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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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war so übel, dass ich mich fast übergeben musste.
    Vorsichtig sah ich mich um. Bolton Prep. Im Hof. Der Rasen im Osten, vor dem Haupteingang.
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. » Uhrzeit?«
    » Mittagspause ist fast um.« Hi sah sich um, ob wir beobachtet wurden. » Du warst volle zwei Minuten weg.«
    Unsicher, wie er helfen sollte, tätschelte Shelton nervös meinen Arm. » Was ist passiert?«
    » Schub. Habe versucht, Gedanken zu lesen.« Ich war so geschockt, dass ich nicht lügen konnte.
    » Chance und Madison?« Shelton zupfte sich an beiden Ohrläppchen. » Bist du verrückt?«
    » Wahrscheinlich.« Ich beugte mich zur Seite, räusperte mich und spuckte aus. » Hat auch nicht geklappt.«
    » Also deshalb ist Madison ausgeflippt.« Shelton begann, nervös hin- und herzugehen. » Sie ist in dem Moment, in dem du ohnmächtig geworden bist, in die Schule gerannt.«
    Hi rieb sich die Stirn. » Sag mir, dass sie dich nicht erwischt haben.«
    » Weiß nicht genau.« Ich erhob mich taumelnd. Wischte mir Speichel von der Wange. » Ich glaube nicht.«
    Rasch rief ich mir in Erinnerung, wie ich die Blase berührt hatte. Ich hatte gewusst, dass es Madison und nicht Chance war. Sehr sicher. Eine Nanosekunde lang hatte ich ihre Gedanken gelesen, sie jedoch nicht verstanden.
    Hatte Madison auf ihrer Seite etwas mitbekommen? Hatte sie gespürt, dass ich in ihrem Kopf herumspukte?
    Wie konnte ich nur so dumm sein?
    » Wie konntest du nur so dumm sein?«
    Ben schraubte das Wasser auf und hielt es mir an die Lippen. Ich trank einen Schluck, spülte mir den Mund aus und spuckte auf den Rasen.
    Ich war mit Ben einer Meinung, würde das aber jetzt nicht zugeben.
    » Sie haben geredet. Über mich.« Mein Hirn war immer noch nicht wieder ganz in der Spur. » Sie haben einen Verdacht. Ich wollte herausfinden, wie viel sie wissen.«
    » Nicht sehr cool.« Überraschenderweise kam das von Hi. » Sich bei jemandem in die Gedanken schleichen? Das geht zu weit.«
    » Hat ja auch nicht geklappt.« Obwohl es mir mein Stolz verbot, es einfach zuzugeben, schämte ich mich für meine impulsive Reaktion. Nach den aufregenden letzten Tagen war mein Urteilsvermögen getrübt.
    Die Schulglocke klingelte. Die drei untersuchten mich und schätzten meinen Zustand ein.
    » Mir geht’s gut.« Auf gar keinen Fall würde ich sie entscheiden lassen, was gut für mich wäre. » Helft mir einfach nur rein.«
    Meine Augen wollten sich nicht scharfstellen. In meinem Schädel ratterten Golfbälle. Mein Bauch rumorte wie eine geschüttelte Cola. Aber ich wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich lenken.
    Das hast du dir selbst eingebrockt. Jetzt akzeptier auch die Strafe.
    Ich erlaubte den Jungs, mich durch die Tür zu führen.
    Es würde ein langer Nachmittag werden.
    Während ich die Vordertreppe hinauftrottete, dankte ich allen Göttern, die ich kannte. Ich hatte überlebt. Mein Bett war nur noch Sekunden entfernt.
    Den Zwischenfall mit Madison hatte ich noch nicht richtig verarbeitet. In der Schule hatte es mich meine ganze Kraft gekostet, mich auf den Beinen zu halten. Doch während ich vor unserer Haustür stand und nach den Schlüsseln suchte, dachte ich endlich darüber nach, was eigentlich passiert war.
    Warum war ich mit der Telepathie gescheitert? Weil ich eine Verbindung mit jemandem herstellen wollte, der nicht zum Rudel gehörte? Weil die Jungs keinen Schub hatten? Weil Coop nicht dabei gewesen war?
    Mein dröhnender Kopfschmerz machte mir klar, wie gefährlich das kleine Experiment gewesen war.
    Hatte ich meine Lektion gelernt? Eher nicht.
    Nein, eigentlich war ich jetzt noch neugieriger darauf, wo die Grenzen meiner Kräfte lagen.
    Blitzlichtartig schossen mir Bilder durch den Kopf. Dunkelheit auf dem Golfplatz. Ein dünner, glänzender Draht. Ich, wie ich mich durch Coops Augen sehe.
    Worauf hatte ich gehofft? Dass ich meinen Feinden in den Kopf gucken konnte?
    Mein Magen ballte sich zusammen. Von wegen.
    Allerdings hatte ich tatsächlich Zugang zu Madisons Gedanken bekommen, wenn auch nur für einem Moment. Möglich war es.
    Dann hatte irgendeine Macht mein Bemühen boykottiert und mich k.o. gehauen. Da ich nicht verstand, wie ich den Kontakt herstellte, konnte ich auch den Fehler nicht erkennen.
    Probleme, die im Augenblick nicht wichtig sind.
    Genau. Im Augenblick stand ein Nickerchen ganz oben auf meiner To-do-Liste.
    Deshalb war es umso gemeiner, dass Whitney da war.
    » Da bist du ja, Liebes!« In ihren lavendelfarbenen

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