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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Einzige, der uns helfen kann. Er hat Zugang nicht nur zu den Ratsprotokollen, sondern auch zu allen Schriftstücken und Aufzeichnungen, die im Rathaus angefertigt werden. Auch ist er mit den Vorgängen dort vertraut und kann vermutlich am ehesten einschätzen, wer van Wesels mögliche Helfershelfer sind. Ohne seinen Rat werden wir vermutlich weiterhin im Dunkeln tappen.»
    «Habt ihr denn wirklich gar nichts herausfinden können?» Verzagt lehnte Adelina ihren Kopf gegen seine Brust. «Ich verstehe das nicht. Jemand muss doch etwas wissen. Was ist zum Beispiel mit den beiden blonden Männern aus dem Zeughaus? Habt ihr sie den Soldaten beschrieben?»
    «Natürlich. Jupp und ich haben heute mit etlichen Soldaten gesprochen, auch bei Tilmanns Männern waren wir noch einmal. Bislang ohne Erfolg. Niemand scheint etwas mit der Beschreibung dieser beiden Kerle anfangen zu können. Es wundert mich aber nicht. Wenn es sich um van Wesels Männer handelt, kann es sein, dass sie vorher noch niemals in der Stadt gewesen sind. Ganz zu schweigen davon, dass wir ja auch nur nach einem von beiden suchen können.»
    Adelina hob den Kopf ein wenig. «Wohin mag die Leiche des anderen wohl verschwunden sein? Sie kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.»
    Neklas hob die Schultern. «Entweder haben sie ihn im Rhein versenkt oder irgendwo vor den Stadttoren verscharrt. Ich glaube nicht, dass wir von dem Mann noch einmal eine Spur entdecken werden.»
    «Vorhin habe ich mir noch einmal die Papiere angesehen, die Christine van Dalen gebracht hat. Es war von ihr sicherlich gut gemeint, sie uns zur Verfügung zu stellen, aber meiner Ansicht nach sind sie vollkommen unnütz. Es finden sich darin keinerlei Hinweise, die darauf schließen lassen, was sich in der letzten Zeit zugetragen hat. Es sind auch keine Aufzeichnungen dabei, die uns Neuigkeiten über van Wesel oder seine Helfershelfer in der Stadt liefern könnten.»
    «Das hätte mich, ehrlich gesagt, auch gewundert», antwortete Neklas. «Soweit wir von Tilmann gehört haben, sind die beiden ja äußerst vorsichtig vorgegangen. Da wäre es doch seltsam, hätte Clais irgendwelche Beweise offen herumliegen lassen.»
    «Glaubst du, er hat sie irgendwo in seinem Haus versteckt?»
    «Falls ja, dürfte es schwierig werden, daranzukommen. Natürlich können wir Frau Christine fragen, ob sie etwas über ein Geheimversteck weiß.»
    Mit einem Seufzen stieß Adelina die Luft aus. «Ich fürchte, da werden wir nicht viel Glück haben.»
    «Du meinst, weil sie nicht einmal gemerkt hat, dass die Briefe, die sie herbrachte, unwichtig sind?» Nachdenklich tippte sich Neklas mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe. «Mir will nicht aus dem Kopf gehen, was du über Beede Palm erzählt hast. Wenn es stimmt, was sie sagt, dann hat Frau Christine möglicherweise einen guten Grund gehabt, dir ausgerechnet diese Schriftstücke auszuhändigen.»
    Adelinas Kopf ruckte hoch. Erschrocken starrte sie ihren Mann an. «Du meinst, sie könnte das mit Absicht getan haben? Will sie uns womöglich auf eine falsche Fährte locken? Warum sollte sie das tun?»
    «Eine gute Frage. Kann sie einen Grund haben, uns Informationen vorzuenthalten?»
    Eine geraume Weile lang schwieg Adelina und dachte über diese ungeheuerliche Vermutung nach. Dann schüttelte sie den Kopf. «Das würde ja bedeuten, dass sie womöglich etwas mit dem Tod ihres Gemahls zu tun hat. Nein, das glaube ich nicht.»
    «Hat Frau Beede nicht angedeutet, Christine van Dalen sei weitläufig mit Ailff van Wesel verwandt?» Wieder tippte Neklas gegen seine Unterlippe. «Vielleicht verbirgt sie auch nur etwas, um diesen Zweig ihrer Familie zu schützen. Wenn sie annimmt, dass Ailff van Wesel tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun hat, steckt sie vermutlich in der Zwickmühle. Einerseits möchte sie den Tod ihres Mannes aufklären, andererseits fürchtet sie, damit ihrer eigenen Familie zu schaden.»
    «Was für ein furchtbarer Gedanke», befand Adelina schaudernd. «Und wie sollen wir herausfinden, ob es sich tatsächlich so verhält?»
    «Der einfachste Weg wäre wohl, sie zu fragen.» Neklas lächelte schmal. «Ich weiß allerdings nicht, ob das im Augenblick eine gute Idee ist. Meiner Meinung nach sollten wir zunächst den Gewaltrichter für uns gewinnen.»
    Adelina unterdrückte ein Gähnen. «Vielleicht hast du recht. Diese ganze Angelegenheit scheint weitaus verzwickter zu sein, als sie auf den ersten Blick aussieht. Wir müssen morgen aber zuerst

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