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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Kurs ist wichtig, und sie darf ihn nicht versäumen.“
    „Okay.“
    Aaron kannte bisher nur die grundlegenden Fakten: Callie war ohnmächtig geworden, weil sie eine Insulinresistenz hatte. Und um zu verhindern, dass etwas Schlimmeres daraus wurde, musste sie ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen und ihre Ernährung umstellen. Er hatte das alles sehr gut aufgenommen, aber trotzdem spürte Kate seine Angst und Unsicherheit. „Okay, Buddy“, sagte sie. „Ich wette, du hast tausend Fragen.“
    „Nicht tausend, aber ... einige.“
    „Dann solltest du sie mir stellen“, schlug sie vor. „Ich habe vielleicht auch nicht alle Antworten, aber wir können es ja mal versuchen.“
    „Wieso hat Callie uns nicht gesagt, dass sie krank ist?“
    Treffer! dachte Kate. „Vielleicht sollten wir das Callie selber fragen. Ich vermute, es lag daran, dass wir gerade erst anfingen, uns kennenzulernen. Jemandem, den man gerade erst getroffen hat, erzählt man nicht gleich alles von sich.“
    „So wie ich ihr nicht erzählt habe, dass ich Beidhänder bin.“
    „Genau. Es ist kein Geheimnis, aber du bist noch nicht dazu gekommen, darüber zu sprechen.“
    „Wann wird es ihr wieder besser gehen?“, wollte er wissen.
    Kate lächelte. „Es geht ihr bereits besser. Unsere Aufgabe besteht nun darin, sie dabei zu unterstützen, dass es so bleibt.“
    „Warum bleibt sie nicht für immer bei uns?“
    Treffer versenkt! Solange Callie unter ihrem Dach lebte, konnte sie ihr helfen, aber sie hatte keine Ahnung, wie lange das so bleiben würde. Vor allem jetzt, wo sie wusste, dass das Mädchen noch minderjährig war.
    „Ganz einfach: Sie soll bei uns bleiben“, entschied Aaron. „Aber wieso hat sie gesagt, dass sie fast achtzehn ist, wenn sie gerade erst fünfzehn geworden ist?“, wollte er wissen.
    Dritter Treffer. „Frauen lügen immer, was ihr Alter angeht“, gab Kate leichthin zurück und stellte ihm eine Schüssel Haferflocken vor die Nase. „Ich dachte, du hättest andere Fragen – solche, die ich auch wirklich beantworten kann.“
    „So was wie warum sie nicht bei ihren Eltern lebt und so?“ Aaron verdrehte die Augen.
    „Äh ... ja. Wundert dich das nicht?“
    „Nein.“ Er verteilte Ahornsirup über den Haferflocken. „Ich weiß es schon längst. Ihre Mutter ist im Gefängnis. Das hat sie mir gestern Abend erzählt, als ihr aus dem Krankenhaus zurückgekommen seid. Finde ich echt gruselig. Und nein, ich frage mich nicht, wo ihr Vater ist.“ Er schob sich einen Löffel mit Haferflocken in den Mund.
    Kate lächelte. Er wusste genau, wie ihre Gedanken funktionierten. „Nein?“
    Er schüttelte den Kopf. „Väter sind vollkommen überschätzt.“
    „Oh Aaron!“ Sie trat an den Tisch, beugte sich über ihn und gab ihrem Sohn einen Kuss auf den Scheitel. Sie wusste doch, wie sehr er sich einen Vater wünschte. Jemanden, der mit ihm angeln ging und der mit ihm Football spielte. Jemanden, der ihm dieses einmalige Gefühl von Sicherheit gab, das Kates Vater ihr vermittelt hatte. Aber Aaron wollte ihre Gefühle nicht verletzen und es laut aussprechen.
    Was ihr Junge jedoch nicht wissen konnte, war, dass diese Sehnsucht ihr jeden Tag wehtat. Es gab keinen schärferen Schmerz als das Wissen, dass sie ihrem Kind seinen sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen konnte.
    „Hey, Familie Livingston!“ JD klopfte gegen den Rahmen der Fliegengittertür. Bandit begrüßte ihn mit einem lauten Jaulen.
    „JD!“ Aaron sprang von seinem Stuhl auf und rannte zur Tür, um ihn hereinzulassen.
    Kate wäre am liebsten auch zu ihm gerannt, aber sie zwang sich, still stehen zu bleiben. Sogar nach diesem Augenblick im Krankenhaus – vielleicht sogar erst recht seitdem – versuchten JD und sie herauszufinden, was zwischen ihnen vorging. Jetzt, wo sie miteinander geschlafen hatten, sollten sie ihre Beziehung ... weiterentwickeln. Doch stattdessen hatte Callies Notfall sie wieder völlig aus der Bahn geworfen.
    „Du kommst gerade rechtzeitig, um mich zu retten“, grinste Aaron.
    JD trat ein. „Wovor soll ich dich denn retten?“
    „Vor Callies Diabetes-Kurs.“ Aaron griff sich an die Kehle und gab erstickende Geräusche von sich, während er zur Seite stolperte.
    „Oh Mann!“ JD hielt sich den Kopf und ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Sag nicht, dass sie dich in diesen Kurs mitnehmen wollen! Das ist ja total verrückt.“
    Aaron nickte glücklich. Sein Sinn für Humor passte perfekt zu JDs. „Wem sagst du

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