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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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was auch immer ich ihm erzähle.«
    Emma presste die Lippen aufeinander. »Er hat mich nicht gesehen, bevor ich ihm den Schlag versetzt habe, aber bestimmt wird er sich daran erinnern, dass er Polly in diese Kammer gezerrt hat, ehe es zu dem, hmm, Unfall kam. Sicher weiß er außerdem, dass mein Zimmer auf dieser Etage liegt. Vielleicht kann er sich dann denken -«
    »Es wird alles gut werden«, sagte Edison immer noch in vollkommen ruhigem Ton. »Überlassen Sie die Sache einfach mir. Das einzige, was Sie und Polly tun müssen, ist, Stillschweigen zu bewahren über alles, was in dieser Kammer vorgefallen ist.«
    Polly erschauderte. »Ich sage sowieso bestimmt kein Wort. Ich möchte nicht wissen, was mein Jack mit Mr. Crane anstellen würde, wenn er wüsste, was beinahe passiert wäre.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass ich bestimmt nicht über diese Angelegenheit sprechen werde«, erklärte auch Emma, ehe sie stirnrunzelnd auf Cranes über Edisons Schulter hängenden Körper sah. »Aber ihn die Treppe hinunter in sein Zimmer zu bugsieren dürfte alles andere als einfach werden. Irgendjemand wird Sie sicher dabei sehen.«
    »Wozu gibt es eine Hintertreppe?« Edison winkte unbekümmert ab.
    Endlich empfand Emma tatsächlich so etwas wie Erleichterung. »Ich muss sagen, das ist wirklich sehr anständig von Ihnen, Mr. Stokes.«
    Er zog seine Brauen hoch und bedachte sie mit einem beunruhigend nachdenklichen Blick. »Das finde ich auch.«

6. Kapitel
     
    »Mein Schädel.« Chilton Crane lag in seinem Bett und stöhnte leise auf. Edison wandte sich von dem Fenster ab, wo er ungeduldig darauf gewartet hatte, dass der Kerl endlich wieder zu sich kam. Er sah seine Taschenuhr.
    »Ich glaube nicht, dass Sie schwer verletzt sind, Crane. Sie waren nur einen kurzen Augenblick bewusstlos. Sie hatten wirklich ein Riesenglück, dass Sie sich in dem Speicherraum nicht das Genick gebrochen haben. Was für ein Teufel hat Sie überhaupt geritten, dorthin zu gehen ?«
    »Huh ?« Crane bewegte vorsichtig den Kopf, machte langsam die Augen auf, blinzelte einige Male und starrte Edison verwundert an. »Was ist passiert ?«
    »Erinnern Sie sich denn nicht?« Edisons Stimme drückte mildes Überraschen aus. »Ich war auf dem Weg zu meinem Zimmer, als ich plötzlich ungewöhnliche Geräusche aus der darüber liegenden Etage hörte. Also bin ich raufgegangen, um zu sehen, was da vor sich ging. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, dass Sie die Tür eines der Speicherräume aufmachten und hineingingen. Dann sind Sie über eine alte Truhe gestolpert, die genau hinter der Tür stand.«
    »Ach ja ?« Crane betastete die Beule an seinem Hinterkopf. »Sie müssen sich beim Fallen den Kopf an einem der Regale gestoßen haben«, fuhr Edison fort. »Es heißt, dass Kopfverletzungen manchmal etwas heikel sind. Sicher wollen Sie also den Rest des Tages im Bett verbringen.«
    Crane verzog schmerzlich das Gesicht. »Auf alle Fälle habe ich Kopfweh wie noch nie.«
    Edison lächelte dünn. »Das überrascht mich nicht.«
    »Ware soll nach einem Arzt schicken.«
    »Das müssen Sie natürlich halten wie Sie wollen, aber ich würde meinen Schädel bestimmt nicht irgendeinem dahergelaufenen Landarzt anvertrauen -«
    Crane riss entsetzt die Augen auf. »Da haben Sie natürlich Recht. Quacksalber, allesamt.«
    »Was Sie brauchen ist Ruhe.« Edison klappte seine Uhr wieder zu und schob sie in die Jackentasche zurück. »Und jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen. Nun, da Sie wieder zu sich gekommen sind, werde ich mich von Ihnen verabschieden. Ware hat die Herren ins Billardzimmer geladen.«
    Crane runzelte die Stirn. »Ich hätte schwören können, dass ein Mädchen in der Kammer war. Ein hübsches, vollbusiges Ding. Ich erinnere mich noch daran, wie ich dachte, mit ihr könnte man sicher gut ein bisschen Spaß haben. Ich frage mich, ob sie -«
    Die Hand auf dem Türknauf blieb Edison noch einmal stehen. »Großer Gott, Sir, wollen Sie mir etwa erzählen, eins der Zimmermädchen hätte Sie abgewiesen? Wirklich amüsant. Ich kann mir gut vorstellen, was die anderen sagen werden, wenn Sie heute Abend beim Port davon berichten.«
    Crane wurde puterrot. »Das habe ich nicht gemeint. Es ist nur so, dass ich sicher war, dass jemand -«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass niemand in der Nähe war, als ich Sie fand, Crane. Ich habe lediglich die Truhe auf dem Boden gesehen. Soll ich Ihren Kammerdiener rufen?«
    »Verflucht«, murmelte Crane. »Ja, bitte,

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