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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Zweifelsfall auch zu finden. Dann machte ich einen weiteren Bildschirmausdruck. Wieso hatte ich bloß ein Auto ohne Navigationssystem gekauft?
    Schließlich wendete ich mich wieder meiner Arbeit zu. Innerhalb von zehn Minuten war die Übersetzung endlich fertig, ich druckte sie aus und las sie ein letztes Mal flüchtig durch. Ein geschäftliches Schreiben an einen Autohersteller, in dem Termine bestätigt und technische Details für ein Entertainmentsystem erklärt wurden. Doch meine Konzentration war dahin. Ich verstand zu wenig von Daniels Unternehmen, um mir darauf einen Reim machen zu können.
    Ich gab die ausgedruckte Version an Mrs. Phyllis und sendete ihr vom Laptop aus die elektronische Fassung.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Miss Walles. Mr. Stone hat noch einmal angerufen und ausrichten lassen, dass er für Sie einen kurzfristigen Termin im Spa arrangiert hat. Man erwartet Sie dort bereits.«
    Ich verabschiedete mich hastig. Ich war doch erst vor drei Tagen im Spa, wieso wollte Daniel, dass ich mich schon wieder behandeln ließ? Hatte er etwas an meinem Körper auszusetzen, oder hatte er bestimmte Vorlieben, von denen ich nichts wusste? Ich kannte ihn nicht gut genug, um mit Sicherheit sagen zu können, was er von einer Frau erwartete. Musste ich in Zukunft etwa schmerzhafte Prozeduren wie Waxing über mich ergehen lassen? Ich hatte gelesen, dass diese Behandlung praktisch Voraussetzung war, bevor man sich in der High Society einen Freund zulegen konnte. Aber Daniel hatte bislang nie etwas in dieser Richtung gesagt, vielleicht wollte er mir auf diese Weise einen Hinweis geben, ohne mich damit vor den Kopf zu stoßen? Und wieso machte ich mir darueber überhaupt Gedanken, wir waren schließlich getrennt?

    Doch jetzt hatte ich ohnehin keine Zeit, sondern hastete in die Tiefgarage zu meinem klapprigen Toyota.
    Mit jeder Minute entfernte ich mich weiter von Bostons Innenstadt und gelangte stattdessen in eine verwahrloste Gegend, in der die Mehrzahl der Häuser entweder unbewohnt oder unbewohnbar waren, keine Fensterscheiben hatten oder komplett zugemauert waren. Brennender Abfall lag am Straßenrand und ein paar Hunde zerrten einen Plastikbeutel zwischen den Mülltonnen hervor. Kinder in zerschlissener Kleidung spielten Fußball und zwielichtige Gestalten standen an den Häuserecken. War dies noch Amerika? Es sah eigentlich aus wie ein Dritte-Welt-Land mit hungrigen Menschen ohne Hoffnung.
    Hier sollte Garry wohnen? Ich wusste zwar, dass mein Freund knapp bei Kasse war, aber das hier überstieg meine schlimmsten Befürchtungen. Ich konnte ihn mir hier zwischen all den Obdachlosen, Drogensüchtigen und Dealern gar nicht vorstellen. So einen heruntergekommenen Eindruck hatte er nicht gemacht.
    Meine neue Waffe lag griffbereit neben mir auf dem Beifahrersitz. Ein paar Jugendliche hoben interessiert die Köpfe, nahmen Notiz von mir, als ich dieselbe Straße zum zweiten Mal abfuhr. Ich hatte nur eine ungefähre Ahnung, wo ich hinmusste, suchte nach dem kleinen efeuumrankten Haus, dass ich auf dem Bildschirmausdruck ausgemacht hatte.
    Als ich mit einer Hand in der Tasche wühlte, um meinen treusten Begleiter, das I-Pad, zu Rate zu ziehen, klingelte das Telefon.
    Ich zog es aus der Tasche. Daniels Name leuchtete auf. Oh nein, das hieß bestimmt nichts Gutes.
    »Hi, Daniel, was gibt’s?«, meldete ich mich und versuchte, dabei möglichst unbeschwert zu klingen.
    »Juliet, wo bist du?«
    Das klang nicht gerade freundlich, aber was ging ihn meine Tagesgestaltung an?
    »Ich bin nicht sicher, ob du mich vorhin richtig verstanden hast, aber mit unserer Verabredung heute Abend wird es leider nichts. Und ich will dich auch an keinem anderen Tag mehr sehen.«
    »Wo zum Teufel steckst du jetzt?«
    » Die Verbindung ist nicht gut. Lass uns Schluss machen.«
    Ich legte schnell auf und schaltete dann das Handy aus. Vom Gehweg aus beobachtete mich nun eine Gruppe junger Männer, ich durfte mich nicht ablenken lassen, sondern musste schleunigst Garrys Haus finden.
    Daher steuerte ich den Wagen um die nächste Ecke, hielt an und verschaffte mir einen kurzen Überblick auf dem Computer. Ich hatte das Haus nur um zwei Querstraßen verfehlt!

    Endlich parkte ich direkt vor Garrys beeindruckendem Anwesen. Beeindruckend leider nicht im positiven Sinne. Das Haus war baufällig und alt, der einzige Unterschied zu all den anderen Häusern in dieser Straße war der Efeu, der sich um alle Mauern rankte und bis zum Dach hinaufwuchs. Das

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