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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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ihn mit einer dunklen, hässlichen Wut. Noch während er dieser Wut Herr zu werden versuchte, gab er ihr ein Versprechen. Etwas, das er sich geschworen hatte zu unterlassen.
    »Du wirst nicht verschwinden, Ariane. Dafür werde ich sorgen. Jetzt lass uns reingehen. Wenn wir noch länger hier rumstehen, machen wir uns noch völlig lächerlich.«
    Sie schien seine Worte zu beherzigen. Sichtlich entspannter nickte sie. Sein Blick fiel auf ihr Mal, das nun, da sie ihr Haar hochgesteckt hatte, schön zu sehen war – Flügel, klassisch geschwungen … kräftig. Passend. Er hatte gesehen, wie Ariane kämpfen konnte. Sie war sehr viel stärker, als sie aussah. Und es war schwer zu vergessen, wie sich diese geballte Energie, eng an ihn geschmiegt, angefühlt hatte.
    »Ich nehme dich beim Wort, ungeachtet dessen, dass du ein Lügner bist«, sagte sie. Sie bezog sich darauf, dass er ihre Sicherheit garantiert hatte, das war ihm schon klar … aber
musste
sie damit ausgerechnet anfangen, wenn er sie im Geiste auszog?
    »Du kannst mich nehmen, wo du willst«, antwortete er leise, und irgendetwas in seinem Ausdruck ließ sie niedlich erröten, auch wenn sie seinem Blick standhielt.
    »Darauf komme ich vielleicht noch zurück.«
    Schön wär’s
.
    »Du hast wirklich eine schmutzige Fantasie, Kätzchen. Ich habe dich gewarnt, dass ich einen schlechten Einfluss auf dich habe. Jetzt aber los. Mal schauen, was es hier für uns zu holen gibt.«
    Ariane hielt sich dicht an Damien, als die Doppeltür wie von selbst aufschwang. Dahinter lag eine gigantische Eingangshalle mit zwei Treppen, die in einem Halbkreis nach oben führten und sich erst im ersten Stock wiedertrafen. Alles war aus Marmor, von den Säulen bis zum Boden, in dessen Mitte die Flammen der Empusa eingraviert waren. An den Wänden hingen Kandelaber, in denen Kerzen flackerten, und jenseits der Säulen umsäumten zu beiden Seiten hauchdünne Vorhänge Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten. Ein traumhafter Anblick, der Ariane in mancherlei Hinsicht an die Eingangshalle der Grigori erinnerte.
    Sie trat über die Schwelle. Vor ihnen stieg eine dünne Rauchsäule auf, die sie erst bewusst wahrnahm, als sie sich verfestigte und eine vertraute Gestalt annahm.
    »Diana!«, rief Ariane und strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Anspannung ließ nun deutlich nach. Von den einzigartigen Fähigkeiten der einzelnen Dynastien zu hören war eine Sache, sie mit eigenen Augen zu sehen eine ganz andere.
    Diana, eine schlanke blonde Frau mit markanten Gesichtszügen und Augen, die zwischen grün und golden wechselten, tätschelte zur Begrüßung Arianes Unterarm. Ariane spürte die Energie, die von Diana ausging, die aber nichts Bedrohliches an sich hatte.
    »Ariane. Welch nette Überraschung. Ich hatte gehofft, wir würden uns wiedersehen.« Ihr freundliches Lächeln kühlte merklich ab, als sie Damien sah. »Wie ich sehe, hast du einen … Freund mitgebracht.«
    Damien feixte. »Hallo, Diana! Hübsch wie immer.«
    Ariane beobachtete, wie Diana ihm einen eiskalten Blick zuwarf, und fragte sich, ob es außer ihr überhaupt noch einen Vampir gab, der den Mann neben ihr mochte.
    »Und wie ich ferner sehe, hängst du dich immer noch wie ein Schmarotzer an Leute, die mehr draufhaben als du«, erwiderte Diana. »Hätte ich dich etwa nach Brandbeschleunigern filzen sollen?«
    Damien lächelte träge, doch sein Blick war kalt wie Eis. »Keineswegs. Als Brandstifter bin ich nur mittwochs aktiv, und ich halte mich an meinen Dienstplan.«
    »Damien hilft mir«, mischte sich Ariane ein, um zu verhindern, dass die Auseinandersetzung eskalierte. Fragend schaute Diana wieder zu Ariane, und diese nickte.
    »Bitte sag mir, dass du Witze machst.«
    Ariane seufzte. So hatte sie sich den Einstieg nicht vorgestellt, aber daran musste sie sich wohl gewöhnen. »Wir sind beide auf der Suche nach Sam … das ist auch der Grund, warum ich zu dir gekommen bin, falls du etwas Zeit für mich hättest.«
    Diana seufzte und schaute sie betrübt an. »Dann wird er also immer noch vermisst. Ich habe gehört, was Manon gestern Nacht zugestoßen ist.« Sie richtete den Blick auf Damien. »Ich hoffe,
du
hast damit nichts zu tun.«
    »Diesmal nicht«, antwortete er. »Ich bin kurz danach hinzugekommen. Sein fehlender Kopf hat das geplante Gespräch mit ihm sehr erschwert.«
    »Du bist echt zu bedauern.« Dann wandte sich Diana wieder Ariane zu. »Wenn ich könnte, würde ich dir helfen. Aber ich habe schon seit

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