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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Beutel, der offenbar seine weltlichen Besitztümer enthielt. Ganz offensichtlich hatte er sich vor Tagen zum letzten Mal rasiert.
    Aber es war vor allem der Ausdruck von Verzweiflung, mit dem er sie anblickte, der ihr zu Herzen ging.
    Rasch trat sie auf ihn zu, legte eine Hand auf den fleckigen Ärmel seines Mantels und sah ihn freundlich an. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie in besorgtem Ton.
    »Sie haben einen Detektiv auf mich angesetzt, Miss Greyson.« Swan fahr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Aber ich schätze, dass ich mich lange genug verstecken kann, bis ich die Straße nach Norden erreicht habe.«
    »Haben Sie Miranda umgebracht?«
    »Gott steh mir bei, nachdem sie mich entlassen hatte, habe ich darüber nachgedacht.« Swan kniff kurz die Augen zu, und als er sie wenige Sekunden später wieder öffnete, sah er Emma eindringlich an. »Aber ich schwöre, ich habe es nicht getan. Jemand anderes hat sie umgebracht.«
    »Ich verstehe.«
    »Auf Ware Castle waren Sie mir gegenüber sehr freundlich, Madam. Sie waren anders als die anderen. Sie haben mich nicht ausgelacht und Miranda auch nicht gefragt, ob sie mich Ihnen für ein paar Nächte borgt. Deshalb bin ich gekommen, um Sie zu warnen, Miss Greyson.«
    »Mich zu warnen? Wovor?«
    »Sie sind in ernster Gefahr. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Ich? « Emma starrte ihn mit großen Augen an. »Weshalb in aller Welt sollte ich in Gefahr sein?«
    Ehe Swan etwas erwidern konnte, raschelte es hinter ihm leise im Gebüsch. Er rang entsetzt nach Luft und fuhr so schnell herum, dass sein Sack von seiner Schulter glitt und auf den Boden plumpste, wo er unbeachtet liegen blieb.
    Edison kam aus seinem Versteck und bedachte sein Gegenüber mit einem kühlen Blick.
    »Ja, Swan. Sagen Sie uns, weshalb Miss Greyson in Gefahr sein soll.«

24. Kapitel
     
    »Ich habe Miranda nicht getötet, das schwöre ich.« Swan machte einen Schritt zurück und streckte eine zitternde Hand nach vorne aus, als müsse er den Teufel persönlich abwehren. »Bitte, das müssen Sie mir glauben, Sir. Ich bin kein Mörder. Ich habe es nicht verdient, dass man mich hängt.«
    Emma bedachte Edison mit einem bösen Blick. Er musste doch erkennen, dass er, wenn er Swan zu sehr verängstigte, sicher nichts aus ihm herausbekam. Doch ohne auf sie zu achten, starrte Edison sein Gegenüber weiter reglos an. »Sie hatten doch das, was manche ein hervorragendes Motiv nennen würden, nicht wahr?«, fragte er in viel zu beiläufigem Ton.
    Auf diese Weise kämen sie nicht weiter, stellte Emma fest, ehe sie entschlossen zwischen die beiden Männer trat. »Mr. Stokes glaubt Ihnen, Swan.« Wieder blitzte sie Edison zornig an. »Nicht wahr, Sir?«
    Edison zögerte, ehe er schulterzuckend erwiderte: »Ich bin bereit, andere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Solange sie überzeugend sind.«
    Swan wirkte noch nicht beruhigt, und so bedachte Emma Edison mit einem vielsagenden Blick, ehe sie Mirandas ehemaligen Kammerdiener anlächelte.
    »Mr. Stokes wird den wahren Mörder finden«, erklärte sie in entschlossenem Ton.
    Swan riss überrascht die Augen auf. »Ach ja?«
    »Allerdings. Aber Sie müssen ihm dabei helfen, indem Sie seine Fragen beantworten.«
    Edison ließ Swan nicht aus den Augen. »Ich habe nicht gefragt, ob Sie Miranda umgebracht haben, sondern weshalb Sie meinen, dass Miss Greyson in Gefahr ist«, sagte er.
    »Aber das wollte ich ja gerade versuchen, ihr zu erklären, Sir.« Swan rang seine riesigen, schmutzigen Hände und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Ich fürchte, die Person, die Miranda ermordet hat, hat es als nächstes auf Miss Greyson abgesehen.«
    »Aber weshalb sollte mich jemand umbringen wollen?«, fragte Emma verständnislos.
    Swan bedachte sie mit einem flüchtigen Blick. »Sie haben mich falsch verstanden, Ma'am. Ich glaube nicht, dass er Sie umbringen will. Zumindest nicht sofort. Ich glaube viel eher, dass er Sie in irgendeiner Weise benutzen will.«
    »Wirklich beruhigend«, stellte Emma trocken fest.
    »Verdammt, Mann.« Edison packte Swan an seinem durchlöcherten Hemdkragen. »Wer hat es auf Miss Greyson abgesehen?«
    »G-genau d-das ist es j-ja, Sir«, stotterte Swan in verzweifeltem Ton. »Ich w-weiß nicht genau, wer d-dieser Jemand ist. Ich w-weiß nur, dass M-miranda vor ihm Angst hatte und d-dass sie jetzt tot ist und d-dass ich d-denke, dass er es jetzt auf Mmiss Ggreyson abgesehen hat.«
    »Warum?«, fragte Edison ihn.
    Swan sah aus, als fiele er

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