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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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fasziniert vor dem Eingang der Bücherei, während Ken rückwärts aus der Parklücke fährt, um sich auf die Suche nach meinem vermissten Zebra, dem Panda und dem Löwenbaby zu machen.
    Â»Ben«, sage ich überrascht. Ȁh, wie geht’s?«
    Was zum Teufel macht er so früh am Sonntagmorgen vor der Bücherei? Er ist sicher nicht auf der Flucht vor einer lebensgroßen Puppe, die in seinem Zimmer herumlungert.
    Â»Gut.« Sein Blick ist immer noch auf Ken geheftet, der das Cabrio inzwischen wieder auf die Straße gelenkt hat. Der Motor des Sportwagens heult auf und er fährt mit quietschenden Reifen davon.
    Â»Wer war das?« Ben sieht mich an und ich versuche an seinem Blick abzulesen, was in ihm vorgeht. Ist er eifersüchtig? Ich beiße die Zähne zusammen. Eigentlich sollte ich so etwas gar nicht erst denken.
    Â»Ã„h, das war K…« Ich breche mitten im Satz ab. Ich kann unmöglich sagen, dass sein Name Ken ist. Dann liegt ja gleich auf der Hand, dass dieser Typ irgendwelche Komplexe hat. »Carson«, sage ich stattdessen.
    Carson ist doch Kens Nachname, oder? Ich kann mich nur noch schleierhaft an diese ganze Barbiewelt erinnern.
    Ich gehe auf den Eingang der Bücherei zu. Ben lässt mir mit einer Geste den Vortritt.
    Â»Danke«, sage ich und gehe mit gesenktem Kopf rasch an ihm vorbei. Er soll bloß nicht sehen, dass ich rot werde. Ich habe nämlich eine Schwäche für zuvorkommendes Verhalten. Trotz meiner pessimistischen Ader muss ich zugeben, dass in jeder noch so kleinen Aufmerksamkeit etwas Charmantes liegen kann. Ben folgt mir ins Gebäude. Ich atme den Geruch von Papier und Büchern ein und habe plötzlich das Gefühl, der Rest der Welt würde nicht mehr existieren.
    Â»Seid ihr zwei zusammen?«
    Ich sehe überrascht auf. Es ist nicht nur die Frage, die mich stutzen lässt, sondern auch der leicht nervöse Tonfall in Bens Stimme.
    Â»Wieso?«, frage ich, obwohl ich mir das schon im nächsten Moment lieber verkniffen hätte.
    Wir gehen an den Liebesromanen, der Kinderabteilung und einem Dutzend hoher Regale vorbei, die mit Nachschlagewerken vollgestopft sind. In der hinteren Ecke der Bücherei, wo viel Licht durch ein großes Fenster fällt, steht ein Sofa und wir setzen uns jeweils an die äußerste Ecke. Ein Kissen liegt zwischen uns.
    Eine Weile lang schweigen wir uns an, dann zuckt er mit den Schultern. »Wir sind doch Freunde, oder? Ich hatte nur den Eindruck, dass der Typ ein wenig eigenartig ist. Du hast etwas Besseres verdient.«
    Ich runzle die Stirn und tue so, als sei ich ganz darin vertieft, meinen Rucksack zu durchwühlen.
    Â»Also, war das nun dein Freund?«
    Â»Ja, das ist mein Freund«, antworte ich und mein Ärger wächst. »Er ist total super. Sehr … sportlich. Super im Volleyball. Und natürlich hat er sein eigenes Auto und alles, was sonst noch super ist …«
    Warum zur Hölle sage ich ständig super?
    Das würde Ken wahrscheinlich auch sagen.
    Am liebsten hätte ich die super-Wörter sofort wieder zurückgenommen, aber ich kann einfach nicht damit aufhören. Als müsste ich Ben davon überzeugen, dass ich einen Freund habe, um mich besser zu fühlen.
    Â»Entschuldige, tut mir leid. Ich weiß, dass es mich nichts angeht«, sagt Ben. »Ich war nur überrascht. Du hast nie erwähnt, dass du einen Freund hast. Das ist alles.«
    Â»Ach so.« Ich beruhige mich etwas. »Wie läuft es bei dir und Nicole?«
    Ben reibt sich die Hände und atmet tief ein. Er wirkt … Ich weiß nicht, wie er wirkt, aber irgendetwas stimmt nicht.
    Â»Ihr habt doch nicht etwa Schluss gemacht, oder?«
    Â»Was? Nein, natürlich nicht.«
    Â»Oh, gut.«
    Â»Es ist nur …«
    Ich höre auf, in meinem Rucksack herumzukramen. »Es ist nur was? «
    Â»Ach nichts.«
    Â»Bist du sicher? Wenn du vielleicht …«
    Â»Nein, es ist alles in Ordnung«, sagt er nachdrücklich und schüttelt zur Bekräftigung den Kopf.
    Â»Okay, ich muss mich dann mal um meine Biohausaufgabe kümmern, also …« Ich nehme mein Biologiebuch aus dem Rucksack und wedle etwas zu enthusiastisch damit herum.
    Â»Oh, stimmt, entschuldige.«
    Ben greift nach seinem eigenen Lehrbuch und schlägt es auf. Ein paar Blätter fallen heraus und flattern auf den Boden. Eins davon rutscht unter meinen

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