Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vielleicht Verliebt

Vielleicht Verliebt

Titel: Vielleicht Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Loebner
Vom Netzwerk:
willst. Und das Geniale ist, dass du nur dran glauben musst, damit es funktioniert. Das ist die einzige Bedingung, die der kosmische Plan stellt. Und dass du es eben nicht laut sagst. Aber das ist ja wohl beides kein Problem. Oder?«
    Joram sieht Holly lange an. Als sie schon denkt, dass die Blick-Schnur zwischen ihren Augen zum Balken wird, fragt er: »Und wenn man nicht an so was glaubt? Wie löst man dann seine Probleme?«
    Holly schnalzt mit der Zunge. »Keine Ahnung.«
    Es klopft, die Tür geht ein Stück auf, und Tristan steckt vorsichtig seinen Kopf zu ihnen rein. »Hey, Leute, wir gehen alle zusammen ’ne Runde spazieren, wollt ihr mit?«
    Bevor sie antworten können, fliegt die Tür komplett auf, und die Zwillinge stehen im Zimmer.
    »Können wir den Pejo behalten?«, fragt Juni aufgeregt.
    Holly nickt. »Sieht sehr gut aus bis jetzt.«
    »Dann könnt ihr ja mit Enten füttern.«
    »Nee«, sagt Holly. »Wir müssen noch weiter recherchieren.«
    »Was heißt schescherschieren?«
    »Sachen rausfinden.«
    Juni hüpft zum Computer, um die bunten Rohre zu beobachten. »Das ist aber gemein!« Sie stößt so doll gegen die Tischkante, dass der Bildschirmschoner verschwindet und wieder der Text von vorher erscheint. »Ihr sollt mitkommen!«
    »Dann wäre B-O aber auch ganz allein«, erklärt Holly. »Der kriegt bestimmt Panik, wenn er einfach in einem neuen Haus abgestellt wird und dann alle weggehen!«
    Joram macht ein kurzes, schnüffelndes Geräusch mit der Nase. »Also … Ich hab Oma Lie und Opa Arthur schon so lange nicht mehr gesehen«, sagt er leise und guckt zu Tristan rüber, der immer noch in der Tür steht und wartet. »Eigentlich würde ich gerne mitgehen.« Er sieht Holly an. »Wir haben ja noch heute Nachmittag. Und heute Abend. Und morgen. Und … überhaupt.«
    »Gestern und morgen und heute und immer«, singt Juni, »Tag und Nacht und du und ich, Sonne und Mond und Wolken und Gewitter, vorgestern und vorvorgestern und übermorgen und Weihnachten …«
    »Juni, halt doch mal die Klappe!«, ruft Holly.
    Joram streichelt Juni über den Arm. »Ich komm mit, aber Elisa bleibt hier, okay?«
    »Holly«, verbessern Holly, Juni und Tristan im Chor. Als Hollys überraschter Blick die Tür erreicht hat, ist Tristan schon verschwunden. Die Zwillinge düsen hinter ihm her.
    »Du benutzt den Namen echt?« Jorams Ohren leuchten rot auf.
    »Ich benutze ihn nicht«, sagt Holly, »es ist einfach mein richtiger. Ich bin das. Verstehst du?«
    Joram nickt nachdenklich. »Und Papa … Tristan hat nichts dazu gesagt?«
    »Der musste sich erst dran gewöhnen.« Holly lächelt. »Aber ich glaub, er hat’s gepackt.«
    Einen Moment lang scheint Joram zu überlegen, ob er was sagen soll oder nicht, dann entscheidet er sich dafür: »Wusstest du, dass meine Eltern mich Holly genannt hätten, wenn ich ein Mädchen geworden wäre?«
    Holly schluckt. »Krass.«
    »Find ich auch.« Joram nickt nur. »Und was wird jetzt aus deinem Namensnotizbuch? Das brauchst du dann doch eigentlich nicht mehr.«
    »Stimmt«, sagt Holly. »Da hab ich ja jetzt Platz für ganz andere Sachen!«
***
    »Na du?« Holly setzt sich langsam im Schneidersitz vor den Käfig. B-O macht eine Runde Stangenhüpfen, rauf, runter, rauf, runter, schreit drei Mal und kommt dann auf der oberen Stange zur Ruhe. Er plustert sich auf und schüttelt sich anschließend.
    »Ich weiß«, sagt Holly, »hier ist alles noch neu für dich. Du hast Angst. Aber das musst du nicht. Keiner tut dir was. Guck, es sind sowieso alle spazieren gegangen, da ist es hier ganz ruhig.«
    B-O legt den Kopf schief.

    »Ich hab alles durchgelesen, was ich über Beos finden konnte, und weißt du was? Nichts, nichts, nichts spricht dagegen, dich zu behalten.« Sie schenkt ihm ihr liebstes Lächeln. »Ich bin jetzt deine neue Mutter. Hallo.«
    B-Os Brustfedern sträuben sich, er macht den Schnabel auf und klingelt den Handyton.
    Hollys Herz hüpft. »Ja, hallo!«

    B-O klingelt wieder, und Holly hat einen Blitzgedanken. Sie muss an das hektische Gebimmel denken, als sie sich am Morgen alle begrüßt haben.
    »Gehören für dich ›Hallo‹ und Telefon zusammen?«
    Wieder Klingeln.
    »Betonmischmaschine.«
    Nichts.
    »Karawanenbegleiter.«
    Nichts.
    »Hallo.«
    Klingeln.
    Wie cool! Holly hat B-Os Begrüßungston herausgefunden! In einer Minute! Wenn das nicht mal wieder ein Zeichen ist. Aber eigentlich ist es doch kein Zeichen, denn dass zwischen ihr und dem Vogel eine ganz besondere Verbindung

Weitere Kostenlose Bücher