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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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genießbar zu machen. Seit Jahren hatte sie nicht mehr versucht, Brot zu backen, und das Ergebnis war enttäuschend.
    „Du machst das hier ganz gut“, sagte er.
    Sie zog die Brauen hoch und hoffte, mehr unbeteiligt als verletzt zu wirken. „Essen, meinst du?“
    „Das Brot eintauchen. Ich würde kleckern, vielleicht nicht einmal die Schüssel treffen.“
    „War das ein Kompliment? Oder eine Beleidigung?“
    Er strich über ihre Hand, dann hielt er sie fest. „Ich dachte, das hätten wir hinter uns.“
    „Was?“
    „Deine Ängste. Natürlich war das ein Kompliment.“
    „Tut mir leid.“ Sie stützte die Stirn in die Hand, während ihr Puls viel zu schnell schlug. „Das alles hier ist merkwürdig.“
    „Für mich genauso.“
    Diese drei Worte genügten, um ihre Spannung ein wenig zu lösen. Er benahm sich seltsam. Vermutlich war er ebenso verwirrt, dass sie so schnell von Liebhabern zu Feinden und dann zu Gefährten geworden waren. „Was werden wir jetzt tun?“
    „Gemeinsam essen?“
    „Feigling.“
    „Hexe.“
    „Versuch es“, sagte sie und kaute. „Schließ die Augen und nimm einen Bissen. Stell dir die Abstände vor zwischen der Schüssel, dem Teller und deinem Mund.“
    „Meg.“ Zweifel klang in seiner Stimme.
    „Versuch es.“ Sie griff über den Tisch, berührte sein Gesicht und schloss ihm die Augen. „Wenigstens werde ich deine Fehler nicht sehen.“
    Er zog ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie. Sanft berührten seine Zähne ihre Haut. Überrascht umfasste sie seine Wange. Sie fühlte die Bartstoppeln an ihrer Handfläche, dann spürte sie seinen Atem bis zu ihrem Handgelenk hinauf, als er seufzte.
    Meg erschauerte. Die Zweifel verschwanden.
    Sie schob die Hände höher, grub die Finger in sein Haar und beugte sich vor. Er kam ihr entgegen, ihre Lippen berührten sich. Sie zog ihn an sich und öffnete den Mund. Sie kämpfte mit ihm, stieß gegen seine Zunge, genoss die köstliche Wärme. Er schmeckte nach Brühe, roch nach Fichtenbäumen, fühlte sich glühend heiß an.
    Selbst der Schmerz in ihrer Wange steigerte noch ihre Erregung. Die Erinnerung an den schmerzhaften Hieb ließ sie noch einmal die Gefahr verspüren, der sie so knapp entkommen waren. Sie stöhnte und umarmte ihn fester. Der Kuss löste ihre Unsicherheit auf und erweckte von Neuem alle Empfindungen, die sie mit ihm durchlebt hatte – die Angst und die Sehnsucht, die Sicherheit und die Panik.
    Will schob ihre Mahlzeit beiseite und setzte sie auf den Tisch. Er drängte sie zurück, bis ihr Kopf auf dem Holz lag. Sie biss ihm auf die Unterlippe. Sein Stöhnen durchdrang ihre Gedanken, drängte sich zwischen ihre Schenkel – besitzergreifend, voller Erregung. Sie schob sich ihm entgegen, bot sich ihm an. Er umfasste ihre Brüste mit beiden Händen, ließ sie dann zu ihren Hüften gleiten und packte ihre Schenkel. Er bewegte das Becken. Stöhnte wieder.
    Dann berührte sie seinen nackten Oberkörper, als hätte sie einen Schatz gefunden. Er trug keine Tunika. Sie presste die Finger in seinen muskulösen Rücken, ganz tief hinein. Seine Haut war schweißbedeckt. Er schob sich zwischen ihre Schenkel, bis sie sein Gewicht spürte. Die verschiedensten Empfindungen erfüllten sie, ihr schwindelte, sie fühlte seine Lippen an ihrem Hals. Er küsste sie, biss sie, sog an ihrem Ohrläppchen. Dann schob sie sich ihm noch mehr entgegen, befreite sich von den Röcken und schlang die Beine um seine Schenkel. Sie stöhnten beide und seufzten zusammen.
    Sie wollte es. Jetzt. Und noch mehr.
    „Ja, Will. Bitte.“
    Seine Hand an ihrer Hüfte hielt plötzlich still. Die andere, gesunde, löste sich aus ihrem offenen Haar und strich ihr über die Schläfe. Dann wurde sein Atem allmählich ruhiger, sie spürte es an ihrem Hals.
    Panik erfüllte sie, die sie so noch nie empfunden hatte. „Will? Warum hörst du auf?“
    Er kniete sich hin, richtete sich auf und zog sie zu sich hoch. Sie fühlte sich zurückgewiesen, während er über ihre Handrücken streichelte. Was aussah wie eine tröstende Geste, wirkte auf sie wie eine Entschuldigung.
    „Ich kann dein Gesicht nicht sehen, also bin ich darauf angewiesen, deine Gedanken zu erraten“, sagte sie und ärgerte sich darüber, wie schrill ihre Stimme klang. „Was ist es, das ich in deiner Miene nicht sehen kann? Abscheu? Mitleid? Sag es mir.“
    „Kann ich dich jemals durchschauen?“
    Sie entzog ihm ihre Hände. „Mich? Was meinst du damit?“
    Er holte tief Luft, dann stand er auf,

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