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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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wenn sie Angst vor dem hatte, was sie bei diesem Gespräch vielleicht alles erfahren würde. Verständnisvoll lächelte Jaden sie an.
    »Natürlich. Er ist erschöpft, und er wurde ordentlich vermöbelt, aber er weiß, dass du kommst. Sinn für Humor hat er nicht, aber das war vermutlich schon immer so.«
    »Klingt ganz nach Sam«, erwiderte Ariane, der allein bei der Beschreibung ihres Freundes ganz warm ums Herz wurde. Egal was ihm zugestoßen war, er würde immer noch diese Stärke und diese Vernunft ausstrahlen.
    Und sie … tja, wie würde er sich wohl zu ihrer Entwicklung äußern?
    »Kommt«, sagte Jaden. »Fahren wir nach Hause, und dann zeige ich euch eure Zimmer.«
    Die Fahrt nach Tipton in einem großen, bequemen SUV verlief ohne Zwischenfall. Ariane sah die Lichter der Stadt näher kommen und betrachtete neugierig Häuser und Läden, als sie durch das Zentrum fuhren. Es war eine hübsche Stadt, typisch für Neuengland, mit vielen kuscheligen alten Häusern, riesigen Bäumen und einer Innenstadt, die fast vollständig aus einem anderen Jahrhundert zu stammen schien.
    Ariane war fasziniert. In Großstädten würde sie sich nie so richtig zu Hause fühlen … zu viele Menschen, zu viel Krach, zu viel Gewusel und nirgendwo Ruhe. Aber dies hier … dies hier sprach etwas in ihr an, dessen sie sich gar nicht bewusst gewesen war.
    Das helle Lachen eines Kindes. Vogelgezwitscher. »Annie, fang mich, wenn du kannst!«
    Ariane richtete sich auf und schnappte nach Luft. Einen ganz kurzen Moment lang war sie … irgendwo anders gewesen. Doch schon war der Moment vorbei, und nichts blieb zurück außer dem bittersüßen, unleugbaren Gefühl, dass sie an etwas äußerst Wertvolles gerührt hatte. Etwas lange Zurückliegendes.
    Sie fuhren von der Hauptstraße ab und bogen kurz darauf in eine Auffahrt ein, die zu einem hohen, schmiedeeisernen, oben mit Spitzen gesicherten Zaun führte. Hinter dem Zaun schimmerten die Lichter eines großen viktorianischen Hauses. Obwohl es riesig wirkte, hatte der Lichterglanz etwas Heimeliges.
    Direkt am Tor befand sich eine Gegensprechanlage, aber Jaden hielt sich gar nicht erst damit auf, sie zu betätigen. Stattdessen blickte er zu einer Kamera hoch, die in den Zweigen eines Baumes oberhalb der Auffahrt hing, und winkte. Sofort öffnete sich das Tor.
    »Habt ihr das Gelände inzwischen gut abgesichert?«, fragte Damien. Er saß neben Ariane auf der Rückbank, und obwohl genügend Platz war, hatte er seinen Fuß so weit ausgestreckt, dass er ihren berührte.
    »Weitgehend.« Jaden sah ihn im Rückspiegel an. »Das Gelände ist jetzt komplett umzäunt, und wir haben hier draußen jede Menge Sicherheitsvorrichtungen. Kameras, Sensoren und natürlich Wachen. Die Menschen in der Stadt sind zu dem Schluss gekommen, dass Lily seit ihrer … nun ja, Entführung ein bisschen paranoid ist und deshalb alle diese gut ausgebildeten Wachhunde angeschafft hat. Vermutlich kann man die Werwölfe wirklich für Wachhunde halten, solange es dunkel ist und man ihnen nicht zu nahe kommt – was wiederum Sinn der Sache ist.« Er grinste sie an. »Wirklich genial. Inzwischen vermuten die Leute, dass sie ein Hotel für die Gothic-Szene betreibt. Riesige, furchterregende Hunde, die nachts durch das Gelände streifen, sind ja auch typisch für so etwas. Mit anderen Worten: Lily ist trotz ihres exzentrischen Verhaltens in der Stadt immer noch sehr beliebt, aber die Angst vor Menschen fressenden Bestien hält die Neugierigen dann doch fern. Bis auf Bay natürlich. Habe ich dir schon erzählt, dass Bay jetzt einen Hund hat?«
    Damien stöhnte. »Nein. Aber es überrascht mich nicht. Ich werde nicht mehr hierherkommen, Jaden, das schwöre ich dir. Die schleppt das verdammte Vieh bestimmt mit, wenn sie zu Besuch kommt.« Er richtete den Blick auf Ariane und fuhr fort: »Bay ist Bailey Harper, Lilys Freundin. Sie steht auf Wesen, die sabbern. Dabei gibt es davon hier eh schon mehr als genug. Ich bin erstaunt, wie gut die neuen Lilim damit fertigwerden.«
    »Na ja, am Anfang war es nicht ganz einfach«, erwiderte Jaden vorsichtig. »Aber es wird von Tag zu Tag besser. Die paar Zusammenstöße, die es gab, haben auf beiden Seiten zu mehr Respekt geführt.«
    »Und vermutlich zu einer Menge aufgerissenem Fleisch«, spottete Damien. »Trotzdem – wenn man mal den Instinkt überwunden hat, sich gegenseitig umbringen zu wollen, ist es vermutlich nicht das Schlechteste, Werwölfe für sich arbeiten zu lassen.«
    »Sie

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