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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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Auge. Legte die Wange an das nasse Holz des Kolbens, klemmte diesen zwischen Wange und Schulter, um die Waffe zu stabilisieren. Er legte an. Konzentrierte sich auf das Ziel. Spannte den Finger fester um den Abzug. Im nächsten Augenblick wurde seine Schulter zurückgerissen, als hätte jemand mit dem Fuß heftig dagegengetreten. Die Stichflamme, die aus der Waffe hervorgeschossen kam, wurde durch das Nachtsichtgerät in eine Explosion weißer Flecken verwandelt, die ihn für einen Augenblick blind machten. Der beißende Geruch von Schießpulver erfüllte die Nacht.
    Es dauerte einige Sekunden, bis das Phosphor im Nachtsichtgerät sich wieder beruhigt hatte. Grobkörnig nahm die Landschaft nach und nach wieder Kontur an. Er richtete den Blick dorthin, wo er den Mann zum letzten Mal gesehen hatte.
    Am Rand seines Blickfelds war schattenhaft der Umriss einer Gestalt zu erkennen, die sich gerade aufrappelte. Hatte er ihn nicht getroffen? Langsam kroch er näher an den Waldrand, wagte sich dann auf die offene Weide hinaus. Das Bild wurde klarer.
    Der Mann schleppte sich voran, geradewegs auf den Gipfel des Hügels zu. Schien genau zu wissen, wo er hinwollte.
    Er musste ihm nach. Maier griff in die Seitentasche seiner Hose, suchte nach der Munitionsschachtel. Griff in die andere Seitentasche. Durchsuchte seine Jackentaschen.
    Sie war weg.
    Musste ihm beim Klettern in den Baum aus der Tasche gefallen sein. Oder schon vorher, als auf ihn geschossen worden war.
    Verdammt.
    Das bedeutete, dass er nur noch eine einzige Patrone hatte.
    Der Schatten wurde vager, das Bild körnig. Der Mann kroch immer noch weiter, jedenfalls kam es Maier so vor. So dicht am Boden und mit dem Rucksack auf dem Rücken wirkte er wie eine Riesenschildkröte.
    Maier zögerte. Eine einzige Schrotpatrone, kein Munitionsvorrat.
    Es musste trotzdem sein. So eine Chance kam nicht wieder.
    Er kroch hervor und nahm die Verfolgung auf. Unwillkürlich entwich ihm ein Zischen. Schmerz. Aufrecht zu laufen wäre bequemer und bestimmt weniger schmerzvoll, würde ihn aber zur Zielscheibe machen. Er konzentrierte sich. Das Bild war so grob und undeutlich, dass er nicht erkennen konnte, wo und wie er den Mann getroffen hatte. Denn dass er ihn getroffen hatte, davon ging er mittlerweile aus. Es war der einzige logische Grund dafür, dass der Kerl davonkroch und seine verwundete Zielperson zurückließ.
    Es gab also noch nichts zu feiern. Noch konnte keine Rede von einem Sieg oder auch nur einem Vorsprung sein. Allenfalls hatten sie gleichgezogen.
    Vielleicht war es aber auch ein Ablenkungsmanöver, das ihm Sand in die Augen streuen sollte, ihn dazu verführen, dass er sich näher heranwagte. Ins Schussfeld.
    Maier kroch weiter. Die nasse Kleidung scheuerte an seiner Haut und bei jeder Bewegung über die Wunde an seiner Seite. Das Bild wurde schärfer. Er beobachtete die kriechende Gestalt. Die Waffe, die er gerade noch ganz eindeutig hatte identifizieren können, konnte er jetzt nicht mehr entdecken. Vielleicht war sie durch die Schrotkugeln beschädigt worden, und der Kerl hatte sie liegen lassen. Vielleicht war er an den Händen verwundet und konnte sie nicht mehr mitschleppen. Der Abstand war zu groß, um es richtig einschätzen zu können.
    Der Mann hatte jetzt fast den Gipfel erreicht. Es schien Maier besser, nicht direkt hinter ihm herzukriechen, sondern sich etwas rechts zu halten, sodass er oben etwa zwanzig Meter von dem anderen entfernt herauskäme.
    Vielleicht hatte der Kerl dort, hinter dem höchsten Punkt, einen Beobachtungsposten, wo noch irgendwelche Waffen versteckt lagen. Vielleicht würde er Maier dort erwarten. Dann war mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn zu eins demnächst sowieso Ende der Vorstellung.
    Maier kroch auf Ellbogen und Zehenspitzen vorwärts und hielt dann leicht rechts, um weit genug von dem Waldstück entfernt zu bleiben. Er zischte und fluchte zwischen zusammengebissenen Zähnen vor sich hin. Der Schmerz in seiner Seite schien immer schlimmer zu werden. Schließlich war er auf dem Gipfel angekommen. Er duckte sich hinter einen größeren Felsen und spähte nach vorn.
    Sein Mann war noch da. Bewegte sich ungehindert weiter, im langsamen, aber stetigen Tempo wie zuvor, auf ein paar hohe Sträucher zu Füßen einer steilen Felswand zu.
    Und im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    Als hätte er sich in der Dunkelheit aufgelöst.
    Maier blinzelte mit den Augen. Prüfte, ob der Illuminator noch an war. War er. Angespannt kam Maier

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