführlich jeden Stapel und ließ sich dann auf einem nieder. »Sie wird die Papiere für uns bewachen«, sagte Kate.
    »Dann müßten wir sie mit den Papieren zusammen einschlie-
    ßen.«
    »Nun«, sagte Kate, während sie in der Wohnzimmertür standen,
    »wir geben ihr die Chance zu gehen, wenn sie will. Komm her, Mie-ze«, sagte Kate, hielt die Tür auf, schloß sie wieder, um ihre Absicht kundzutun, und hielt sie dann weit auf. »Rein oder raus?«
    Aber die Katze machte es sich auf ihrem Stapel bequem und schloß die Augen.
    Es war einer jener Tage, an denen einfach alles

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