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Vier Frauen und ein Mord

Vier Frauen und ein Mord

Titel: Vier Frauen und ein Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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kam dann zurück.
    Er setzte sich, trommelte mit den Fingern auf den Tisch und sah Poirot an.
    »Kein Lippenstift«, sagte er. »Oder ist das bloß heute so?«
    »Nein, es ist nicht nur heute so. Sie benutzt nie Lippenstift.«
    »Das ist heutzutage ungewöhnlich, nicht wahr?«
    »Sie ist ein recht seltsamer Mensch – irgendwie unterentwickelt.«
    »Und, soweit ich riechen konnte, auch kein Parfüm. Mrs Oliver sagt, gestern wäre ein deutlicher Parfümduft – von einem teuren Parfüm – im Hause gewesen. Robin Upward bestätigt das. Es war kein Parfüm, das seine Mutter benutzte.«
    »Deirdre Henderson würde sich auch nicht parfümieren, glaube ich«, sagte Poirot.
    »Es passt alles nicht«, seufzte Spence. »Kein Lippenstift, kein Parfüm. Und da sie eine wirklich gute Mutter hat und Lily Gambolls Mutter bei einer Schlägerei zwischen Betrunkenen in Cardiff umgekommen ist, als Lily neun Jahre alt war, sehe ich nicht, wie sie Lily Gamboll sein sollte. Aber Mrs Upward hat sie angerufen und gebeten zu kommen – das dürfen wir nicht übersehen.« Er rieb sich die Nase. »Da ist irgendwas faul.«
    »Was sagt der Arzt?«
    »Sein Bericht hilft uns nicht weiter. Er konnte uns nur sagen, dass sie vermutlich um halb zehn schon tot war.«
    »So hätte sie schon tot sein können, als Deirdre Henderson nach Laburnums kam?«
    »Wahrscheinlich war sie es, wenn Miss Henderson die Wahrheit sagt.«
    Spence seufzte.
    »So haben wir Deirdre Henderson auf dem Schauplatz des Mordes. Oder jemanden, der vor Deirdre Henderson hinkam. Eine Frau. Eine Frau, die Lippenstift und teures Parfüm benutzt.«
    Poirot sagte leise: »Sie werden nachforschen…«
    »Ich bin schon dabei. Vorerst nur ganz diskret. Wir wollen niemanden aufregen. Was hat Eve Carpenter gestern Abend getan? Wo war Shelagh Rendell gestern Abend? Ich wette zehn zu eins, dass sie einfach zuhause saßen. Ich weiß, dass Carpenter eine politische Versammlung hatte.«
    »Eve«, sagte Poirot nachdenklich. »Die Moden wechseln auch bei Namen, nicht wahr? Heute hört man kaum noch Eva. Aber Eve ist beliebt.«
    »Sie kann sich teures Parfüm leisten«, überlegte Spence. Er hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Er seufzte wieder.
    »Wir müssen mehr über sie erfahren. Es ist so praktisch, eine Kriegswitwe zu sein. Man kann überall auftauchen, Mitleid erregend aussehen und einem tapferen jungen Flieger nachtrauern. Da fragt einen niemand etwas.«
    Er wechselte das Thema.
    »Der Zuckerhammer, oder wie das Ding heißt, das Sie uns geschickt haben – ich glaube, da haben Sie ins Schwarze getroffen. Er ist die Waffe, die im Falle McGinty verwendet wurde. Der Arzt bestätigt, dass er genau für diesen Schlag geeignet ist. Und es war Blut darauf. Natürlich hatte man es abgewaschen, aber die Leute wissen nicht, dass wir heutzutage Mittel und Wege kennen, schon bei der winzigsten Blutmenge eine Reaktion zu bekommen. Ja, es war Menschenblut. Und das führt uns wieder zu den Wetherbys und der Henderson. Oder etwa nicht?«
    »Deirdre Henderson war sich völlig sicher, dass der Zuckerhammer zum Erntedankfestbasar geschickt wurde.«
    »Und Mrs Summerhayes war ebenso sicher, dass es der Weihnachtsbasar war?«
    »Mrs Summerhayes ist niemals ganz sicher«, meinte Poirot düster. »Sie ist eine reizende Frau, aber sie kennt weder Ordnung noch Methode. Eines jedoch kann ich Ihnen sagen – ich, der ich in Long Meadows wohne –, die Türen und Fenster sind immer offen. Jedermann, ganz gleich wer, könnte kommen, etwas wegnehmen und später wiederbringen, und weder Major Summerhayes noch Mrs Summerhayes würden es bemerken. Ist der Hammer eines Tages nicht da, so wird sie glauben, dass ihr Mann ihn genommen hat, um ein Kaninchen zu zerlegen oder Holz zu hacken – und er, er würde annehmen, dass sie ihn genommen hat, um das Fleisch für die Hunde klein zu hacken. In Long Meadows benutzt kein Mensch das richtige Werkzeug – jeder nimmt, was ihm gerade in die Hände fällt, und lässt es dann an der falschen Stelle liegen. Und niemand erinnert sich an etwas. Wenn ich so leben müsste, würde ich mich dauernd fürchten, aber denen scheint das gar nichts auszumachen.«
    »Nun, etwas Gutes ist an der Sache. Man wird James Bentley nicht hinrichten, ehe diese Affäre jetzt aufgeklärt ist. Wir haben einen Brief ans Innenministerium geschickt. Der verschafft uns, was wir brauchen – Zeit!«
    »Ich denke«, sagte Poirot, »ich sollte Bentley noch einmal aufsuchen. Jetzt wissen wir ja schon

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