Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
geschnittenes Gesicht noch markanter. Das gedämpfte Licht im Fahrstuhl gab seiner Erscheinung etwas Dunkles, Mystisches, aber ich konnte nicht sagen, ob das durch den Kontrast seiner dunklen Haare mit der hellen Haut oder durch den eindringlichen Blick, den er mir zuwarf, hervorgerufen wurde,
Hinter ihm wollte ein weiterer Mann den Aufzug betreten, blieb aber stehen, als Mr. Gutaussehend abwehrend die Hand hob und ihn barsch anwies: »Smith, kommen Sie mit dem nächsten Auszug nach.«
Ich runzelte die Stirn und protestierte: »Hey, das hier ist doch nicht Ihr privater Aufzug! Wenn Sie gern allein fahren möchten, dann kaufen Sie sich Ihr eigenes Haus.« Hatte ich das eben wirklich laut gesagt?
Ich versuchte, die Aufzugtür per Knopfdruck wieder zu öffnen, scheiterte aber daran, dass sich dieser arrogante Typ direkt vor dem Bedienfeld positioniert hatte. »Eh, ich muss noch meine Etage anwählen«, beschwerte ich mich, als sich der Aufzug bereits in Bewegung setzte.
»Das mache ich lieber für Sie. Wenn ich mich recht an unsere Begegnung heute früh erinnere, wohnen Sie auf der neununddreißigsten. Richtig?« Ohne meine Antwort abzuwarten, drückte er den entsprechenden Knopf.
Der Alkohol verlieh mir Mut. »Ja sicher, und wo wohnen Sie? Hoffentlich nicht in der Nähe. Ich lasse mir nämlich nicht gern in meine Fahrstuhlwahl reinreden.«
Der Typ grinste. »Da muss ich Sie leider enttäuschen, ich wohne genau über Ihnen. Aber ich würde mir trotzdem nie erlauben, Sie beim Fahrstuhlfahren zu stören.« Dann holte er tief Luft und sah mich ernst an. »Das da unten, war das Ihr Freund?«
Was war das denn für ein abrupter Themenwechsel? Und warum interessierte ihn mein Privatleben? Ich schüttelte irritiert den Kopf. »Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, doch Garry ist ein Freund, ein guter Freund. Aber er ist nicht mein Freund.«
Er betrachtete mich prüfend, lächelte dann wieder selbstbewusst und fragte schließlich völlig unvermittelt: »Wollen Sie mit zu mir kommen? Wir könnten zusammen viel Spaß haben.«
Ich war fassungslos, gleichzeitig bezweifelte ich aber, dass ich ihn überhaupt richtig verstanden hatte. Das konnte er doch unmöglich gesagt haben.
»Wie bitte?«, war alles, was ich über die Lippen brachte, während mein Blick auf die Leuchtanzeige mit den Etagennummern fiel. Wir waren erst in der neunzehnten Etage und der Fahrstuhl schien eine halbe Ewigkeit zu brauchen, um das nächste Stockwerk zu erklimmen.
»Sie sind heute Abend doch offensichtlich allein, ich bin es auch. Warum sollten wir uns da nicht zusammen vergnügen? Was spricht dagegen?« Er ließ nicht locker und nun war ich sicher, dass er genau das meinte, was ich nicht glauben konnte.
»Für wen halten Sie mich eigentlich?«, fauchte ich ihn an.
Er lehnte sich an die Fahrstuhlwand und betrachtete mich in aller Ruhe, sein Blick glitt bedächtig an meinem Körper entlang. Prompt spürte ich wieder dieses Ziehen in meinem Unterleib und meine Nippel wurden hart. Ich verfluchte die Tatsache, dass ich das kurze Sommerkleid angezogen und keine Jacke mitgenommen hatte, denn so war ich seinen Blicken schonungslos ausgesetzt. Schnell verschränkte ich die Arme vor meinem Körper.
Er lächelte und blickte mich dann wieder mit seinen grünen Augen an, die in diesem Moment fast zu zerfließen schienen. »Ich halte Sie für eine äußerst attraktive Frau, die neu in der Stadt ist und heute Nacht allein ins Bett geht. Und das finde ich ehrlich gesagt eine Verschwendung. Ich hätte da einige Ideen, um Ihren Abend angenehmer zu machen, Juliet.«
Ich schnaubte. Was bildete er sich eigentlich ein? Glaubte er wirklich, mit so einer Nummer Erfolg zu haben? Und woher kannte er meinen Namen?
»Ich habe mich heute morgen bei der Hausverwaltung nach Ihnen erkundigt, nachdem ich Sie gesehen hatte. Viel wollten die mir über Sie nicht verraten, aber Namen sind kein Geheimnis, Juliet.«
Die Art, wie er die einzelnen Silben meines Namen betonte, verlieh ihm einen erotischen Klang. Noch nie hatte ein Mann mich derart durcheinander gebracht. Er hatte sich nach mir erkundigt? Wozu? Und wie konnte er meine Gedanken lesen?
Er sah mich erwartungsvoll an.
Der Fahrstuhl hielt, die Türen öffneten sich und mit einem Schlag war die spannungsgeladene Atmosphäre wie weggeblasen. Ich wollte aussteigen, doch der Unbekannte stellte sich mir in den Weg. »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Was spricht dagegen?«
Ich versuchte, an ihm vorbei aus
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