Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
Vom Netzwerk:
ohne irgendetwas. Nur mit seinem Unmut, der sich auf einen einzigen abscheulichen Menschen konzentrierte. „So, wie Ihr mit Scarlet oben im Saal getanzt habt, hätte ich gemeint, Ihr hättet die Seiten gewechselt.“
    „Meg, du hast mit ihm getanzt?“
    Sie zuckte zusammen, ging auf die Frage ihrer Schwester aber nicht ein, sondern konzentrierte sich auf den Sheriff, als würde sie ihm in die Augen sehen. „Das kann ich nicht entscheiden.“
    „Aber Ihr werdet es tun“, sagte Finch. „Das ist ein Teil meines Vergnügens. Und es ist mein Preis dafür, dass ich einen von beiden frei lasse.“
    Sein Gesicht strahlte vor Belustigung – ein Gesicht, von dem Will froh war, dass sie es nicht sehen konnte. Meg hätte sich sonst nicht zurückhalten können – jedenfalls hoffte er das. Er hätte eine Portion ihres Ärgers gut gebrauchen können. Zwischen Finch und ihrer Schwester schien es ihr beinahe unmöglich, stillzustehen.
    Jetzt wurde die Tür zum Verlies aufgerissen. Alle drehten sich um, als Carlisle die vier Stufen herunterkam. Ihm folgten ein Dutzend weiterer Männer. Will warf Dryden einen bösen Blick zu. Der hielt sich geduckt zwischen zwei Wächtern, den Kopf gesenkt wie zum Gebet. Hätte der Edelmann doch nur ein wenig Mut und Rückgrat – aber nein, sie saßen wahrhaftig in der Falle.
    Carlisle trat zu den Wächtern und ihren Gefangenen. „Scarlet.“
    „Carlisle.“
    Der Sheriff näherte sich Meg. Sie schnupperte und rümpfte dann die Nase – Meg, das Mädchen, das zwischen den übelsten Gerüchen in ganz England arbeitete. „Und wenn ich mich weigere?“, fragte sie. „Ihr könnt mich nicht zwingen, für Euch zu arbeiten.“
    „Ihr wisst sehr gut, dass ich beide zum Tode verurteilen kann, ohne einen Widerspruch.“
    „Ich kann nicht.“
    Ada begann zu weinen. „Der Sheriff hat mich gefoltert. Und du überlegst, ob du den Mann befreien sollst, der mich hierher gebracht hat?“
    Will hörte Ada mit großem Interesse zu. Sie sprach mit ihrer Schwester wie eine Frau, die daran gewöhnt war, dass man ihr gehorchte. Meg zog sich bei jedem Wort weiter zurück, wie eine Weide, die von einem Sturm gebeugt wurde.
    „Warum denkst du überhaupt darüber nach?“ Tränen liefen über Adas schmutziges Gesicht, und ihre Augen waren gerötet.
    „Wir wissen beide, warum ich vielleicht in Versuchung kommen könnte“, flüsterte Meg.
    Jetzt war es an Ada, zurückzuweichen. „Du willst mich noch immer bestrafen? Und so hart? Hast du die Vorstellung genossen, wie ich leide? In dieser Zelle?“
    „Wenn dem so wäre, wäre ich jetzt nicht hier.“
    „Du weißt doch gar nicht, was ich durchgemacht habe.“
    Meg hob den Kopf. Sie löste sich von dem Griff ihrer Schwester. „Und du hast keine Ahnung, was ich durchgemacht habe.“
    Will unterdrückte ein finsteres Lächeln und erwiderte die zornigen Blicke, mit denen Ada ihn bedachte. Sie wusste nicht zu schätzen, was Meg auf sich genommen hatte, um in dieses finstere Verlies zu gelangen. Es fiel ihm nicht schwer, seinen Unmut gegen sie zu richten.
    „Langsam verliere ich die Geduld“, sagte Finch. „Trefft Eure Entscheidung. Wir haben heute Abend noch die Zeit, Euren weniger glücklichen Freund der Menge draußen zu präsentieren.“
    Meg erbleichte, und ihre Miene war starr, als sie sich an Finch wandte. „Ich werde tun, was Ihr von mir verlangt, Sheriff Finch. Bitte lasst meine Schwester frei.“
    Er lächelte. „Ehrlich gesagt, das ist die weniger interessante Entscheidung. Ich hatte mich darauf eingestellt, mit Ada einen persönlichen Handel wegen ihrer Freilassung abzuschließen, aber so soll es dann wohl sein.“
    Dryden rührte sich. „Und was wird aus mir?“
    „Jetzt meldet Ihr Euch zu Wort, Feigling“, rief Will und versuchte, die Wachen abzuschütteln, die ihn hielten. Die Ketten an seinen Handgelenken klirrten. „Eine blinde Frau hat länger mit dem Schwert gekämpft als Ihr!“
    Aber Dryden ging nicht darauf ein. Er sah Finch an und machte dabei ein Gesicht wie ein Hund, der auf einen Knochen hofft.
    „Meg, Ihr habt Euch interessante Verbündete für dieses unsinnige Unternehmen gesucht“, feixte der Sheriff.
    „Mir blieb keine andere Wahl, nachdem Eure Männer Lord Whitstowe getötet hatten.“
    Er grinste noch immer. „Wir haben bereits geklärt, dass Euer Freund Scarlet für dieses Debakel verantwortlich ist. Habe ich recht, Carlisle?“
    „Natürlich. Und dafür wird er hängen.“
    Will bedachte seinen früheren Kommandanten mit

Weitere Kostenlose Bücher