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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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zurück zu machen. Also stieß sie mit ihrem Hut unter sein Kinn, woraufhin er zurücktaumelte. Wieder wurden ihre Schultern von ihrem dichten, leuchtend roten Haar umspielt.
    Dieses Mal konnte Edison einfach nicht widerstehen. Er streckte seine Hände nach ihrer dichten Mähne aus. »Wenn Sie mich nicht gewarnt hätten, hätte mich die Kugel vielleicht von hinten erwischt.«
    Sie riss entsetzt die Augen auf. »Gütiger Himmel, meinen Sie wirklich, der Wilderer hätte Sie getroffen ?«
    Edison blickte kurz in Richtung des unmittelbar hinter ihm befindlichen Baums.
    »Es war kein schlechter Schuss, wenn man bedenkt, dass er aus einer Pistole kam. Zumindest wäre es ziemlich knapp geworden, denke ich. Auf alle Fälle schulde ich Ihnen meinen Dank.«
    Sie räusperte sich. »Wenn Sie das wirklich glauben, dann nehme ich an, könnte man sagen, wir beide wären quitt. Schließlich haben Sie mich gestern Nacht vor dem Galgen bewahrt.«
    »Scheint, als hätten wir eine äußerst nützliche Beziehung, meine liebe Miss Greyson.« Er sah sie lächelnd an, vergrub seine Hände tiefer in ihrem Haar, zog sie dichter an sich heran und küsste sie.
    Sie stieß einen leisen Seufzer aus und umfasste seine Schultern derart fest, dass es war, als bissen ihre Finger in den Stoff seines Rockes.
    »Mr. Stokes.«
    Kurzes Zögern, und dann wurden ihre Lippen wie durch ein Wunder weich und nachgiebig.
    Die Erkenntnis, dass sie ihn beinahe ebenso gern küssen wollte wie er sie, erfüllte ihn mit einer ungeahnten Leidenschaft.
    Nur eine Kostprobe, mahnte er sich, während er sie fester in die Arme nahm. Nur eine winzige Kostprobe. Schließlich standen sie hier mitten auf einem Waldweg. Dies war wohl kaum der rechte Ort und kaum die rechte Zeit, um ihrer beider Beziehung körperlich zu vertiefen.
    Doch er war weniger willensstark als sonst. Die Erinnerung daran, wie sie ausgesehen hatte, als sie mit blitzenden Augen in einer Wolke aus Samt auf dem Boden gelegen hatte, war geradezu überwältigend.
    Wieder drang ein leises Stöhnen an sein Ohr, und er merkte, dass seine Hand auf Emmas Busen lag. Er verstärkte seinen Griff und nahm voller Erregung die weiche, wohlgeformte Rundung wahr. Er könnte sie unmöglich hier mitten auf der Straße nehmen, erkannte er, aber tiefer im Wald wären sie sicher ungestört.
    Plötzlich riss sich Emma keuchend von ihm los. »Also wirklich, Sir, ich glaube nicht, dass das unter den gegebenen Umständen allzu vernünftig ist.«
    Er konnte ihr nicht folgen, denn das plötzlich aufwallende Verlangen hatte seinen Verstand betäubt.
    »Umständen?«, fragte er verständnislos.
    »Sie sind mein Arbeitgeber, Sir. In der Tat sogar der einzige, den ich augenblicklich habe.«
    »Und ?«
    »Es ist allgemein bekannt, dass es höchst unvernünftig ist, wenn eine Frau in meiner Situation intime Kontakte zu dem Menschen unterhält, der sie bezahlt.«
    »Ich verstehe.«
    Sie bückte sich und hob entschieden ihren Hut vom Boden auf. »Es gibt zahllose Geschichten von Frauen, die in dieser Sparte tätig sind, und die sich durch derartige Verhältnisse ruiniert haben.« Sie drückte das Hütchen auf ihren Kopf. »Himmel, augenblicklich habe ich sogar dasselbe Schlafzimmer wie eine andere bezahlte Gesellschafterin, von der es heißt, sie hätte den katastrophalen Fehler gemacht und sich mit Mr. Ware eingelassen, während sie im Dienste seiner Tante stand.«
    Er runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, Lady Wares ehemalige Gesellschafterin hätte ein Verhältnis mit Ware gehabt?«
    »Das erzählen zumindest die Dienstboten.« Ohne ihn anzublicken, schob sie eine Nadel in ihr Haar. »Ich glaube, sie hieß Sally Kent. Polly hat mir erzählt, Ware hätte sie, als sie ihm lästig wurde, einfach vor die Tür gesetzt.«
    Edison zögerte kurz. »Ich nehme an, dass die Tatsache, dass Sie und ich in den Augen der anderen momentan verlobt sind, ein solches Verhältnis in Ihren Augen nicht weniger gefährlich macht ?«
    »Ganz bestimmt nicht.« Sie bedachte ihn mit einem giftigen Blick. »In der Tat macht es alles noch viel komplizierter. Aber da ich bezüglich einer Anstellung keine große Wahl habe, muss ich wohl das beste aus der Situation machen.«
    Er machte eine leichte Verbeugung. »Miss Greyson, Sie sind eine wahrhaft tapfere Frau.«
    »Das stimmt. Nun denn, am besten betrachten wir diesen Zwischenfall als einmaligen Ausrutscher.« Sie sah sich suchend um. »Vielleicht wären Sie ja so nett, die Pferde suchen zu gehen, Sir. Wir

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