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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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fahren wir nicht hin. Ich habe den Befehl, Euch direkt zum König zu bringen. Er haust derzeit in Palast Nummer Vierzehn, seinem neuen Lieblingsbauwerk.«
    Es verging eine knappe Stunde, bis sie Palast Nummer Vierzehn erreichten, mitten im Grünen, weit weg von aller sichtbaren Zivilisation. Tom verschlug es fast die Sprache, als er den Palast zum ersten Mal sah. Er nahm an, dass der König von Talassair in einem prächtigen Rokoko-Gebäude wohnte - immerhin ließ er seine Bediensteten ja in entsprechender Kleidung herumlaufen. Nie in seinem Leben hatte er jedoch ein solches Gebäude erwartet, wie es sich nun vor ihm auftürmte.
    Der Palast bestand auf zahlreichen rechteckigen Modulen, die ein offenkundig betrunkener Architekt wild übereinander gestapelt hatte. Keine Wand passte zur anderen. Das eine Modul ragte meterweit in die Luft hinaus, das darauf liegende saß schräg darüber. An manchen Modulen befanden sich riesige Balkone, scheinbar nur durch unsichtbare Kräfte am Mauerwerk gehalten. Tom zählte zwölf Stockwerke dieses sonderbaren Turms, der den Eindruck erweckte, als könnte er jeden Moment einstürzen. Das ganze Gebäude war komplett verglast, jedoch nicht mit gewöhnlichen Fenstern, sondern mit riesigen, gewellten und vollkommen krummen Glasplatten. Aus weiter Ferne sah Palast Nummer Vierzehn aus, als bestünde er aus den auf magische Weise eingefrorenen Wellen des Ozeans.
    Der Rolls-Royce näherte sich einem großen, modernen Metallzaun. Ein Tor, das gar nicht als solches aufgefallen wäre, öffnete sich automatisch und das Fahrzeug rollte nahezu lautlos auf den Vorplatz. Gardesoldaten standen dort, mit Säbel und Muskete bewaffnet. Genau wie Sir Cedric waren sie im Stil des Rokoko gekleidet, nur waren ihre Röcke in einem dunklen Lila gehalten und der Dreispitz aus einfachem schwarzen Filz. Sir Cedric stoppte das Fahrzeug und verkündete feierlich ihre Ankunft. Farin, der Schatzkanzler, würde sie gleich empfangen. Veyron, Tom und Tamara stiegen aus und näherten sich dem Eingangsportal des Palastes. Es war riesig, groß genug um einen Elefanten bequem hindurchspazieren zu lassen. Die Türflügel bestanden aus dem gleichen, krummen, unregelmäßigen Glasplatten. Erst jetzt fiel Tom das Aufblitzen winziger Lichter auf, welche die die Illusion entstehen ließen, der Palast wäre aus Wasser gebaut.
    Ohne jedes Geräusch und ohne jegliche Hilfe öffneten sich die Torflügel und offenbarten den Blick in ein riesiges Foyer. Die Gardesoldaten stampften mit dem rechten Fuß auf – alle zugleich – und wandten sich dem Eingang zu. Heraus kam ein kleiner, etwas untersetzter Zwerg mit fülligem Gesicht und ebenso gesunder, runder Leibesfülle. Er hatte sich den Bart abrasiert, was sein kantiges Kinn und die fast kreisrunden Ohren besonders zur Geltung brachte. Anders als Sir Cedric, oder die Gardesoldaten, trug er Kleidung, mit der er auch im London des 21. Jahrhunderts nicht weiter aufgefallen wäre – ausgenommen die Manschettenknöpfe seines teuren Anzugs. Sie bestanden aus waschechten Diamanten. An allen zehn Fingern trug der Zwerg schwere Ringe, manche aus Gold, die meisten mit Edelsteinen besetzt. In der rechten hielt er einen Spazierstock aus Silber mit einem Knauf aus hunderten winziger Diamanten. Er verbeugte sich höflich vor seinen Besuchern.
     
    »Willkommen auf Talassair, dem Goldenen Reich Elderwelts. Ich bin Farin, Schatzkanzler und Oberster Minister seiner Majestät, König Floyd des Ersten« stellte er sich vor. Er deutete ins Innere des Palastes.
    »Tretet ein, Besucher Fernwelts. Mein Lehnsherr erwartet Euch.«
    Ohne weitere Aufforderung stiegen die drei die Stufen zum Eingang hinauf und hinein in die riesige Halle des Palastes. Hinter ihnen schlossen sich die riesigen Türflügel vollkommen lautlos.
    Tom kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie standen nicht auf einem Fußboden aus Marmor oder sonst irgendeinem teurem Stein. Der ganze Boden bestand aus Glas, darunter lag eine phantastische Unterwasserlandschaft aus hunderten verschiedener Wasserpflanzen, zwischen denen große Schwärme aus winzigen Fischchen schwammen. Sie glitzerten in allen Farben des Regenbogens. Die Wände schienen riesige Bildschirme zu sein, denn sie waren umgeben von einer Dschungellandschaft mit riesigen Wasserfällen, die leise rauschend in die Tiefe stürzten. Über die Decke flogen bunte Papageien, aus den Ecken kamen ihnen gedämpfte Urwaldgeräusche entgegen. Farin trat in die Mitte der Halle und pochte

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