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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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spindeldürres Männchen zusammen mit zwei Begleitern in den Probenraum treten. Es wurde sofort still und die Tänzer richteten ihre gesamte Aufmerksamkeit auf diesen Mann. Das also war Rob Robson.

    Das Training war anstrengend und kräftezehrend. Während die anderen ihre Szenen probten, versuchte Garry, mir die notwendigen Schrittfolgen zu erklären. Obwohl ich durch die ständigen Auftritte in den letzten Jahren körperlich gut in Form war, brachten mich die Hebefiguren mächtig ins Schwitzen. Ich war nun froh, nur eine kleine Rolle angenommen zu haben, denn in der Kürze der Zeit schien es unmöglich, dies alles fehlerfrei zu lernen. Rob Robson erwies sich mit seinen vielen Jahrzehnten Erfahrung als strenger Regisseur. Keine noch so kleine Abweichung von der vorgesehenen Schrittfolge blieb unkommentiert.
    Die Tänzer mit Sprechrollen hatten es noch schwerer, an jedem Auftritt fand der Choreograf Kritikpunkte und verlangte Änderungen. Als ich Katie zum ersten Mal den Titelsong darbieten hörte, bekam ich prompt eine Gänsehaut. Es handelte sich um eine traurig-melancholische Anklage der misshandelten Zubeida kurz vor ihrem Selbstmord und das Lied erzeugte eine so düstere Stimmung, dass mir selbst beim Zuhören Tränen in die Augen traten.
    Katie besaß eine hohe glasklare Stimme, sie war die einzige Sängerin, die von Rob Robson nicht kritisiert wurde und ich beneidete sie um ihre Stimme ebenso wie um die Gelegenheit eines solchen Auftritts. Sie war die perfekte Tänzerin, klassisch schön mit ihren langen blonden Haaren, klein und anmutig genug, um ihren Partner nicht zu überstrahlen.

    Später saßen wir gemeinsam in einem kleinen Pub unweit des Theaters. Die Männer tranken Bier während Kathie und ich uns eine Flasche Rotwein teilten. Katie erwies sich als humorvolle Quasselstrippe, die ideale Gesprächspartnerin, um die pikantesten Neuigkeiten der Stadt zu erfahren. Ihr Bruder arbeitete beim Boston Globe, einer der größten Tageszeitungen der Stadt. Es schien, als habe auch sie damit exklusiven Zugang zu den neusten Storys und Affären.
    Der großgewachsene Erik trug nun eine Brille, bei den Proben hatte er anscheinend halb blind ohne Kontaktlinsen trainiert, denn bei gleich zwei unserer Hebeübungen hatte er mich sehr unsanft fallengelassen. Doch er hatte sich danach jeweils so rührend entschuldigt, dass ich ihm einfach nicht böse sein konnte.
    »Wo bist du eigentlich untergekommen? Wohnst du noch im Hotel? Hier in der Innenstadt ist es ja ziemlich schwer, kurzfristig etwas Günstiges zu finden«, fragte er mich interessiert.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe ein Appartment im Triumph Tower gemietet.«
    Alle sahen mich mit großen Augen an, also ergänzte ich schnell: »Natürlich nur vorübergehend, bis ich etwas Passendes gefunden habe. Hier vor Ort ist es hoffentlich einfacher, eine anständige bezahlbare Wohnung zu finden.« Die Namen meiner Eltern ließ ich lieber unerwähnt, denn ich fürchtete, sie könnten mich sonst als verwöhnte, reiche Tochter und nicht mehr als eine Kollegin oder Freundin behandeln. Nur Garry wusste, wer meine Eltern waren.
    »Der Tower ist natürlich super, da kannst du immer shoppen gehen, wenn du nichts zu tun hast«, meinte Katie verträumt. »Aber du musst dich auch in Acht nehmen. Ich habe gehört, dass Daniel Stone dort jetzt sein Liebesnest hat. Angeblich filmt er sich dabei, wenn er Sex mit Stars oder reichen, gelangweilten Ehefrauen hat. Und die Videos benutzt er danach, um Geld oder Firmenanteile zu erpressen. Damit hat er seine eigene Firma, Stone Corporation, zum einflussreichsten Unternehmen der ganzen Stadt ausgebaut.«
    Die anderen hatten ebenfalls davon gehört, aber ich kannte weder die Firma noch dessen Eigentümer. Hier in Boston schien dieser so etwas wie ein Anti-Held zu sein, superreich, ein arrogantes Arschloch und immer dazu bereit, für Geld die Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten.
    Seiner Firma Stone Corporation schien die halbe Stadt zu gehören, überall mischte das Unternehmen mit. »Stell dir vor, diese Firma kann deinen gesamten Tagesablauf bestimmen. Du wohnst in einem Gebäude, dass der Firma gehört, arbeitest bei einer der vielen Tochterfirmen. Dein Telefonnetz gehört der Firma, dein Internetanschluss auch. Du kauft in einem Shoppingcenter ein, das von der Firma verwaltet wirst, abends feierst du in einem firmeneigenen Club, sogar im Urlaub entkommst du ihnen nicht, denn auch das Reiseportal im Internet und dein

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