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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Alec.
    »Bitte«, flehte sie leise, »er wird sterben, wenn er nicht medizinisch versorgt wird. Lassen Sie einen Ihrer Leute hier, oder einen von uns.«
    Alec brauchte nicht lange darüber nachdenken.
    »Nein, auf keinen Fall. Das Risiko gehe ich nicht ein. Sie kommen alle mit – außer der Wurm da.«
    Wittersdraught zitterte am ganzen Körper. Er bettelte Jessica an bei ihm zu bleiben, blickte in die Gesichter der anderen. Sie könnten ihn doch nicht einfach zum Sterben zurücklassen, meinte er verzweifelt. Die Terroristen hatten jedoch nicht einmal einen betroffenen Blick für ihn übrig. Es war ein grausames Schauspiel, Tom spürte einen Kloß im Hals. Das trennt die Menschen von den Ungeheuern , dachte er.
    Schließlich hielt es einer nicht mehr aus, trat nach vorn und sprach mit Alec. Es war ausgerechnet Ex-Objekt.
    »Nehmen wir ihn besser mit«, raunte sie Alec zu, kaum hörbar für die anderen, aber Tom besaß ein feineres Gehör als die meisten Erwachsenen. Er konnte kaum glauben, dass ausgerechnet diese brutale Terroristin Mitleid zeigte. Alec dachte wohl genauso, so verblüfft wie er sie anstarrte.
    »Er ist nur Ballast und wird sowieso draufgehen. Was soll das jetzt wieder? Willst du dich mit ihm verbrüdern?«, zischte er halblaut.
    Tamara war jedoch noch nicht bereit aufzugeben.
    »Sieh es mal von der anderen Seite: Er kennt ebenfalls unsere Stärke. Wenn er durchhält bis ein Rettungstrupp eintrifft, dann wird er denen helfen können. Nehmen wir ihn mit, kann er nichts verraten, außerdem haben wir ein zusätzliches Pfand in der Hand. Die Polizei wird leichter zu Zugeständnissen bereit sein, wenn die wissen, dass wir eine verletzte Geisel in unserer Gewalt haben. Da lässt sich immer was rauspressen.«
    Alec bedachte sie mit einem interessierten Blick. Der Punkt war nicht von der Hand zu weisen.
    »In Ordnung. Xenia, Claude: Sucht etwas, was man zu einer Trage zusammenbauen kann. Wir nehmen den Kerl mit. Hat jemand Medizin?«
    »Ich habe einen Ersten-Hilfe-Koffer gefunden. Er ist da drüben«, sagte Veyron und deutete in die entsprechende Richtung. Diesmal wandte keiner der Terroristen etwas dagegen ein. Toms Enttäuschung über Ex-Objekt war wieder gewachsen. Er hatte zunächst doch wirklich geglaubt, sie würde sich ehrlich für Wittersdraught einsetzen, dabei verfolgte sie in Wirklichkeit nur praktische Hintergedanken.
     
    Eine halbe Stunde später waren sie alle, schwer beladen wie Packesel, ausgerüstet mit allem, was sie aus den Trümmern bergen konnten: Proviant aus den Bordküchen, Jacken und Pullover aus dem Gepäck der Passagiere, zahlreiche Decken, ein paar Rucksäcke und Taschenmesser, sogar einen Kompass, mehrere Meter Schnur, Plastikbecher und –Teller. Jessica zeigte zunächst einige Skrupel, denn sie wollte keine Kleidung von Toten mitschleppen oder anziehen. Eine Warnung von Claude, sie einfach zu erschießen, überzeugte sie schließlich doch noch, dass es klüger war, ihre Skrupel zu überwinden. Ihre High-Heels waren beim Absturz verloren gegangen, darum ersetzte sie diese jetzt durch paar robuste Halbstiefel. Für den armen Harry fanden sie tatsächlich eine Trage in der Notfallausrüstung, die irgendwo auf dem Trümmerfeld herumlag.
    Als alles gepackt und bereit war, ging es los und schnurstracks hinein in den Wald. Alec und Tamara marschierten voran, ihnen folgte Nagamoto, hinter dem Said und Claude gingen; mit erhobenen Waffen. Alec, nach Toms Auffassung ein ganz besonders ausgesuchter Mistkerl, bürdete es Nagamoto auf die Trage mit dem armen Wittersdraught zu schleppen. Der stolze Energiemanager ließ sich diese zusätzliche Belastung jedoch nicht anmerken, was Tom bewundernswert fand. Danach kamen Jessica und Fizzler, voran getrieben von Carlos. Das Schlusslicht bildeten Veyron, Tom und Dimitri, die von Xenia bewacht wurden. Sie war noch sehr jung für eine Terroristin, wie Tom fand. Vielleicht neunzehn oder zwanzig, aber schon jetzt besaß sie diesen harten Gesichtsausdruck und die gleichen kalten Augen wie die anderen. Ihre Haare trug sie sehr kurz und obwohl sie schmächtiger war als Toms Ex-Objekt, hielt sie ihr Sturmgewehr sicher in den schmalen Händen. Sie sprach die ganze Zeit kein einziges Wort, aber Tom entging nicht, dass sie immer wieder nach vorne blickte und Kontakt zu Dimitri suchte, der sich wiederum überraschend oft zu ihr umdrehte. Schließlich ging der junge Blogger in die Initiative.
    »Dimitri Illianovos, das bin ich«, stellte er sich vor. Sie raunte

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