Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Problem dachte. Er drehte sich zu den anderen um. Sie nahmen zwar von ihnen beiden überhaupt keine Notiz, aber man konnte sich nie sicher sein, wer vielleicht doch zuhörte.
»F-J.«
»Ganz genau. Denk an die Sarah Burrows-Geschichte, die Assistentin von Professor Daring. Ihr wurde der Kopf abgebissen, wie von einer gigantischen Zange. Es gab am Tatort keine anderen Spuren als ihre eigenen, die Zeugen haben nichts gesehen, aber in jener Nacht einen Lärm gehört, als wäre jemand mit seinem Hubschrauber durch die Straßen geflogen. Nicht zu vergessen die Spuren sonderbarer Klauen an ihrer Leiche. Alles passt zusammen, draußen im Fluss liegt das corpus delicti. «
»Okay… was machen wir als nächstes?«
Veyron schaute hinüber zu den verbliebenen Geiseln und Terroristen. Er setzte sich auf den Boden und Tom neben ihn.
»Mit den Hornissen ist Freund Joe vorerst gescheitert, er wird sie nicht noch einmal einsetzen. Der Überraschungseffekt ist verflogen und seine Monster sind nicht kugelsicher. Ich bin überzeugt, dass er dennoch schon bald wieder zuschlagen wird. Vielleicht schickt er uns ein paar mordlustige Trolle? Wie auch immer, eines steht zweifelsohne fest: Wir werden keinen Frieden finden, bis wir entweder alle tot sind, oder wir ihn zuerst erledigen.«
»Warum tun wir’s nicht gleich? Wir haben ihn hier, direkt vor uns«, murmelte Tom. Veyron hob interessiert die Augenbrauen. Er schien kurz nachzudenken.
»Ich bin mir nicht mehr sicher, ob meine letzte Theorie zutreffend ist. Es passt einfach nicht, das Nagamoto Flammenschwert-Joe sein soll. Das war ein Irrtum«, gab Veyron zu. Tom schüttelte energisch den Kopf.
»Nein, war es nicht. Er ist es, ich weiß es.«
»Interessant. Was überzeugt dich davon?«
»Er kann Gedanken lesen. Ich hab‘s selbst erlebt! Er hat sich zu mir umgedreht, nachdem ich ihn in Gedanken anklagte!«
Veyron seufzte.
»Das ist kein Beweis, Tom. Ich fürchte, du bildest dir da was ein. Nein, wir müssen uns einen neuen Kandidaten für F-J suchen. Im Moment ist das jedoch irrelevant. Jetzt geht es darum, uns erst einmal in Sicherheit zu bringen. Ich fürchte, uns stehen noch einige üble Abenteuer bevor.«
Wölfe und Schafe
Den Rest der Nacht verbrachten sie schweigend, niemand wagte einzuschlafen. Als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen hinter den Bergen aufflammten, erkundeten sie den Strand und die umliegende Gegend. Es erwies sich als vollkommen unmöglich, die steile Felsklippe auf der anderen Seite des Flusses hochzuklettern. Ihre ganze Ausrüstung war damit verloren. Außerdem wollte niemand dem schaurigen Kadaver in der Mitte des Flusses zu nahe kommen.
Also beschloss Alec, dass sie aufbrachen sobald sie genug sehen konnten. Hinter dem Ufer setzte sich der Wald fort, aber das Gelände stieg nur ganz leicht an. Es sollte für alle ein erträglicher Marsch werden. Die Nacht war mild gewesen und ihre Kleidung inzwischen wieder trocken.
Tamara war ob ihres Ausrüstungszustandes besorgt. Sie hatten den Kompass verloren, aber auch alle Ersatzmunition. Alecs Gewehr war leergeschossen, ihm blieb nur noch die Pistole. Tamara konnte ebenfalls nur noch auf ihre Pistole zurückgreifen. Claudes Waffen waren für immer verloren und Xenias Sturmgewehr zählte nur noch ein paar vereinzelte Schuss. Lediglich Said verfügte noch über zwei volle Magazine. Carlos Waffen waren im Zeltlager zurückgeblieben und jetzt unerreichbar. Ihn störte das nicht. Er behauptete sogar, dass er ohne diese verfluchten Dinger schneller vorankäme.
»Wir werden sie sowieso nie wieder brauchen«, meinte er und lachte hustend.
Alec gab das Kommando zum Aufbruch. Diesmal war Jessica jedoch nicht einverstanden.
»Nein«, fauchte sie und stieß Said zurück, als der sie mit vorgehaltener Waffe bedrohte.
»Was soll dieser Schwachsinn? Was wollen Sie eigentlich beweisen? Das Sie der gefürchtetste Terrorist der Erde sind?« giftete sie in Alecs Richtung. Er wirbelte herum, zitterte vor Wut und erinnerte mit irrsinnigem Gebrüll alle daran, dass getan wurde, was er sagte.
»Und wenn die da noch einmal das Maul aufmacht, schießt es ihr aus dem Gesicht!«
Said wich einen Schritt zurück. Er schien mit diesem brutalen Befehl alles andere als einverstanden. Die unheimliche Begegnung in der letzten Nacht hatte seine Einstellung zu der ganzen Lage, in der sie steckten, gewaltig geändert.
Jessica dagegen brodelte vor Zorn. Tom plagten Sorgen, dass die Situation erneut eskalieren würde, genau
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