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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Straßenseite.«
    Scheinbar endlose Ländereien erstreckten sich zu beiden Seiten der Straße. Nach kurzer Zeit bogen sie in einen schmalen asphaltierten Weg ein, über dem sich ein Holzschild mit dem eingeritzten Namen Diamond Bar Ranch befand. Der Weg führte einen Hügel hinauf. Bäume wuchsen vereinzelt auf den saftigen Wiesen, in deren Schatten Bänke sowie kleine gusseiserne Tische und Stühle standen. Das zweigeschossige Ranchhaus mit natursteinverzierten Ecken und Fenstereinfassungen schmiegte sich auf die Kuppe des Hügels. Vor dem Haus befand sich ein großzügiger Blumengarten mit wunderbaren Rosenbüschen. Neben dem Haupthaus gab es noch verschiedene andere Gebäude, Ställe, Scheunen und eine Garage, in der sie den Jeep abstellten.
    Autum öffnete schnell ihre Tür und stieg aus. Shane nahm ihre Taschen von der Rückbank und sie folgte ihm zur Tür. Kurz bevor sie ins Freie traten, hielt Shane inne und drehte sich zu ihr um. Forschend blickte er sie an. Anscheinend war er zu einem Entschluss gelangt, denn er ließ beide Taschen fallen und griff nach ihren Schultern. Überrascht von seiner Aktion machte sie automatisch einen Schritt zurück. Er folgte ihr und trat noch näher an sie heran. Eine Hand schob er in ihre Haare und umfasste ihren Nacken, den anderen Zeigefinger ließ er an ihrer Wange heruntergleiten und umfasste ihr Kinn.
    Shane lächelte sie an. »Dies ist vermutlich die letzte Minute, die wir nur für uns haben. Ich möchte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.« Damit zog er sie noch dichter an sich und senkte seinen Mund sanft auf ihre Lippen. Autumn stützte sich Halt suchend an seiner Brust ab. Seine Hände glitten von ihren Schultern über ihre Rippen bis zur Taille. Zärtlich strich er über ihren Rücken und ließ die Hände zu ihrem Po wandern. Hätte er sie nicht weiterhin festgehalten, wäre sie zu Boden gesunken. Ihre Beine schienen versagen zu wollen, von ihrem Rückgrat ganz zu schweigen.
    Shane schloss die Augen und atmete tief durch. Schließlich sah er sie wieder an und lächelte. Sanft strich er eine Locke aus ihrer Stirn. »Wir sollten jetzt besser zum Haus gehen, sonst sucht uns gleich jemand.«
    Dieser Gedanke riss sie aus ihrer Verzauberung. Sie wollte unbedingt einen guten Eindruck bei seiner Familie hinterlassen und nicht wie jemand aussehen, der gerade daran gedacht hatte, die Hände unter Shanes T-Shirt gleiten zu lassen, um seine warme Haut zu berühren.
    Unsicher strich sie die Haare glatt, die Shanes Hand zerzaust hatte. »Geht es so?«
    Shane betrachtete sie eingehend. »Wunderschön.«
    Rasch ergriff er ihre Hand und führte sie zur Tür. Unterwegs hob er ihre Taschen auf und schwang sie über seine Schulter. Gerade als er den Griff berührte, wurde die Tür von der anderen Seite aufgerissen und ein quietschgrüner Wirbelwind rannte in sie hinein.
    »Shane, wo bleibst … Uff.«
    Shane ließ die Taschen fallen, um die junge Frau aufzufangen. »Chloe, hast du immer noch nicht gelernt, dass man nicht ohne zu gucken durch die Gegend rennt?« Dabei umarmte er sie heftig und hob sie etwas in die Höhe. Chloe lachte und zappelte mit den Füßen.
    »Ich wollte nicht noch länger darauf warten, dass ihr endlich aus der Garage kommt. Vor zehn Minuten seid ihr hier hereingefahren und seitdem nicht wieder aufgetaucht. Was habt ihr denn so lange gemacht?« Neugierig schaute sie an der Schulter ihres Bruders vorbei auf Autumn.
    Autumn bemühte sich krampfhaft, nicht schon wieder rot zu werden, und wechselte mit Shane einen ratlosen Blick.
    »Du übertreibst mal wieder maßlos, Chloe. Es waren höchstens zwei Minuten. Wir haben im Flugzeug was Klebriges gegessen und wollten uns erst noch die Hände waschen.« Wo Shane diese Ausrede herhatte, war Autumn ein Rätsel, aber sie war immerhin besser als gar keine. Ihr selbst wäre jedenfalls garantiert nichts eingefallen. Sie war nur froh, dass Chloe nicht früher aufgetaucht war, sonst hätte sie den Kuss gesehen. Dieser Gedanke machte es Autumn auch nicht gerade leichter, unbefangen auf Shanes kleine Schwester zuzugehen.
    Chloe sah jung und frisch aus in ihrem grünen Zweiteiler mit weiter, wadenlanger Hose, barfuß und ihren zerzausten hellbraunen Locken, in denen rote und goldene Strähnen aufleuchteten. Die kurzen Haare umrahmten ihr kleines, herzförmiges Gesicht wie ein Heiligenschein.
    Ihre großen sherryfarbenen Augen blitzten schelmisch, während sie wieder von Shane zu Autumn blickte. Sie entzog Shane

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