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Vielleicht Verliebt

Vielleicht Verliebt

Titel: Vielleicht Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Loebner
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den geschenkt?« Er guckt zu Juni. »Den Bonnekamps, mein ich?« Er guckt zu Tristan. »Also, hier. Allen?«
    »Wir haben ihn quasi geerbt und sollten ihn vermitteln«, erklärt Annelie. »Dass er bei euch bleiben würde, davon hätten wir nicht zu träumen gewagt.« Sie schickt Arthur einen schnellen Blick. »Aber Elisa hat sich wohl sofort verliebt.« Annelie zwinkert Joram zu. Seine Ohren werden knallrot. Holly merkt, dass ihre eigenen Ohren auch ganz schön heiß werden. Weil sie in einen Beo verliebt ist?! Manchmal spielen Ohren voll verrückt.
    »Du musst mir gleich beim Googeln helfen, okay?«, sagt sie, um ohrenmäßig für Ablenkung zu sorgen. »Wir müssen alles über Beos rausfinden.«
    »Aber vorher gönnst du uns unseren Enkel noch ein kleines Weilchen. Bitte.« Annelie geht zu Joram rüber und streicht ihm durch die Haare. »Wo wir ihn doch so vermisst haben.«
    »Ich schlage vor, wir frühstücken erst mal alle zusammen«, sagt Oma Eins. »Einverstanden?«
    »Das ist ein großartiger Plan.« Arthur tätschelt liebevoll seinen dicken Bauch. »Ich fall schon fast vom Fleische.«
    »Arthur!«, schimpft Annelie.
    »Und wann kriegt Joram seine Überraschung?«, flüstert Juni superlaut Tristan zu.
    »Jetzt«, sagt der. Er hat Joram nach dem Abholen extra durch den Garten ins Haus gelotst, damit er noch nicht an seinem Zimmer vorbeikommt. Nun hält er ihm die Augen zu und führt ihn im Trippelschritt in den Flur bis zu seiner Tür mit der bunten Herzlich-Willkommen-Girlande.
    »Tatatataaaa!«, ruft Juni, und Tristan nimmt die Hände weg.
    Joram steht ein paar Sekunden nur davor, als müsste er die Buchstaben erst mal mühsam entziffern.
    »Habt ihr etwa schon mein Zimmer fertig gemacht?«, fragt er dann ungläubig und dreht sich zu Tristan um.
    Juni klatscht in die Hände. »Toll, oder?«
    Holly kommt zum ersten Mal der Gedanke, dass Joram das vielleicht gar nicht toll findet, weil er es lieber selbst gemacht hätte. Tristan scheint genau dasselbe durch den Kopf zu gehen, denn sein Überraschungs-Vorfreude-Gesicht fällt zu einer trüben Grimasse zusammen.
    »Mach doch mal die Tür auf!«, drängelt Juni, und da hat sie die Klinke auch schon runtergeflitscht.
    Joram geht bis zur Mitte des Zimmers, dreht sich einmal langsam um sich selbst, dann bleibt er mit dem Rücken zu Holly, Tristan und Juni stehen und guckt aus dem Fenster. Er sagt keinen Ton. Juni rast um ihn rum, damit sie ihm ins Gesicht gucken kann. Ihre großen, erstaunten Kulleraugen füllen sich mit Tränen.
    »Joram, nicht weinen«, flüstert sie. »Sag doch mal: schön!«
    Aber Joram sagt nicht ›schön‹. Er drängt sich an allen vorbei zur Tür raus und geht mit viel zu schnellen Schritten in Richtung Wohnzimmer.
    Juni schiebt ihre Hand in Hollys und flüstert: »Weint der Joram jetzt?«
    Holly schüttelt den Kopf. »Ich glaub nicht. Pass mal auf.«
    Und da ist er auch schon, der erste Klavierton. Genau wie Holly es vermutet hatte. Der zweite ist ein tiefes Dröhnen. Und dann kommen tausend mittelhohe, die zusammen eine von Jorams wilden Jazznummern ergeben. Es klingt schräg und laut und wütend, und es wird begleitet von ziemlich begeisterten Urwald-Flöten-Tönen.

    »Na wunderbar«, murmelt Tristan. »Ich mach wohl im Moment alles falsch.«
    Holly streichelt ihm sanft über den Arm. »Hallo«, sagt sie leise.
    Er sieht sie verwundert an. Natürlich kann er nicht verstehen, was dieses ›Hallo‹ zu bedeuten hat. Aber dann schickt er ihr ein so dankbares und erleichtertes Lächeln, als hätte er es ganz genau verstanden.

 
    W as Neues von Max?«, fragt Holly vorsichtig, als sie nach dem Frühstück endlich in Tristans Arbeitszimmer sitzen und den PC hochfahren, um nach Beos zu googeln. Aber Joram schüttelt nur den Kopf.
    »Gar nichts?« Elisa versucht, Blickkontakt aufzunehmen, aber Jorams Augen lassen sie nicht andocken. »Ist er in der Schule aufgekreuzt?«
    Joram schüttelt wieder den Kopf.
    Irgendwie findet Holly es fast ein bisschen cool, dass Max so hartnäckig ist. Aber für Joram ist es natürlich mies. »Hat er sich bei dir gemeldet?«
    Joram nimmt seine Tasche ab und hängt sie über die Stuhllehne. »Nein.«
    »Krass. Warst du deswegen vorhin so – sauer? Oder war das wirklich wegen dem Zimmer?«
    Joram dreht den Kopf zu ihr und sieht sie an, als wäre die Frage total daneben. »Erst stehen Oma Lie und Opa Arthur plötzlich vor mir – hier bei euch. Da wärst du ja wohl auch verwirrt gewesen, wenn deine Großeltern, die

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