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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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beschäftigen, durfte sich nicht dieser sinnlosen Schwärmerei ergeben. Selbst in jungen Jahren war er diesen Dingen nicht derart verfallen. Er hatte sich einfach jede halbwegs attraktive Frau ins Bett geholt, ohne sich groß etwas dabei zu denken.
    Aber Ariane war anders. Und das lag nicht nur an diesen irren, aber auch reizvollen Flügeln. Oh, mein Gott, was Drake wohl dazu sagen würde? Doch das musste warten. Noch war er nicht bereit, Ariane mit jemand anderem zu teilen.
    In seiner Hosentasche vibrierte das Handy, als könnte Drake Gedanken lesen. Damien war nicht in der Stimmung zu reden, konnte das Gespräch mit seinem Boss aber auch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag aufschieben. Immer noch besser, als hier herumzusitzen und grauenhafte Verse über Arianes Tugenden zu verfassen. Er zog das Handy heraus und meldete sich.
    »Tremaine.«
    »Hast du noch vorgehabt, mich über Thomas Manon zu informieren?« Drakes Stimme klang müde und gereizt.
    Das, dachte Damien, hat man nun davon, dass man rund um die Uhr arbeitet und sich keinerlei Spaß gönnt.
    »Ich war heute Nacht unpässlich. Und ich wusste, du würdest es ohnehin erfahren.«
    Schnauben. »Ich hoffe, diejenige, die für deine Unpässlichkeit verantwortlich war, ist den Anschiss wert, auf den du dich gefasst machen kannst. Und ich hoffe auch, du hast dem Mann noch brauchbare Informationen entlocken können, ehe er in die ewigen Jagdgründe abgerauscht ist.«
    Damien schaute zum Himmel empor und wünschte, trotz der Lichter der Stadt die Sterne zu sehen. Die Nächte auf dem Landsitz seiner Familie waren stockfinster gewesen. Der Himmel war übersät gewesen mit Sternen, die man wie Diamanten auf dunklen Samt gestreut hatte. Manchmal hatte er im Garten gelegen, den Duft der Rosen eingeatmet und zum Himmel geblick t … Er runzelte die Stirn. Jahrelang hatte er nicht mehr an sein früheres Leben gedacht und auch gar keinen großen Wert darauf gelegt. So schön waren die Erinnerungen nicht, und auch nicht mehr allzu zahlreich. Aber Ariane hatte es geschafft, diese Reste an die Oberfläche zu bringen. Er verstand nicht, warum, und das beunruhigte ihn zutiefst.
    »Ich war da, Drake. Ich war derjenige, der ihn gefunden hat. Aber da mir den ganzen Abend ein Grigori im Nacken saß, der mich um die Ecke bringen wollte, ist es mir schlicht und ergreifend nicht in den Sinn gekommen, dich anzurufen.«
    Er klang gereizt, das wusste er selbst, aber Drake ging darauf nicht ein. Stattdessen war die Skepsis aus der Stimme des Shade-Meisters verschwunden und eiskalte Wut an ihre Stelle getreten.
    »Er wollte dich um die Ecke bringen? Sag mir, wer es war, und ich hetze meine Shades auf Sariel, dass er nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Wofür hält sich der Kerl? Wir haben einen Vertrag.«
    »Ich glaube, im Moment ist das nicht nötig«, sagte Damien und berichtete lang und breit, was sich zugetragen hatte. Wo er es für nötig hielt, schönte er seine Ausführungen ein bisschen und ließ dort etwas aus, wo es ihm seine Eitelkeit befahl, aber im Großen und Ganzen setzte er Drake ins Bild. Nachdem Damien geendet hatte, herrschte am anderen Ende der Leitung langes Schweigen.
    »Überlegst du, wie du dir die Sache zunutze machen kannst, Drake?«, fragte er trocken und glättete eine Falte in seiner Khakihose. Wenn jemand wusste, wie man aus so einer Situation das Beste herausholte, dann der Vampir, mit dem er gerade sprach.
    »Nein, ich überlege, wieso du die Grigori nicht verständigt hast wegen dieser kleinen … wie heißt sie noch? Ariel?«
    »Ariane.«
    »Auch recht. Wenn sie rausfinden, dass du mit ihr durch die Gegend ziehst, macht das einen schlechten Eindruck. Sie wollen sie zurückhaben, das weißt du.«
    »Sie bezahlen mich nicht dafür, dass ich sie ihnen zurückbringe«, erwiderte Damien, der auf Drake plötzlich ziemlich wütend war. Wie er seine Arbeit erledigte, war nie ein Streitpunkt zwischen ihnen gewesen. Nicht einmal, wenn er beschlossen hatte, sich mit der Zielperson erst zu vergnügen, bevor er sie aushändigte, was hin und wieder vorgekommen war.
    »Eine kleine Gefälligkeit hat noch nie geschadet«, schnauzte Drake zurück. »Was kümmert dich das? Du hasst im Prinzip doch jeden und jede. Verpfeif sie und vergiss sie. Du bist eine oberflächliche Persönlichkeit, da sollte dir das nicht allzu schwerfallen.«
    »Wie liebenswürdig. Schau, sie hilft mir, ihn zu finden, Drake.«
    Die Antwort kam schnell und schneidend. »Du Arsch. Ich bezahle

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