Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
Vom Netzwerk:
Beweise gegen dich sammeln und gegen dich aussagen. Weil ich England und jeden, den ich liebe, keiner Gefahr aussetzen will."
    "Du glaubst, du kannst mich zu Fall bringen, Rebecca? Du? Eine Frau? Eine Frau, die von Geburt an unnatürlich ist? Mehr ein Junge als ein Mädchen?" Er lief um den Tisch und zog sein Schwert. Dann ließ er die leere Scheide fallen. "Das ist deine letzte Gelegenheit."
    Becca zitterte. Das schwache Bein tat ihr immer noch sehr weh. Sie konnte nicht schnell genug laufen. Bewegungslos hielt sie den Blick auf das Gesicht ihres Vaters gerichtet, als er ihr die Spitze seines Schwerts an die Kehle setzte. "Willst du mich töten, Vater? Bist du so verdorben, dass du dein eigenes Kind umbringen willst?"
    "Du bist nicht mein Kind."
    Sie stöhnte. Eine weitere Welle des Entsetzens packte sie.
    Seine Klinge schnellte vor und schnitt ihr in die Wange. "Ich habe dir schon gesagt, dass deine Mutter nutzlos war. Sie war furchtbar in meinem Bett, also habe ich mir eine andere Frau gesucht. Daher wusste ich, dass das Gör, welches sie geboren hat, nicht das meine sein konnte. Ich brachte sie dazu, mir zu gestehen, mit wem sie zusammen gewesen ist. Du bist der Bastard einer Frau, die nicht besser als eine Hure gewesen ist, und eines gewöhnlichen Kriegers."
    Becca starrte ihn fassungslos an. Das würde viel erklären. Aber wer …?
    Die Antwort traf sie wie ein Schlag. Es gab einen Mann, der ihr ein Leben lang ein besserer Vater als ihr eigener gewesen war. "Dobbin", murmelte sie.
    "Ja, Dobbin, dieser ungehobelte Tölpel! Bist du jetzt stolz auf deine Herkunft, meine Liebe? Du gehörst in die Gosse, nicht an den Tisch eines Lords. Du solltest mir dankbar sein, dass ich dich nicht ausgesetzt habe."
    Erinnerungen stiegen in Becca auf. An Dobbins sanfte Freundlichkeit, den sehnsuchtsvollen Ausdruck in seinen Augen. Seine Worte über eine Frau, die unglücklich verheiratet gewesen war. Und Becca überkam die Erkenntnis, dass ihre und seine Augen die gleiche blaue Schattierung hatten. Und doch … "Wenn das wirklich wahr ist, warum ist er dann noch hier? Wieso hast du ihn nicht fortgeschickt?"
    "Glaubst du, ich hätte zugelassen, dass bekannt wird, dass meine Frau mit einem Krieger das Lager geteilt hat?"
    Becca kniff die Augen zusammen. "Wahrscheinlich hast du seine Qual genossen. Es hat dir Spaß gemacht, ihn zuschauen zu lassen, wie du mich für dich beanspruchst. Genauso wie du meiner Mutter mit deinen Frauengeschichten Leid zugefügt hast." Sie freute sich über seinen entsetzten Gesichtsausdruck. "Du siehst, Vater, ich habe von deinen Liebschaften erfahren. Kein Wunder, dass meine Mutter woanders Trost gesucht hat."
    Er trat näher auf sie zu. Sie wich zur Tür zurück.
    "Wie willst du meinen Tod erklären, Vater?" fragte sie und überlegte, ob sie der Tür nahe genug war, um blitzschnell hinauszuschlüpfen, falls ihr Vater auf sie – Becca – losging. "Du wirst dir schon etwas Gutes ausdenken müssen, um nicht in Verdacht zu geraten, mich umgebracht zu haben. Falls dir das nicht gelingt, wirst du dir sehr viel Ärger einhandeln. Die Menschen hier mögen mich. Während du Laelia verzogen hast, habe ich mein Leben mit ihnen geteilt und ihre Gesellschaft genossen. Ich habe viele Freunde auf Throckton Castle."
    "Du bist verrückt", erwiderte er und lächelte grausam. "Du bist immer ein wenig verrückt gewesen. Aber ich habe es dir immer nachgesehen und versucht, es zu verbergen. Dann hast du mich heute angegriffen. Du hast versucht, mich zu töten. Deinen eigenen Vater. Ich verspreche dir, ich werde viele Tränen der Reue und des schlechten Gewissens vergießen, weil ich mich gegen dich habe verteidigen und dich habe töten müssen."
    "Das könnte Sir Blaidd Morgans Argwohn erregen. Er wird annehmen, dass du lügst – wie viele Tränen du auch vergießen magst", entgegnete sie. "Die Ankunft Valdemars und mein plötzlicher Tod, wer weiß schon, welche Schlüsse Sir Blaidd daraus ziehen wird?"
    Sie hatte vorher die ganze Zeit versucht, Blaidd nicht zu erwähnen, damit ihr Vater nicht auf die Idee kam, Blaidds Anwesenheit auf der Burg könne etwas anderes gelten als der Werbung um Laelia. Falls Lord Throckton den wahren Grund erriet, wäre Blaidd ebenfalls in Gefahr.
    Beccas Vater wurde plötzlich starr. "Morgan? Ah! Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Du hast also vor, es ihm zu sagen. Ihm zu erzählen, was du gehört hast. Und du denkst, dass er dir Glauben schenkt und dich beschützt?" Er lachte

Weitere Kostenlose Bücher