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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Gürtellinie zu konzentrieren. „Ich ... äh ... Tut mir leid, was haben Sie gesagt?“
    „Forelle“, sagte er. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er ließ seinen Blick auch ein wenig wandern und schien ganz fasziniert von dem Logo, das auf ihrem T-Shirt prangte. Sie widerstand dem Drang, die Arme vor der Brust zu verschränken. „Ich habe sie vor einer knappen Stunde gefangen und dachte, dass Sie sie vielleicht zum Abendessen mögen würden. Als Dankeschön für die Erste Hilfe.“ Er hielt seinen bandagierten Daumen hoch.
    „Wussten Sie, dass man in diesem See die Fische nur fangen darf, wenn man sie wieder freilässt?“
    „Die sind nicht aus dem See“, sagte er. „Ich war am Elwha River.“
    Offensichtlich war es zu viel verlangt, eine Entschuldigung für sein unhöfliches Verhalten vom letzten Mal zu erwarten – wenn er seine Unhöflichkeit denn überhaupt bemerkt hatte. Natürlich hatte er das, oder? Sie suchte immer noch nach einem Makel an diesem Mann, nach irgendetwas, das ihn in ihren Augen weniger attraktiv machen würde. Sie nahm an, das kam daher, weil es ihrer Erfahrung nach bei Männern immer einen Haken gab.
    Sie fragte sich, wie dieser Haken wohl in JDs Fall aussehen würde. Und ob es wohl etwas war, was sie verletzen könnte.
    „Danke!“ Sie warf einen Blick in den Korb. „Sie haben sie ja sogar schon ausgenommen.“
    „Es wäre ja auch kein besonders nettes Geschenk, wenn ich das Ihnen überlassen würde, oder?“
    „Stimmt. Aber ich nehme es trotzdem nur unter einer Bedingung an.“ Bevor sie es sich anders überlegen konnte, fuhr sie schnell fort: „Sie bleiben und essen mit uns zusammen zu Abend.“
    Er sagte nichts. Sofort fühlte Kate sich wie der letzte Idiot, verbarg es aber hinter einem breiten Lächeln. „Heute steht frische Forelle auf dem Speiseplan.“
    „Okay“, sagte er. „Danke. Das war aber von meiner Seite aus kein Versuch, mir eine Einladung zu erschleichen.“
    „Wir freuen uns, Sie bei uns zu haben. Vor allem Aaron. Er hat heute was zu feiern.“
    „Seinen Geburtstag?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Aber das soll er Ihnen selber erzählen.“
    JD zeigte auf den außen am Haus angebrachten Wasserhahn. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich da kurz frisch mache?“
    „Nein, nur zu“, antwortete sie. „Ich geh schon mal in die Küche.“
    Was gelogen war. Denn als Erstes ging sie schnurstracks ins Schlafzimmer und tauschte ihre nassen Sachen gegen ein hellblaues Top mit V-Ausschnitt und eine Jeans, kämmte sich die Haare und legte einen Hauch Lippenstift auf. Sie wollte sich nicht zu auffällig zurechtmachen, aber auch nicht aussehen wie aus dem Fluss gezogen. Sie konnte hören, dass Aaron unter der Dusche Selbstgespräche führte und lächelte. Er durchlebte sicherlich noch einmal die Abenteuer des Tages.
    Auch die Dusche im Erdgeschoss lief. Callie schien es zu lieben, endlos unter dem heißen Strahl zu stehen.
    Als sie fertig war, lief sie schnell die Treppen hinunter, um sich ums Abendessen zu kümmern. Auf dem Treppenabsatz warf sie einen Blick aus dem Fenster, um nach ihrem Gast zu sehen.
    Oh Mann! dachte sie und blieb wie angewurzelt stehen. JD hatte sein T-Shirt ausgezogen, um sich zu waschen. Das Wasser stob wie glitzernde Diamanten aus dem Hahn und umrahmte einen absoluten Traumkörper. Definiert, mit perfekt herausgearbeiteten Brustmuskeln und Schultern, einem angedeuteten Sixpack und sehnigen Armen. Kate lehnte sich so nah ans Fenster, dass die Scheibe beschlug, aber er war trotzdem zu weit weg, als dass sie alle Einzelheiten hätte erkennen können. Alles, was sie brennend interessiert hätte, zum Beispiel wie behaart seine Brust war oder ob er irgendwelche Narben oder Tätowierungen hatte, blieb ihrem Blick verborgen. Sie wusste aber auch nicht, wie sie näher herankommen sollte, ohne sich zu verraten. Errötend trat sie einen Schritt zurück.
    Reiß dich zusammen, Kate! ermahnte sie sich. Was einfacher gesagt als getan war. Dieser Mann weckte eine wilde Sehnsucht in ihr, erinnerte sie an all ihre unerfüllten Träume und die endlosen einsamen Nächte, in denen sie versuchte, sich davon zu überzeugen, dass in ihrem Leben alles perfekt war.
    Als er in die Küche kam, die Haare noch nass und mit den Fingern gekämmt, das T-Shirt sich eng an seine Brust schmiegend, tat sie so, als würde sie es nicht bemerken. Seine Größe ließ alles andere in seiner Nähe zwergenklein erscheinen, sein breiter Schatten fiel quer über den

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