Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
schon längst ihre feuchten Augen bemerkt hatte. Mira senkte den Kopf und blinkte nach unten, um sich zu fassen.
Doch das ließ Kellan nicht zu. Erbarmungslos hob er ihr Kinn und machte dann alles noch schlimmer, indem er mit dem Daumen eine einzelne Träne wegwischte, die ihr über die Wange rollte.
»Schau mich an, Mira. Glaubst du wirklich, dass da zwischen Candice und mir mehr ist als das, was ich dir gesagt habe?« Seine Stimme war ruhig, aber voller Gefühl. »Schau dir meine Augen an. In ihnen brennt immer noch der Hunger, obwohl ich mich an Candice satt getrunken habe. Schau dir meine Glyphen an, Mira. Sieht das nach Befriedigung aus? Oder sind sie immer noch aktiv und pulsieren farbig vor Hunger? Und jetzt, wo ich vor dir stehe, siehst du, wie die Farben dunkler werden, weil sie noch auf ein anderes, ein tieferes Verlangen reagieren?«
Mira wollte seinen Körper nicht ansehen, aber er ließ ihr keine Wahl. Als sie seiner Aufforderung folgte und ihn anschaute – ihn wirklich anschaute, den beeindruckenden Mann ebenso wie das gefährliche, überirdische Wesen –, da wurde ihr klar, dass alles, was er gesagt hatte, die Wahrheit war. Sein Verlangen nach Blut war gestillt worden, doch er war bei Weitem nicht gesättigt.
Kellan drückte sich an sie, und sie spürte die volle Länge seines muskelbepackten Körpers. Er senkte den Kopf zu ihr und flüsterte heiser in ihre empfindliche Ohrmuschel: »Fühlt sich das an wie ein Mann, der von einer anderen bekommen hat, was ihm nur eine einzige Frau geben kann? Die Frau, die er mehr als alles andere begehrt?«
Mira stockte der Atem, aus ihrer Kehle entwich ein leises Stöhnen. Sie konnte seine harte Erektion fühlen, sie spürte sein Verlangen, das heiß von ihm abstrahlte.
Kellan stieß leise einen dunklen Fluch aus. »Seit acht Jahren suche ich jemanden, bei dem ich dich vergessen könnte. Aber ich habe niemanden gefunden, Mira.« Er nahm ihr Ohrläppchen zwischen die Lippen und saugte es zärtlich zwischen seine Fänge und Zähne. Sein warmer Atem kratzte leicht an ihrem Ohr und löste tief in ihr etwas aus, das ihren Puls rasen ließ und ihre Schenkel zum Zittern brachte. »Es gab niemanden seit dir, Mira.«
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Doch anders als vorhin liebkoste er sie nicht zärtlich mit seinen Lippen, sondern er nahm ihren Mund wild in Beschlag. Sein Kuss war heiß und besitzergreifend; ungeduldig und gnadenlos drängte sich seine Zunge zwischen ihre Lippen. Dieser Kuss war hemmungslos und brutal, eine Herausforderung.
Und Mira gab sich ihm mit Leib und Seele hin.
Sie konnte sich ihm nicht verweigern. Und genauso wenig konnte sie die Leidenschaft verleugnen, die in feuerflüssigen Wellen durch ihren Körper schoss, als Kellan sie immer tiefer mit in den Kuss zog und ihren Körper an seine breite Brust und seine harte Erektion drückte.
Der Damm war gebrochen, Miras sowieso schon schwacher Widerstand und der letzte Rest ihrer kämpferischen Wut auf Kellan wurden mitgerissen und davongespült. Sie schlang die Arme um ihn und öffnete sich, damit er sie noch leidenschaftlicher küssen konnte. In ihrem Inneren zerschmolz sie. Das Blut rauschte ihr heiß durch die Adern und sammelte sich in ihrem Zentrum. Ihre Glieder wurden schwach und wacklig, ihre Knie gaben fast nach.
Sie wollte ihn. Gott, sie wollte Kellan so sehr.
»Kellan«, murmelte sie, bäumte sich auf und presste sich in seine Hitze.
Einen Moment später fuhr er mit seinen starken Händen über ihren Bauch, dann schob er sie unter den losen Baumwollstoff des T-Shirts. Mira keuchte auf. Seine Finger fühlten sich rau an auf ihrer nackten Haut, sie waren schwielig und verhärtet, die Finger eines Kämpfers. Doch seine Berührungen waren sanft, und ein Schauer durchfuhr sie, als er mit den Handflächen über ihre Rippen hochglitt zu ihren nackten Brüsten. Er nahm sie in seine Hände, drückte sie leicht und rieb mit den Daumen über ihre Brustwarzen. Sie zogen sich unter seinen Liebkosungen zusammen und wurden hart wie kleine Kiesel.
Mira vergrub das Gesicht in seinem starken Nacken und genoss, wie sich seine Hände überall auf ihrer nackten Haut anfühlten. Auch sie berührte ihn und fuhr mit den Fingern über die dicken Muskelstränge seitlich von seiner Wirbelsäule. Jeden Zentimeter seines Rückens erkundete sie und erinnerte sich an seinen Körper, als wären sie nie getrennt gewesen. »Oh Gott … Kellan, das habe ich so sehr vermisst. Ich habe mich so nach
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