Viel Laerm um Stratfield
gut, dich wiederzusehen."
„Warum hier?", flüsterte sie, und ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
„Mein Onkel beabsichtigt zu kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob er es zu seinem Vergnügen tut oder ob er sich hier mit jemandem trifft."
Sie lachte leise, so glücklich darüber, ihn zu sehen, dass selbst ihr Feind ihr die Laune nicht verderben konnte. „Vielleicht ist es pure Langeweile - obwohl Chistleburys alljährlicher Maskenball kaum etwas ist, wo man zu seinem Vergnügen hingeht."
Seine Augen verdunkelten sich. „Es sei denn, er wollte dich sehen."
„Das bezweifle ich, Dominic."
„Warum?", neckte er. „Mir gelingt es auch nicht, dir fernzubleiben."
„Du wusstest nicht einmal, dass ich hier sein würde."
„Ach nein? Sollte die Belle von Chistlebury etwa zu Hause bleiben und Trübsal blasen?"
Sie hielt den Atem an und wartete, bis der Tanz sie einander wieder näher brachte, bevor sie ihm flüsternd antwortete. „In meinem Zimmer sind in letzter Zeit einige interessante Dinge geschehen, das solltest du am besten wissen."
„Nicht wahr?", bestätigte er leise. „Jetzt hör mir gut zu. Rechts von dir ist eine Hintertür. Du wirst zuerst hinausschlüpfen, dann folge ich dir."
„Was ist, wenn man uns zusammen sieht?"
„Es wird so aussehen, als wärest du in die Garderobe gegangen, um deinen Fächer zu holen. Adrian wird mich in meiner Abwesenheit decken."
„Adrian?"
„Links von dir."
Aus dem Augenwinkel sah sie die schattenhafte Gestalt des Viscounts. Er hielt vor der Tür in der schwach beleuchteten Eingangshalle Wache. In der gleichen Kostümierung waren sich die beiden Männer von Größe und Körperbau her ähnlich genug, um als ein und dieselbe Person durchzugehen. Es sei denn, Sir Edgar hatte bereits den Verdacht, dass man ihm eine raffinierte Falle stellte. Chloe blickte sich auf der Suche nach Dominics Onkel in dem überfüllten Tanzsaal um.
Sie sah Dominic wieder an. Er blickte aufmerksam über ihren Kopf hinweg. Vermutlich beobachtete er die Tänzer, um den perfekten Augenblick für ihren Abgang zu finden. Er schien die Situation vollkommen unter Kontrolle zu haben -sie konnte sich nur wünschen, dass er all den Aufwand betrieben und Lord Wolverton in diese raffinierte Maskerade verwickelt hatte, nur um sie zu sehen. Sie wollte mit ihm alleine sein, wieder in seinen Armen liegen und all ihre Probleme vergessen. Sie wollte nicht daran denken, dass er dem Colonel vielleicht am Ende des Abends entgegentreten würde.
Sie spürte eine dunkle Vorahnung, als sie dem fragenden Blick ihres Onkels auf der anderen Seite des Raumes begegnete. Sicherlich hatte er Dominic in seiner Verkleidung nicht erkannt. Das war auf diese Entfernung schier unmöglich. Ihr Onkel starrte sie nur so an, weil Tante Gwendolyn ihm das Versprechen abgenommen hatte, sie im Auge zu behalten. Da. Endlich wandte er den Blick ab. Chloe bildete sich bestimmt nur ihrer Schuldgefühle wegen ein, dass er einen Verdacht hatte. Sie brannte vor Ungeduld, endlich mit Dominic alleine zu sein.
Das Herz donnerte ihr in der Brust, als die Tanzschritte sie näher an seinen stahlharten Körper führten. Sein glühender Blick drang bis in ihr Innerstes vor. „Was wirst du tun, wenn der Freund deines Onkels nicht erscheint?", flüsterte sie.
„Ein paar Minuten mit dir verbringen. Ich habe es gehasst, dich in jener Nacht einfach so zu verlassen, und ich bin mir nicht sicher, ob der Colonel dich nicht beobachtet."
„Mich beobachtet? Warum?"
„Zum einen bist du Brandons Schwester und hast ein Interesse daran, zu wissen, wie er ums Leben kam. Und zum anderen bist du verdammt begehrenswert."
Eine Welle reinsten Glücks schwappte über sie. Sie wollte ihn an sich ziehen und seinen schönen Mund küssen, die Bänder seiner Maske aufknoten und sein Gesicht und sein dichtes Haar liebkosen, sich an der glühenden Hitze und der Kraft seines Körpers ergötzen. Er schien stärker zu sein denn je. Nun, er war wieder ganz. Ganz der ihre.
„Dachtest du, ich könnte mich von dir fernhalten?", fragte er mit einer sanften, verführerischen Stimme, die sie erschauern ließ.
„Jedenfalls hast du es bisher ziemlich gut hinbekommen." Sie blickte ihm in die Augen. „Bist du jetzt wirklich dafür bereit, Sir Edgar entgegenzutreten?"
„Sag nichts mehr, Chloe."
In ihrem Herzen kannte sie die Antwort ohnehin. Sie spürte, dass etwas Schwerwiegendes geschehen würde, dass er bereit war, das Risiko einzugehen. Ein eiskalter Angstschauer
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