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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Elbenjäger Faeringel und Imri - mit einem weißen Blumenkranz im Haar. Sogar Tamara konnte er entdecken. Dann führte ein Mann, den er nicht kannte, die Braut an seine Seite. Tom durfte ihr den Schleier zurückschlagen. Es war niemand anderes als Jane, aber mindestens zehn Jahre jünger. Ihr schönes Gesicht strahlte, als sie sich in die Augen blickten.
    »Nicht zu fassen«, hörte er seine eigene Stimme wie aus weiter Ferne. »Ich werde Jane heiraten! Jane Willkins wird meine Frau! Wow, das wäre ja was!«
    Erneut änderte sich das Bild. Tom sah eine prächtige Halle aus weißem Marmor. Inmitten der Halle stand ein silberner Thron, groß und prächtig. Wieder waren viele Menschen anwesend, ein dunkelblauer Teppich war durch die Halle verlegt und endete vor dem Thronpodest. Tom marschierte über diesen Teppich. Mit Stolz erhobenem Haupt setzte er sich auf den Thron. Nun trat Königin Girian vor ihn und setzte ihm eine Krone auf den Kopf, gemacht aus glitzernden Juwelen. Der Niarnin leuchtete auf dem Stirnstück. Die ganze Gesellschaft verbeugte sich, sogar der stolze Nagamoto ging vor dem neuen König Elderwelts auf die Knie.
     
    Tom blinzelte, rieb sich die Augen. Konnte das alles wahr sein, würde seine Zukunft tatsächlich so aussehen? Es stimmte zumindest, dass er ein wenig in Willkins verliebt war, aber würde er sie wirklich heiraten können? Nun, reizvoll fand er diese Idee eigentlich schon. Er beugte sich tiefer über das Buch, begann weiterzulesen. Sofort kehrten die lebendigen Bilder in seinen Kopf zurück.
    Er sah sich als jugendlicher König eine Gesandtschaft abmarschieren, jeder verbeugte sich vor ihm. Am Ende der langen Reihe exotischer Menschen aus allen Ländern Elderwelts standen seine Eltern, Susan und Joey Packard. Schockiert blieb er stehen. Das konnte nicht sein, das war vollkommen unmöglich.
    Seine Eltern lächelten jedoch nur voller Liebe und Güte. Tom sank auf die Knie, war drauf und dran in Tränen auszubrechen. War es wirklich möglich, sie aus dem Reich des Todes zurückzuholen? Gab es einen solchen Zauber? Seine Eltern lächelten immer noch. Susan nahm in bei der Hand und zog ihn auf die Füße. Er fühlte sich leicht wie eine Feder. Ihre langen, kupferroten Locken umrahmten ihr Lächeln. Sie bedeutete ihm leise zu sein, nichts zu sagen. Tapfer versuchte er es zu beherzigen.
    »Schau genau hin«, flüsterte seine Mutter, deutete mit einem Kopfnicken  zurück auf den silbernen Thron. Tom drehte sich neugierig um. Ganz zu seiner Überraschung sah er dort jemanden sitzen. Ein Mann von hochgewachsener Gestalt, gehüllt in schwarze Gewänder, das Gesicht unter einer schwarzen Kapuze verborgen. Draußen vor den Fenstern des Thronsaals brannten Feuer, das Gejohle und Gebrüll von Schraten wurde laut. Erst jetzt konnte Tom erkennen, dass die ganzen Gäste Ketten an den Füßen trugen, auch an den Armen waren sie gefesselt. Sie knieten vor dem dunklen König, aus der schwarzen Kapuze drang schauriges, boshaftes Gelächter.
    Jetzt begriff Tom, was hier gerade passierte. Er enthüllte die Absichten des Schwarzen Buches, erkannte seine ganze List und Tücke. Alles was ihm das Schwarze Buch beibringen wollte, diente niemals ihm, sondern allein dem Zweck, den Dunklen Meister zurück auf den Thron der Welt zu hieven! Nemesis war nichts weiter gewesen, als eine Marionette im Dienste einer weitaus dunkleren und gefährlicheren Macht. Hätte er Elderwelt erobert, wäre der Dunkle Meister zurückgekehrt und hätte Nemesis‘ Platz als Herrscher eingenommen. Jetzt war Nemesis vernichtet. Tom sollte darum der nächste Sklave des Schwarzen Buches werden.
    Als es ihm vorgaukeln wollte, seine Eltern könnten wiederbelebt werden, war die Maske der Täuschung schließlich gefallen. Tom hatte sozusagen angefangen, zwischen den Zeilen zu lesen.
     
    Mit einem wütenden Aufschrei schlug er das Buch zu, packte es mit beiden Händen und stemmte es hoch über den Kopf.
    »Du elendes, verlogenes Stück Papier! Brennen sollst du!« fauchte er, schleuderte das Schwarze Buch fort, hinein in eine Flamme, die aus dem Schuttberg züngelte. Sofort fingen die vergoldeten Seiten Feuer. Eine Stichflamme schoss fauchend heraus und zerfraß den schwarzen Einband. Tom war es, als verließ ein gellender Aufschrei das Buch. Seite für Seite zerfiel es zu glühender Asche, in der Luft lag ein Wehklagen, das allmählich leiser wurde und schließlich verschwand.
    Tom wurde schlecht, er taumelte zurück, musste sich an einem

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