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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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ist?”
    Georgia stellte mit Nachdruck ihre Tasse auf den Tisch.
    “Bitte verzeihen Sie mir”, fuhr die alte Dame erbarmungslos fort, “aber darf ich fragen, wie alt Sie sind, Miss Fleming? Waren Sie noch Jungfrau, als Sie Luca begegneten?”
    “Ich bin sechsundzwanzig”, sagte Georgia und lächelte grimmig. “Und dies war, wie Sie zu Recht vermuten, nicht meine erste sexuelle Erfahrung. Ich bin mit einem Captain der britischen Armee so gut wie verlobt, möchte aber noch ein wenig in meinem Beruf arbeiten, bevor ich ihn heirate.”
    “Und nun haben Sie meinen Enkelsohn kennengelernt.” Die alte Dame seufzte. “Wusste Luca, dass er Ihnen nicht gleichgültig war?”
    “Ja.” Georgia wurde rot. “Aber ich habe ihm auch gesagt, dass eine Beziehung, wie er sie wünscht, für mich nicht infrage kommt.”
    “Wieso nicht?”
    Georgia sah die alte Dame erstaunt an. “Ich dachte, Sie würden das verstehen. Ich will Ihnen offen sagen, dass die Versuchung groß war. Aber nur weil Gianluca Valori ein kleines Abenteuer suchte, wollte ich nicht die Heirat mit einem zu mir passenden Mann und meine gute Stelle an einer Schule in Venedig riskieren. Ich eigne mich nicht zur Gespielin eines so bekannten Mannes.”
    “Ich verstehe”, sagte Signora Valori nachdenklich. “Haben Sie schon daran gedacht, dass der heutige Vorfall Folgen haben könnte?”
    Georgia nickte betroffen, und die alte Dame zuckte die Schultern auf eine Art, die Georgia nur allzu vertraut war.
    “Wer weiß? Manchmal bekommen ausgerechnet diejenigen Kinder, die keine wollen. Aber ich hoffe, Sie werden es mich wissen lassen, falls Sie ein Kind von Luca erwarten.”
    Allein der Gedanke versetzte Georgia in helle Panik. Sie wollte kein Kind. Nicht jetzt und nicht auf diese Weise. “Ich glaube nicht, dass ich mir darüber Sorgen machen muss”, sagte sie zuversichtlich und lächelte Signora Valori an. “Bestimmt wird es Sie interessieren, zu erfahren, wie leicht Alessa der Englischunterricht fällt.”
    “Womit Sie sagen wollen, das Thema sei für Sie erledigt”, sagte die alte Dame trocken. “Na schön, Miss Georgia Fleming, sprechen wir nicht mehr darüber, zumindest nicht im Moment.” Sie nahm aus ihrer Handtasche eine Visitenkarte und gab sie Georgia. “Hier haben Sie meine Adresse und Telefonnummer. Sie können mich jederzeit anrufen, falls Sie es für nötig halten.”
    Sie seufzte tief. “Da wäre noch etwas, meine Liebe. Ich glaube, dass es für alle Beteiligten besser ist, wenn Marco nichts erfährt. Er mag Luca sehr gern, und das Ganze würde ihn zusätzlich zu seinem Schmerz über Maddalenas Tod belasten.” Einen Augenblick sah ihr Gesicht müde und alt aus. “Stimmen Sie mir zu?”
    “Von ganzem Herzen”, versicherte Georgia.
    Emilia Valori nickte, richtete sich hoch auf und lächelte Georgia aufmunternd an. “Und jetzt werde ich tun, was Sie offenbar gern möchten, nämlich mich mit Ihnen über meine Urenkelin unterhalten. Ist sie so klug, wie Marco glaubt?”
    In den folgenden Stunden herrschte in der Villa Toscana verstärkte Aktivität. Elsa bereitete Signora Valori zu Ehren ein spezielles Dinner zu, das zudem früher als sonst serviert wurde, damit Alessa daran teilnehmen konnte.
    “Ich bin auf dem Weg nach Siena zu meiner Schwester”, erzählte die alte Dame Georgia. “Eigentlich wollte ich nicht länger als eine Stunde hierbleiben, aber nun warte ich doch noch auf Alessas Rückkehr und fahre nach dem Dinner. Außerdem will ich mir Luca nochmals vorknöpfen.”
    “Danke”, sagte Georgia erleichtert. “Würden Sie Luca bitten, Signor Sardi nichts über den heutigen Nachmittag zu erzählen?”
    “Zuerst wollte ich es ihm befehlen.” Signora Valori zwinkerte Georgia zu. “Aber ich werde ihn lieber bitten, da Luca auf Befehle meist allergisch reagiert. Würden Sie bitte nach Pina läuten, mein Kind? Ich habe da etwas für Sie, das Sie für einige Tage sehr nützlich finden werden.”
    Pina wurde zu Signora Valoris Chauffeur geschickt, um den schwarzen Ebenholzspazierstock zu holen, der im Wagen aufbewahrt wurde.
    “Nichts wäre mir im Moment lieber”, bedankte sich Georgia. “Jetzt fühle ich mich nicht mehr so hilflos.”
    Als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, fand Georgia dort nicht nur das Bett frisch bezogen, sondern sogar eine neue Tagesdecke. Ihre sämtliche Garderobe war nach unten gebracht und in den Schrank gehängt worden, und sie beschloss, zum Dinner das schwarze Kleid anzuziehen, das sie am ersten Abend

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