Verstohlene Blicke - Erotischer Roman
täusche, Cordula.«
Cordula erstarrte. Woher kannte der Mann ihren Namen? »Was wollen Sie?«
Peter lächelte und ließ dabei perfekte Zähne sehen.
Entweder ein Glückspilz oder er hat einen guten Zahnarzt.
»Ich bin Ihr Prinz, der Sie glücklich machen will.«
Hääähhhh? Hat der ein Rad ab? »Entschuldigen Sie, aber ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Brüsk knallte sie die Klappe ihres Autos zu und schob ihm den Einkaufswagen fast in die Beine.
Mit einem beherzten Sprung rettete er sich zur Seite. »Wenn ich gerade ungelegen komme, kann ich es gern später noch mal versuchen.« Der Typ gab sich nicht so leicht geschlagen. Siedend heiß fuhr es Cordula durch den Kopf, und plötzlich fügte sich alles zusammen. Die Blumen, der Brief, und waren nicht auch Linda und Katrin irgendwie erstaunt gewesen, als sie ihnen von ihrem Tiefgaragenerlebnis erzählt hatte? Sie wandte sich zu dem gut aussehenden Mann um, der da nun mit einem verwirrten und gekränkten Gesichtsausdruck stand. »Äh, kommen Sie vielleicht von der Agentur?«
Ein Strahlen legte sich über seine Züge. »Ja, genau, man hat mich bestellt. Und Sie sind doch Cordula Winter?«
Sie musste sich am Einkaufswagen festhalten. Wer zum Teufel war der Mann in der Tiefgarage gewesen? Und was sollte sie jetzt mit dem Callboy machen? Noch immer stand er abwartend neben ihr und sah ihr prüfend ins Gesicht. »Ähm, bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber heute ist wirklich ein ganz schlechter Tag. Schlechter geht’s quasi nicht mehr. Deshalb möchte ich unser Treffen gern verschieben. Ich werde mich mit Ihrer Agentur in Verbindung setzen, ist das okay für Sie?«
Er lächelte verständnisvoll. »Aber klar, so was sollte man schließlich nicht übers Knie brechen. Ich freu mich drauf!«
Cordula sah ihm nach, wie er mit federnden Schritten auf einen Mini zuging.
Mit zitternden Händen schob sie ihren Wagen in die Schlange der anderen Wagen und steckte die Kette in die Öffnung. Das gelang ihr erst im dritten Versuch. Sie entnahm die Münze und ging zu ihrem Auto. Fast wäre sie von einem anderen PKW erfasst worden, weil sie nicht auf den Verkehr geachtet hatte. Ja, ja, hup du nur, du Blödmann! Ich hab grad ganz andere Probleme.
Nach Hause fuhr sie wie in Trance. Wie in Trance schleppte sie ihre Tüten in die Wohnung und räumte die Einkäufe in Schränke und Kühlschrank. Dann ließ sie sich Badewasser ein, entkorkte eine Flasche Burgunder und brachte Wein und ein Brett mit Käse ins Badezimmer. Fast hätte sie Shampoo ins Wasser gekippt, so abwesend war sie. Scheiße, was ist da gelaufen?
Als sie das angenehm warme und duftende Wasser umschloss, ließ sie ihren Kopf auf das Polster sinken und schloss die Augen. Okay, augenscheinlich war ihr Beglücker in der Tiefgarage ein zufälliger Passant gewesen, der die Gelegenheit beim Schopf gepackt hatte. Und weil ihm meine Schamlosigkeit so gut gefallen hat, hat er mir Blumen geschickt. Aber woher wusste er, wo sie arbeitete? Nicht schwer rauszukriegen, du hast ihm deinen Vornamen gesagt, hast augenscheinlich in dem Gebäude gearbeitet. Er brauchte nur alle Firmen, die dort residieren, unter die Lupe nehmen. Und was steht ganz groß auf deinem Kanzleischild? Bingo! Cordula Winter, Fachanwältin für Familienrecht. Sie musste kurz abtauchen. Prustend kam sie wieder hoch. Was für eine Peinlichkeit! Nie wieder könnte sie diesem Mann unter die Augen treten! Sie hatte sich ihm ja geradezu aufgedrängt! Und was sollte sie Katrin und Linda erzählen? Nichts, du dumme Nuss, gar nichts! Sie würde in der Agentur anrufen und sie bitten, einfach die Rechnung an die bekannte Adresse zu stellen. Lediglich das Datum mussten sie ändern, damit Linda keinen Verdacht schöpfte.
Eine Flasche Wein später siegte die Neugier über ihre Scham. Eigentlich hat er mir ganz gut gefallen, der Zufallstreffer. Hat er nicht irgendwo seine Telefonnummer notiert? Cordula erhob sich leicht schwankend von der Couch, auf der sie es sich im flauschigen Bademantel gemütlich gemacht hatte. Wenn sie ihm jetzt keine SMS schrieb, würde sie es vermutlich nie tun. Ihr Alkoholpegel bewahrte sie davor, allzu viele Bedenken zu haben. Sie fand den Zettel nach einiger Sucherei zwischen alten Zeitungen und einer leeren Eierpackung. Kurzentschlossen schnappte sie sich ihr Handy und tippte mit zitternden Fingern: Sorry für meine Schamlosigkeit, aber es handelte sich um eine Verwechslung. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, schickte sie die
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