Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
den Kopf neigte, von der lockigen roten Mähne einmal ganz abgesehen, die ihr auf die Schultern fiel. Er hätte sie überall und immer wieder erkannt.
    Für dieses Treffen hatte er sich eine Anzughose und ein Sportjackett angezogen, hatte aber auf die Krawatte doch lieber verzichtet. Er trug ein langärmliges Hemd mit offenem Kragen und hatte sich das Jackett über die Schultern gehängt. Was gut war, denn schon bei ihrem Anblick wurde ihm gleich ganz warm.
    Sie hatte ihn noch nicht entdeckt, aber da sie keine Ahnung hatte, dass er hier war, sah sie sich auch nicht um. Ihre Brüder hatten gemeint, es sei vielleicht besser, sie einfach zu überraschen, und dass er möglichst nicht sagen sollte, dass sie ihn mehr oder weniger gezwungen hatten, hierherzukommen. Denn das würde Robin ihnen nie verzeihen.
    Steve war durchaus klar, wie sie reagieren würde, wenn sie von dem unverhofften Besuch ihrer Brüder bei ihm in Kalifornien erfuhr. Und er verstand, dass sie nicht darauf erpicht waren, dass das herauskam. Er grinste leicht. Natürlich würde er ihr davon erzählen, das war doch klar. Wie gern wäre er dabei, wenn sie ihren Brüdern dann gründlich die Leviten las.
    Es war an der Zeit, dass die drei so einiges begriffen, auch wenn das eine bittere Lektion war. Er hätte selbst gern eingegriffen und ihnen das eine oder andere beigebracht, war aber ziemlich sicher, dass Robin sehr gut selbst dazu in der Lage war.
    Er wartete, bis sie auf gleicher Höhe mit ihm war und sprach sie dann an. “Robin.”
    Sie fuhr herum, als hätte ihr etwas einen elektrischen Schlag versetzt, und starrte ihn wie gehetzt an. Und ihm war sofort klar, weshalb ihre Freundin und ihre Familie sich solche Sorgen um sie machten.
    Sie hatte abgenommen und hatte so dunkle Ringe unter den Augen, als würde sie keine Nacht mehr durchschlafen. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn erkannte, und sie wurde blass unter der leichten Sonnenbräune. Er trat einen Schritt näher und nahm sie beim Arm, weil sie aussah, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Doch mit einer heftigen Bewegung machte sie sich schnell von ihm los.
    “Was machst du denn hier?”, fuhr sie ihn an. Hastig sah sie sich um, als sei es ihr peinlich, mit ihm gesehen zu werden.
    Das bestärkte ihn nur in seiner Vermutung, dass sie absolut kein Interesse mehr an ihm hatte. Aber nun war er einmal hier, und er würde die Sache auch zu Ende bringen. Man hatte ihm noch nie den Vorwurf machen können, ein Feigling zu sein.
    “Können wir nicht irgendwo etwas trinken und uns ein wenig unterhalten?”, fragte er.
    Sie wurde noch blasser, als sie sowieso schon war. “Ich verstehe nicht, warum du gekommen bist”, entgegnete sie.
    “Ich weiß, deshalb schlage ich ja vor, dass wir irgendwo hingehen, wo ich dir in Ruhe alles erklären kann.” Sie musste doch verstehen, dass er sich hier zwischen all den Studenten nicht äußern wollte.
    “Okay”, sagte sie leise.
    Er war nicht auf die Idee gekommen, dass es ihr so zuwider sein könnte, ihn wiederzusehen. Dass sie verärgert war, damit hatte er gerechnet. Schließlich hatte sie ihn mit der Nachricht auf seinem Anrufbeantworter und der falschen Telefonnummer nicht im Unklaren darüber gelassen, dass sie ihn schon längst aus ihrem Leben gestrichen hatte.
    Wieder nahm er sie beim Arm und zog sie Richtung Parkplatz.
    “Wohin gehen wir?”, fragte sie unwillig.
    “Keine Angst, ich will dich nicht entführen. Ich will nur zu meinem Auto. Du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn wir nicht hier auf dem Campus bleiben. Was ist überhaupt mit dir los? Du tust ja so, als wollte ich dir etwas Fürchterliches antun. Ich will doch nur mit dir reden. Nur deshalb bin ich hier.”
    Sie sah ihn an und blickte gleich wieder weg, als könne sie seinen Anblick kaum ertragen. Irgendetwas war mit ihr los, und bevor er Texas verließ, musste er herausbekommen, was es war und warum sie sich so verhielt.
    Robin machte sich erneut von ihm frei, ging aber weiter zum Parkplatz. Die Büchertasche hatte sie sich locker über die Schulter gehängt. Als sie vor seinem Mietwagen standen, öffnete er ihr die Tür und ließ sie einsteigen. “Okay”, sagte er, “wohin fahren wir?”
    Sie wies ihm den Weg zu einem Restaurant in der Nähe, vor dem einige Tische draußen standen, im Schatten großer Bäume. Sie setzten sich an einen freien Tisch, der Kellner kam, und sie bestellten etwas zu trinken. Dann schwiegen sie und sahen sich nur abwartend an.
    “Du siehst nicht

Weitere Kostenlose Bücher