Verzeihung, sind Sie mein Koerper
auf:
â Frau Z.s Fokus,
â die Lunge,
â das, was hilft.
Die Lunge ist richtig wütend, weià aber nicht, wohin mit ihrer Wut. Im Laufe der ersten Minuten der Aufstellung steigert sich diese Wut immer mehr. Da die Reaktionen sehr menschlich wirken, verfolge ich die Hypothese, dass ein Mensch dahintersteckt. Aus der Lunge »entmische« ich einen Mann, den Onkel, der ebenfalls an einer Lungenkrankheit litt. Die Lunge beruhigt sich, will aber in der Nähe des Fokus bleiben. Ich bin ja »ihre Lunge, nicht seine«, sagt sie. Es folgt ein Rückgaberitual von Frau Z. an ihren Onkel. Aus Gründen, die wir nicht durchschauen, hat sie sein Schicksal mitgetragen. In einem rituellen Satz anerkennt sie es jetzt als das Seine.
Im Schlussbild steht Frau Z. neben ihrer sehr freundlichen Lunge mit Blick auf Onkel und GroÃeltern. Die Lunge zeigt sich als schützender Aspekt und erinnert Frau Z. daran, gut auf sich aufzupassen. Frau Z. wirkt sehr zufrieden.
In der darauffolgenden Runde beobachte ich, wie Frau Z.s Gesicht beginnt, Farbe zu bekommen. Sie lächelt mehr und atmet tiefer.
Am nächsten Morgen berichtet sie, dass sie in der Nacht kein einziges Mal aufgewacht sei und auch nicht â wie sonst oft â Atemnot-Anfälle hatte.
Darmkrebs
Herr K. (52) erzählt in einem Seminar, er hätte den Darmkrebs fürs Erste besiegt, habe aber Sorge, dass er wiederkommen und sich »etwas wiederholen« könnte. Er wünscht sich eine Aufstellung, um dem vorzubeugen. Auf mich wirkt er grau und eingefallen. Wir stellen auf:
â Herrn K.s Ich,
â Herrn K.s Selbst,
â den Darm.
Das Selbst muss mehrmals entmischt werden. Da ist zuerst ein Mann, der sich als Onkel einfügt, dann noch ein Mann, der Vater. Immer noch sagt der Fokus mit Blick auf das Selbst: »Die schaut mich so streng an!« Nun entmische ich noch die »strenge Person« â die Mutter.
Herrn K.s Ich stellt sich vor die Mutter, als ob es sie am Gehen hindern wollte. Die Mutter sagt: »Du kannst mich nicht halten.«
Sätze wie »Mama, bitte bleib!« erreichen die Mutter nicht.
Erst als die Mutter zum Sohn sagt: »Halt mich nicht auf, aber mir gehtâs gut, wenn du noch bleibst«, entspannt sich der Sohn etwas und blickt zum Selbst, das nun Ruhe und Stille ausstrahlt.
Ich stelle den Sohn vor den Vater und Onkel, ziehe dann noch den GroÃvater hinzu und lasse alle sagen: »Wir Männer! «.
Herr K. ist sehr berührt und meint, das sei ganz neu, so habe er noch nie gedacht. Durch die starke Bezogenheit auf die Mutter hat er sich noch nie als Mann unter Männern gefühlt.
Ich empfehle Herrn K., sich öfter in Gedanken vor die Männer zu stellen und sich von dort Kraft zu holen.
Des Weiteren empfehle ich ihm eine Psychotherapie, möglichst bei einem männlichen Therapeuten.
Parodontitis
Frau E. (ca. 30 Jahre alt) leidet an einer chronischen Parodontitis. Wir stellen auf:
â Frau E.s Fokus,
â die Parodontitis,
â das, was dahinter steht,
â das, was heilt.
Der Fokus sagt zur Parodontitis mehrmals heftig: »Ich mag dich nicht!« Sehr rasch verwandelt sich das Symptom in die GroÃmutter. Sie sagt: »Der Satz gehört zu mir. Er ist früher immer zu mir gesagt worden. Er gilt mir.« Ich stelle eine Person dazu, die diesen Satz gesagt haben könnte.
Es ist nicht eindeutig, wer es ist, es scheint jedoch mit Angelegenheiten eines Familienbetriebes zu tun zu haben. Frau E. erinnert sich, dass sowohl die GroÃmutter als auch wahrscheinlich die UrgroÃmutter in den Betrieb eingeheiratet haben und dort nicht willkommen waren.
»Das, was dahinter steht« zeigt sich mehrfach vermischt mit anderen Familienangehörigen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Einmal sagt es: »Ich fühle mich moralisch besser als die alle.« SchlieÃlich â nachdem die anderen Familienmitglieder in den Hintergrund getreten sind â, sagt »das, was dahinter steht«: »Nun hab ich nichts mehr zu tun, als gut auf dich (= auf den Fokus) zu schauen und dir zu wünschen, dass Leichtigkeit in dein Leben kommt.« Bei diesen Worten blickt es ganz eindeutig auf »das, was heilt«. Im Gespräch mit der Klientin sagt diese, in ihrer Familie wäre starkes Moralisieren üblich gewesen. Die angesprochene Leichtigkeit wäre da wohl ein gutes Gegengewicht. »Das, was heilt« verwandelt sich inzwischen in die
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