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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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wisst Ihr nicht von mir. Wenn Graf Ailff erfährt, dass ich geredet habe, lässt er mich umbringen, ganz bestimmt.»
    «So wie Clais, nachdem wir Euch auf die Schliche gekommen sind?»
    «Nein! Der Graf hat Clais van Dalen nicht ermorden lassen.»
    «Also steckt Ihr dahinter? Oder Liesborn?»
    «Aber nein, mit dem Mord habe ich nichts zu tun. Ich schwöre es Euch, Hauptmann Greverode! Auch Veit war daran nicht beteiligt. Wir waren erschüttert, als wir vom Tod des Hauptmanns erfuhren.»
    «Erschüttert, dass ich nicht lache!», blaffte Tilmann ihn wütend an. «Froh wart Ihr. Erleichtert, dass Clais nicht mehr gegen Euch agieren konnte. Und wenn ich den feigen Hinterhalt nicht überlebt hätte, würdet Ihr Euch jetzt in wohliger Ruhe sonnen, weil Ihr nicht nur alle Beweise vernichtet, sondern auch alle Zeugen ins Jenseits befördert habt.»
    «Ihr irrt Euch!» Die Stimme Palms kippte, Panik stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. «Weder ich noch Veit haben jemandem den Auftrag gegeben, van Dalen oder Euch zu überfallen. Wir wussten ja nicht einmal, dass Ihr Beweise gegen uns gesammelt hattet.»
    «Ach nein?» Neklas beugte sich ein wenig vor. «Das ist aber erstaunlich, wenn man bedenkt, wie wenig überrascht Ihr von alldem seid.»
    «Das … kann ich erklären.»
    «Es wird auch allmählich Zeit», knurrte Tilmann ungeduldig.

[zur Inhaltsübersicht]
    28. KAPITEL
    N a so was. Ihr wart ja fleißig.» Unsanft packte Harro Mira am Oberarm und zog sie mit einem Ruck auf die Füße. Sie taumelte und stolperte hinter ihm her die Stufen hinauf. «Wird Euch aber nicht viel nutzen. Wenn wir mit Euch fertig sind, werdet Ihr keine Fesseln mehr benötigen.» Er lachte gehässig und stieß sie durch die Tür in die Gerberwerkstatt, die den vorderen Teil des Hauses einnahm.
    Mira kniff die Augen zusammen, da das Licht der ringsum angebrachten Öllampen nach der Finsternis des Kellers sie blendete. Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, erkannte sie, dass die Gerberei schon lange verlassen sein musste. Der Raum war bis auf die Regale, die drei der Wände säumten, so gut wie leer. Lediglich ein kleiner Tisch und ein paar Hocker und Stühle standen herum. Rechts neben dem Eingang befand sich ein alter Schabbaum, daneben lag ein umgekippter Falzblock, dessen Fuß abgebrochen war.
    Harro stieß Mira zu einem einfachen Stuhl und zwang sie, sich zu setzen. Grob zerrte er an ihrem Knebel. Sie rang nach Atem und hustete, als ihr Mund endlich von dem dicken Stoff befreit war. Ruckartig hob sie den Kopf, als eine süffisante weibliche Stimme sie ansprach.
    «So, so. Die Jungfer Mira von Raderberg. Und ich dachte, dass Meisterin Adelina hier auftauchen und uns Scherereien machen würde. Soweit ich weiß, war bisher immer sie es, die sich ungefragt in anderer Leute Angelegenheiten eingemischt hat. Es scheint, als sei diese Unart ansteckend. Ihr seid wohl schon zu lange unter ihrem Einfluss, wie?»
    «Frau Beede.» Mira starrte die große, rotblonde Frau an, die auch heute wieder eine ausladende, über und über mit Stickereien verzierte Hörnerhaube auf dem Kopf trug, farblich auf ihr goldgelbes Kleid abgestimmt. Miras Stimme klang kratzig, sie räusperte sich und hoffte, es möge sich bald wieder ein wenig Feuchtigkeit in ihrem Mund bilden.
    «Warum tut Ihr das? Habt Ihr und Euer Mann Euch mit dem Grafen Ailff van Wesel verbündet?»
    «Mit wem?» Für einen Augenblick schien Beede irritiert, doch dann lachte sie hell auf. «Mit van Wesel? Wie kommt Ihr denn darauf? Mit dem habe ich nichts zu schaffen. Ach, Ihr meint, weil Clais und Tilmann hinter ihm her waren? Nein, nein, das war reiner Zufall. Ein passender, das muss ich zugeben. Nun ja, zumindest, bis Ihr und Eure vermaledeite Meisterin angefangen habt, Euch einzumischen. Und wäre Tilmann gestorben, wie es geplant war, hätte ich auf dieses Possenspiel gar nicht zurückzugreifen brauchen. Aber nicht einmal diesen Gefallen konnte er mir tun, nicht wahr? Er hat den Angriff überlebt, und Ihr habt ihn irgendwo im Apothekenhaus versteckt. Ich hasse ihn!»
    Verständnislos blickte Mira zu Beede auf und versuchte, sich einen Reim auf deren Worte zu machen. «Ihr hasst Tilmann?»
    «Aber ja doch, ja, und wie ich ihn hasse!» Beede funkelte sie erbost an. «Mein Leben hat er zerstört, indem er meine Liebe abwies! Damit zwang er mich nämlich, diesen Wicht von Evert zu heiraten, der noch weniger Rückgrat besitzt als ein Regenwurm. Einen richtigen Mann wollte ich! Einen

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