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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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verbargen dieses spezielle Spielzeug nur unzureichend, aber das Risiko ging sie ein.
    »Die Gute legt ein ungesundes Übermaß an Neugier an den Tag«, grummelte Damien. »Zum Glück machen wir uns endlich vom Acker. Wahrscheinlich überlegt sie immer noch, wie sie dich am besten ausnutzen kann.«
    Auf diese beiläufig eingeworfene Beleidigung sprang Ariane sofort an.
    »Das ist ungerecht. Sie ist verantwortungsbewusst und sorgt sich um mich. Und das ist mehr, als ich von den meisten Vampiren behaupten kann, denen ich begegnet bin. Deine Meinung über Elena kannst du für dich behalten.«
    Leicht überrascht schaute Damien sie an. »Sind wir heute wieder dünnhäutig. Wie traurig, Kätzchen. Langsam glaube ich ja, du hast noch nie Freunde gehabt.«
    »Habe ich auch nicht. Nur Sam. Und jetzt Elena. Das … ist alles.« Ariane errötete und schaute stur geradeaus, weil sie Damiens spöttische Miene nicht sehen wollte. Sie musste endlich lernen, ihre Zunge besser zu hüten. Zu Hause wurde Ehrlichkeit geschätzt und erwartet. Hier war nichts, wie es schien.
    Sie wartete auf seine scharfe Erwiderung, doch zu ihrer Überraschung sagte er leise: »Na ja, wenn dich das tröstet, ich hatte auch nicht viele. Das ist auch nicht alles. Du weißt schon, Freundschaft und so.«
    Sie blickte ihn wieder an und wartete auf die Pointe … aber es kam keine. Damien schaute zu Boden und war offenbar tief in Gedanken versunken, ehe er den Kopf wieder hob und schlagartig das Thema wechselte.
    »Ich glaube, als Nächstes sollten wir uns auf die Empusae konzentrieren, hauptsächlich, weil mir sonst nichts Besseres einfällt. Es sind nicht mehr so viele wie früher, aber hier ist, wenigstens offiziell, immer noch ihr Machtzentrum. Ich bin dabei, ein Treffen mit einem ihrer höheren Tiere einzufädeln, aber heute wird das vermutlich nichts mehr. Von den Shades in der Gegend hat keiner was von einem abtrünnigen Grigori gesehen oder gehört, also hat er entweder ein hervorragendes Versteck oder er ist noch nicht so lange auf eigene Faust unterwegs, dass er bereits Aufsehen erregt hat. Die Empusae kontrollieren ihr Gebiet recht gründlich, auch wenn sie das nicht an die große Glocke hängen, also würde ich sagen«, er zuckte mit den Schultern, »wir fangen bei ihnen an.
Die
Empusa – wenn man mit mehreren zu tun hat, kommt man leicht durcheinander, weil sie die Dynastie nach ihrer Fürstin nennen – schuldet mir noch einen Gefallen, auch wenn sie es nicht gern sehen wird, wenn ich den einfordere.«
    »Ich weiß, warum sie Empusae heißen«, giftete sie ihn an. »Ich weiß auch, dass die Empusa manchmal Mormo genannt wird. Zur besseren Unterscheidung.«
    Damien schnaubte. »Ins Gesicht würde ich ihr das an deiner Stelle nicht sagen, wenn du den Kopf auf deinen Schultern behalten willst. Ihre Untertanen sind schwer dahinter her, dass sie wie ein heiliges Orakel behandelt wird. Mindestens. Mormo dürfen sie nur Mitglieder des engsten Kreises nennen.« Er schmunzelte. »Oder diejenigen, die sie unbedingt vernichten will.«
    »Hmm.« Ariane speicherte diese Information ab, froh darüber, dies nicht auf die harte Tour erfahren zu haben. »Wie dem auch sei, ich bin jedenfalls froh, dass wir zum Stammsitz der Empusae gehen. Diana, eine von ihnen, hat mir von Thomas Manon berichtet. Sie war sehr nett, und wenn ihnen dieser Grigori aufgefallen ist, wird sie es mir bestimmt verraten.«
    »Ariane«, sagte Damien in vorwurfsvollem Ton. »Ob das so gut ist, wenn jedes Blaublut im weiten Umkreis von deiner Anwesenheit erfährt? Immerhin wirst du gesucht.«
    »Das habe ich da noch nicht gewusst«, erwiderte sie genervt. »Außerdem ist sie auf
mich
zugekommen und wollte hören, ob ich wüsste, was mit Sam ist. Offenbar waren sie so gut bekannt, dass sie regelmäßig in Kontakt blieben. Sie hat erwähnt, dass Sam relativ viel mit Manon zu tun hatte, weil er den Großteil der Dynastieangelegenheiten mit ihm abgewickelt hat.«
    Am Rand des Gebäudekomplexes blieben sie unter einem stilisierten Bogen, hinter dem der Parkplatz lag, stehen.
    Damien runzelte die Stirn. »Sag mal, deine Kenntnisse von dem, was dieser Sam so außerhalb von … von wo du eben herkommst … treibt, das sind hauptsächlich Vermutungen. Ich denke, er war dein bester Freund?«
    Sie öffnete den Mund und hoffte, dass eine vernünftige Antwort herauskäme. Als das nicht passierte, klappte sie ihn wieder zu. Wieso geriet sie jedes Mal in Verlegenheit, wenn er sie nach ihrer Vergangenheit

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