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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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richte ihr Folgendes aus: Wir haben eine Botschaft von Professor Lewis Daring, dem Simanui-Meister«, sagte Veyron. Der Elbe nickte ernst und entfernte sich. Besonders eilig schien er es jedoch nicht zu haben. Veyron seufzte, als er ins Zimmer zurückkehrte. Tom setzte sich an den Esstisch und probierte von dem Mahl, das für sie bereitstand. Es gab allerhand Köstlichkeiten, viel duftendes Gemüse, auch knusprig gebratenes Geflügel, reichlich Obst und Süßigkeiten aus Sahne und Zucker.
    »So schön dieses Land auch ist, aber offenbar kennt man hier das Wort Eile oder Dringlichkeit nicht. Begreift denn hier niemand wie ernst die Lage ist?« beschwerte sich Veyron. Tom stopfte sich die Backen mit ein paar Keksen voll.
    »Egal was es ist, heute können wir sowieso nichts mehr tun. Essen wir besser was. Das wird sonst bloß schlecht«, nuschelte er. Veyron atmete tief durch. Eher widerwillig setzte er sich an den Tisch und biss in einen Apfel.
    Tom behielt recht. Diese Nacht bekamen sie keine Rückmeldung mehr. Satt und zufrieden legte er sich in sein riesiges Bett, das weichste und bequemste, in dem er jemals gelegen hatte. Er schlief rasch ein und träumte zum ersten Mal seit Tagen wieder von zu Hause.
    Von mir aus kann sich die Königin noch tagelang mit einer Antwort Zeit lassen , dachte er, ich habe es überhaupt nicht eilig von hier zu verschwinden. Soll Nemesis doch bleiben wo er ist. Heute Nacht wollte er nicht mehr an solche Dinge denken. Morgen würden sie schon sehen, was auf sie zukam.
     
    Am nächsten Tag – es war eigentlich schon fast Mittag – wachte Tom zum ersten Mal seit Tagen ohne Schmerzen oder Müdigkeit auf. So gut hatte er schon seit einem halben Jahr nicht mehr geschlafen. Er stand auf, machte sich im Badezimmer frisch und zog sich an. Die Elben hatten ihm passende Kleidung hergerichtet. Sie war einfach, aber nicht ungewohnt: Eine dunkelblaue Hose aus mehrfach vernähtem Leinenstoff, mit Knöpfen zuzumachen und ein himmelblaues Hemd, dass ihm perfekt passte, dazu ein einfacher Ledergürtel, Socken und Schuhe. Die mochte er aber nicht, da er seine alten, ausgetretenen Sneakers bevorzugte. Als er mit der Morgenwäsche fertig war, ging er hinüber zu Veyron. Natürlich war der schon längst auf den Beinen und spurlos verschwunden. Ein Zettel auf dem Tisch bot ein paar Erklärungen:
     
    „Imich mi ar, rui miniuch nor siuflym. Tial Laurgriel in Tiartur! Maidbian gadael mi both. VS
    PS: Das ist Talarinarin, die elbische Sprache von Fabrillian. Hier die Übersetzung: Bin unterwegs, komme so schnell nicht zurück. Große Bibliothek im Palast! Frühstück habe ich stehen lassen. VS
    PPS: Lesen bildet, solltest du auch versuchen. Rashton, sage ich nur.
     
    Tom seufzte und zerknüllte das Papier.
    »Angeber!«
    Nach einem sehr langen, ausgiebigen Frühstück machte er sich auf, um die Gegend zu erkunden. Er wanderte durch die Gänge des Palastes, betrachtete die kunstvoll verzierten Wände. Als ihm das mit der Zeit zu langweilig wurde, ging er hinaus in den riesigen Garten und marschierte de Wege entlang.
    Es herrschte hellster Sonnenschein und abgesehen von dem Gesang der Vögel lag eine perfekte Stille in der Luft. Während er unter dem Schatten von Ahorn, Buchen und Kastanien ziellos umherstreifte, kaute er gedankenverloren auf einem saftigen Apfel herum. Tom hatte sich ausreichend Proviant in die Taschen gesteckt.
    Es ist Spätsommer und ich sehe hier die Kirschen blühen! Alles ist hier ein nie enden wollender Frühling , dachte er, als er sich die Bäume genauer ansah. Es musste einen Zauber in Fabrillian geben, denn natürlich war das sicher nicht. Es kam ihm vor wie in einem Traum, als würde die Zeit in Fabrillian stehenbleiben - oder nur sehr langsam vergehen. Er fragte sich, ob Veyron herausfinden würde, welche Zauberkraft da dahintersteckte.
    »Einen solchen Zauber hätte unsere Welt auch bitter nötig. Vielleicht können wir ihn mitnehmen? Aber eigentlich würde ich doch viel lieber hierbleiben«, dachte er und erwischte sich dabei, wie er es leise vor sich hin murmelte. Nicht leise genug.
    »Fabrillian ist nicht für die Menschen gemacht«, antwortete eine helle Stimme darauf. Tom erschrak und sah sich um. Fünf Meter über ihm, auf dem dicken Ast einer Buche, saß das Elbenmädchen Imri. Sie ließ die Beine nach unten baumeln und sah auf ihn herunter. Tom fiel auf, dass sie barfuß war.
    »Belauschst du mich etwa?« fragte er empört. Er mochte es gar nicht, wenn jemand seine

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