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Versteckt

Versteckt

Titel: Versteckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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Apotheke huschte, die vor drei Jahren dichtgemacht hatte. Ich nahm ihn kaum wahr.
    Ihr Körper passte so gut zu meinem wie noch keiner, den ich zuvor in den Armen gehalten hatte. Unsere Silhouetten verschmolzen zu einer perfekten Einheit. Ihre Zunge schmeckte süß und peitschte so wild durch meinen Mund, dass ich am liebsten sofort ins Auto gestiegen wäre, um die Sache zu Ende zu bringen, bevor ich explodierte. Ich wollte sie mit zu mir nach Hause nehmen. Ihren nackten, schweißbedeckten Körper auf den kühlen frischen Laken spüren.
    Sie führte meine Hand unter ihr T-Shirt und legte sie auf ihren bloßen Bauch und eine Brust. Sie war sehr warm. Ihre Haut duftete so wunderbar weiblich. Sie stöhnte leise in meinen Mund und drängte mich zum Chevy zurück.
    »Heb mich hoch.«
    »Da ruiniere ich dir ja den Rock.«
    Es war ein weicher weißer Leinenrock.
    »Egal.«
    Ich legte meine Hände unter ihre Schenkel und hob sie auf die Motorhaube. Sie schlang die Arme um mich und küsste mich erneut.
    Der Kuss war wild, unglaublich, wie ein dünner, weiß glühender Draht, der durch uns hindurchlief. Danach ließen wir voneinander ab, rangen nach Luft. Wir atmeten schwer, unsere Herzen rasten. Sie sah mich mit funkelnden Augen an.
    Jetzt regnete es stärker.
    Meine Wangen fühlten sich derart heiß an, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn Dampfwolken von uns aufgestiegen wären. Ich hätte es nie für möglich gehalten, mich so nach einer Frau zu verzehren. Mein ganzer Körper verlangte nach ihr, jede Faser, jeder Zentimeter meiner Haut. Und seltsamerweise war dieses Verlangen genug, war eine Erfüllung in sich selbst. Hätte mich in diesem Augenblick ein Auto über den Haufen gefahren, wäre ich auf der regennassen Straße als glücklicher Mann gestorben. Nur für diesen Moment. Nur für diese Leidenschaft.
    Daher war ich nicht auf das vorbereitet, was als Nächstes passierte.
    Sie wandte sich von mir ab und sah über meine Schulter zum Kino hinüber, ihr Gesicht feucht und glänzend vom Regen.
    »Sie beobachtet uns«, flüsterte sie mit leiser, leidenschaftlicher Stimme. »Sie sieht uns.«
    »Sollen wir zu mir fahren?«
    »Nein.«
    »Bitte, Casey.«
    »Nein.«
    Sie zog mich an sich, nahm meine Hand und führte sie langsam unter ihren Rock. Die kühle Haut ihrer Oberschenkel ging in feuchte Wärme über, als sie sie weiter hinaufschob. Und dann war da nur noch das dünne Büschel Schamhaar und ihre grenzenlose nackte Tiefe.
    »Hier.« Ihre Lippen streiften meine Wange. »Hier und jetzt oder gar nicht.«
    Schlagartig schien sie nur noch aus Zähnen und pulsierendem Fleisch zu bestehen, das sich wand und mich liebkoste und gleichzeitig mit mir rang.
    Plötzlich kam der Wolkenbruch.
    Es blitzte, Wind und Regen zerrten am Rollladen hinter mir, dann ein entfernter Donner.
    Hier, auf den nassen, glänzenden Straßen meiner Heimatstadt, sah ich diese seltsame, wilde Freude in ihren Augen, als sie sich umblickte und zusah, wie mich ein Mädchen, das ich seit der Grundschule kannte, dabei beobachtete, wie ich wie ein Gefangener, ein Verhungernder in Casey stieß. Ihre nackten Waden hielten meine Hüften wie ein Schraubstock umklammert, und ich hörte sie grausam und gierig lachen, als ich ihr gelbes T-Shirt hochzog und meine Hände auf ihre sanften, anschwellenden Brüste legte. Sie wurde feuchter und feuchter, bis ich mich endlich in sie ergoss und ganz still und zitternd dastand.
    Es heißt ja immer, dass bei Kämpfern die Beine zuerst nachgeben.
    Langsam ging ich auf dem schwarzen Asphalt in die Knie und wurde klatschnass. Es war mir völlig egal.
    Ich sah auf und sah sie lächeln. Sie glitt von der Motorhaube herunter und atmete durch den geöffneten Mund. Dann reichte sie mir ihre Hand.
    Der Wind rauschte in den Blättern des alten Baumes vor dem Harmon’s, in den vor langer Zeit der Blitz eingeschlagen hatte.
    »Jetzt können wir gehen«, sagte sie.

7
    In dieser Nacht schliefen wir in meinem Bett. Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Ohne Nachricht. Alles andere hätte mich auch gewundert.
    Als ich aufwachte, fühlte ich mich zugleich wie erschlagen und voller Energie.
    Was sie wohl ihren Eltern erzählt hatte? Egal, darüber machte ich mir keine großen Gedanken. Ich machte mir um überhaupt nichts Gedanken. Eine Frau wie sie hatte ich in ganz Dead River noch nicht getroffen. Und ich bezweifelte, dass ich irgendwo eine finden würde, die sich auch nur annähernd mit ihr vergleichen ließ.
    Sie war völlig

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