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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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zusammenzusetzen!«, wehrte sich der
Köstlbacher und erhob ganz gegen seine Gewohnheit dabei seine Stimme doch etwas
mehr, als es seine Absicht gewesen ist.
    »Beruhigen Sie sich! Beruhigen Sie sich!«, sagte der Dr. Huber, der seinen
ungerechten und cholerischen Ausbruch zu bedauern begann.
    Grundsätzlich gesehen war der Dr. Huber ja ein toller Chef, der mit seiner
Autorität immer hinter seinen Leuten stand. Den Strafzettel vom Köstlbacher,
den hat er letztendlich auch völlig unbürokratisch vom Tisch gefegt. Aber er hatte
eben diese cholerische Ader, die einem das Leben mit ihm schon manchmal zu
einem Geduldspiel machen konnte. Zum Glück war sich der Dr. Huber seiner
aufbrausenden Art aber durchaus selbst bewusst. Er hat es meist recht
schnell gemerkt, wenn er Dampf abgelassen hatte und von dieser Dampfwolke
quasi wieder runtergekommen ist.
    »Wenn ich schon einmal da bin, könnten Sie mir nicht gleich eine
Zusammenfassung des Ermittlungsstandes in beiden Mordfällen geben?«,
fragte er den Köstlbacher, ohne sich allerdings für seine ungehobelte Polterei
zu entschuldigen.
    Der Köstlbacher, dem sehr wohl bewusst war, dass diese Verhaltensänderung
seines Chefs sogar einer umfassenden Entschuldigung gleich kam, der
Köstlbacher war gerne bereit, dem Dr. Huber seinen Wunsch zu erfüllen.
    Als hätte es die Klein gerochen, dass die beiden Streithähne einen
Kaffee vertragen könnten, steckte sie in dem Moment ihren Kopf durch die
Verbindungstüre zu ihrem Zimmer und fragte:
    »Darf ich den Herren einen Kaffee bringen?«
    »Gerne!«, antworteten beide wie aus einem Mund, nahmen ob dieser spontanen
Übereinstimmung für den Bruchteil einer Sekunde einen wohlwollenden
Augenkontakt auf und drehten sich anschließend zur Pinnwand vom Köstlbacher um,
ohne die jeder Report chaotisch oder zumindest weitaus weniger klar geworden
wäre.
    »Fangen wir mit dem 1. Mai an!«, sagte der Köstlbacher, redete, erklärte,
redete und gestikulierte.
    Der Dr. Huber unterbrach ihn kein einziges Mal. Seinen Mund öffnete er nur,
als von der Klein die beiden Tassen mit wohlduftendem Kaffee gebracht wurden.
Dass die Klein, die den Dr. Huber ja schon länger kannte und seine Vorliebe für
Süßes ebenso, dass die Klein in der Kürze der Zeit es auch noch geschafft
hatte, eine Cremeschnitte für den Dr. Huber aufzutreiben, dafür hätte sie der
Dr. Huber am liebsten gedrückt.
    Der Ehrlichkeit halber muss ich dir aber sagen, dass es vermutlich im
ganzen Kripogebäude keinen Mann gegeben hat, der die Edith Klein nicht gerne
gedrückt hätte, auch ohne Cremeschnitte. Weil die Klein einfach nur umwerfend!
     
     

Motive
    (Kapitel 25)
     
    So eine Tageszeitung, wenn du die am Morgen aufschlägst, während du
nebenbei an deinem frisch vom Bäcker oder aus der Gefriertruhe geholten
Croissant, was nicht zwangsläufig einen Unterschied bedeuten muss, während du
also an diesem Croissant nagst und zwischendurch einen Schluck Kaffee
schlürfst, da wirst du von Schlagzeilen vollgemüllt, die sich an Größe und
Fettdruck zu überbieten versuchen, nur damit du sie ja nicht ungelesen
überblätterst.
    Klar, dass du an den Meldungen vom Tod der Doris Münzer und neuerdings
die Auffindung des in seiner Wohnung erschossenen Stadtrats Willi Faltenhuber
rein optisch schon gar nicht vorbeikommen konntest, weil 3 Tote nach einem
Fahrgeschäftsunfall auf einem Volksfest, 25 Verkehrstote am Rückreisesonntag
nach den Sommerferien in Süddeutschland und schon gar nicht die 120 Tote
beim Absturz irgendeiner Airline in Kasachstan für Regensburg auch nur
annähernd so bedeutsam gewesen sind. Fette Großbuchstaben daher überdimensional!
Allenfalls Fußballnachrichten gleichrangig! Aber die nicht störend, weil
auf anderer Seite. Leider haben die Redakteure von regionalen Tageszeitungen
noch kein Rezept dafür gefunden, wie sie diese tollen und Auflage steigernden
Lokalkatastrophenmeldungen besser auf die mageren Zeiten verteilen
könnten.
    Ich meine, das musst du dir einmal durch den Kopf gehen lassen: Montag und
Donnerstag bräuchte es nicht einmal einen Tsunami, weil Fußball. Aber weil
Wochenenden zum Beispiel auch bevorzugte Zeit für Familiendramen mit tödlichem
Ausgang, der Montag fast immer doppelt belegt. Da hat die Presse zwischendurch
gar nichts dagegen, wenn die Kripo ein/zwei Tage Informationsstopp. Weil dann
auch Dienstag oder Mittwoch Stoff über für die vom ereignislosen Alltag
genervten Zeitungskonsumenten.
    Weil, eines musst du wissen, die

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