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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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schulterzuckend. „Wenn ich tot bin, finden sie ihn nie.”
    „Und wo ist er jetzt?”
    „Bei meinem Vater.”
    Jake starrte sie an. „Ich dachte, du hast keine Familie.”
    „Meine Eltern haben sich vor über zwanzig Jahren scheiden lassen, und ich sehe Dad nur sehr selten. Meine Mutter ist tot.”
    „Und warum zum Teufel hast du ihm den Film dann geschickt?”
    Sam seufzte. „Ich wusste einfach nicht, wem ich ihn sonst hätte schicken sollen.
    Ich musste ihn doch unbedingt loswerden.”
    „Dann sollten wir ihn uns jetzt schleunigst abholen.”

6. KAPITEL
    Eine Stunde hinter Miami gab die Klimaanlage ihren Geist auf. Jake schaute auf die Uhr und verfluchte sein Pech.
    Sam fächelte sich mit der Straßenkarte, die sie im Handschuhfach gefunden hatte, Luft zu. Ab und zu wehte ein Lüftchen zu Jake hinüber und brachte ihm einen Moment Erleichterung von der drückenden Hitze. Sam rutschte auf ihrem Sitz herum und murmelte unverständliche Worte vor sich hin.
    „Hör auf, so herumzuzappeln. Du machst mich nervös”, sagte er und versuchte den Radiosender besser einzustellen. Vergeblich. „Zum Teufel damit.” Er machte das Radio aus und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    „Entschuldige”, sagte sie, aber es klang überhaupt nicht entschuldigend. „Vielleicht hast du es noch nicht bemerkt, aber es ist heiß hier drin.” Fletcher winselte zustimmend.
    „Ich kann im Moment nichts dagegen tun.”
    „Na prima”, fauchte sie.
    Jake wusste, dass sie noch immer unter Entzugserscheinungen litt und dass er ihre
    Gereiztheit deshalb überhören sollte. Aber ihm machte die Hitze ebenfalls zu schaffen. „Tut mir Leid, dass ich dir im Moment nicht die Luxusunterbringung bieten kann, die du gewohnt bist.”
    „Du weißt doch gar nicht, was ich gewohnt bin.”
    „Stimmt. Warum hörst du dann nicht endlich auf dich zu beklagen und lässt mich einfach hur fahren?”
    „Du hast angefangen.”
    Sie hatte Recht. Er hatte in Miami angefangen. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen, aber nachdem es dazu gekommen war, hatte er es keine Sekunde bereut. Mehr noch. Wenn er ganz ehrlich war, musste er zugeben, dass er es vielleicht sogar wieder tun würde.
    Er war nervös, das war der Haken an der Sache. Nervös wegen Sam und weil er
    keinen Plan hatte. Und weil ihm seine Hose an der Haut klebte, so durchgeschwitzt war sie. Er rutschte unbehaglich in seinem Sitz; herum.
    „Ja, ich habe angefangen”, sagte er. „Und ich bringe es auch zu Ende. Lass mich einfach machen. In drei Stunden sind wir in Key West.” Er warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Sie würden die Nacht in Key West verbringen müssen.
    „Drei Stunden ohne Luft”, brummte Sam.
    „Tut mir leid.”
    „Ganz bestimmt.”
    Jake beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Sam einen Knopf an ihrem Hemd
    aufmachte. Als sie nicht zögerte, auch noch einen zweiten aufzumachen, schluckte er schwer. Erst als es hinter ihnen ungeduldig hupte, merkte er, dass er aus Versehen den Fuß vom Gas genommen hatte. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße, fest entschlossen, nicht mehr in Sams Richtung zu schauen.
    „Ich muss aus diesen Kleidern raus”, sagte Sam. „Ich sterbe sonst.” Sie machte den Sicherheitsgurt auf.
    „Was hast du denn vor?” Er wandte den Kopf und erhaschte einen Blick auf ein Stück sahneweiße Haut.
    „Mich umziehen.”
    Sie kletterte über die Rückenlehne, und Jake sah im Rückspiegel, wie sie im Laderaum nach dem Beutel mit den wenigen Sachen kramte, die sie sich von Annie mitgenommen hatte. Als sie sich wieder umdrehte, begegnete sie im Spiegel seinem Blick.
    „Tut mir Leid, die Peepshow fällt heute aus. Schau auf die Straße. Und du auch, Fletcher.”
    Wäre es nicht ohnehin schon so verdammt heiß gewesen, wäre Jake womöglich rot
    geworden. Stattdessen klappte er den Rückspiegel hoch. „Wie du meinst, Boss.” Fletchers Lefzen zitterten. Glücklicher Hund, er konnte wahrscheinlich einen Blick auf Sam erhaschen.
    Es war so still, als ob sie jeden Moment erwartete, dass er sich umdrehte. Dann hörte er das Geräusch eines Reißverschlusses. Er umklammerte das Lenkrad fester und fixierte einen Punkt in der Ferne.
    Einen Moment später kam Sam in sein Blickfeld, und er verlor fast wieder die Kontrolle über den Van. Sie trug nur eine Art T-Shirt, leuchtend rot, tief ausgeschnitten und ärmellos.
    „Du kannst ihn wieder runterklappen”, sagte sie, während sie über den Sitz kletterte und sich

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