Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
dem Highway zum Holiday Inn in Homestead und gönnte sich zwei Stunden Schlaf.
     
    Lee Coakley weckte ihn um fünf mit einem Handyanruf. »Wo stecken Sie?«
    »Bin gerade zum Holiday zurückgekommen«, antwortete er. »Mir ist schrecklich kalt, und ich möchte mich eine Weile unter die Dusche stellen.«
    »Hier ist alles geregelt.« Lee Coakley klang aufgeregt. »Gene Schickel ist auf dem Weg zur Blue-Earth-Raststätte, das Flugzeug holen. Er müsste in etwa fünfzehn Minuten starten. Die Mittwochstreffen finden nach dem Abendessen statt und beginnen für gewöhnlich gegen halb sieben.«
    »Okay. Ich bin in dreißig Minuten bei Ihnen im Büro«, sagte Virgil.
    »Kommen Sie lieber zu mir nach Hause. Ich versuche, die Aktion so diskret wie möglich abzuwickeln.«
    »Bis gleich.«
     
    Nach dem Duschen holte Virgil seine dicke Winterkleidung aus dem Matchsack im hinteren Teil des Trucks und warf sie auf den Rücksitz – einen schweren, kälteisolierten Overall mit Kapuze, wie ihn Rotwildjäger und Musky-Angler im Winter tragen, ein Paar warme hohe Jagdstiefel, eine Skimaske und wattierte Skihandschuhe. Eine halbe Stunde später war er bei Lee Coakley, die ähnliche Ausrüstung im Eingangsbereich stapelte, dazu zwei Schlafsäcke.
    Ihre drei Jungen, alle mit langen, honigblonden Haaren und runden Gesichtern, die das Treiben mit trägen Blicken beobachteten, begrüßten Virgil mit einem höflichen Nicken und einem »Hallo«.
    Lee Coakley gab ihnen letzte Instruktionen für die Pizza und ein Mädchen namens Sue, das an jenem Abend lieber zu Hause bleiben und lernen sollte, und verließ mit ihrer Ausrüstung das Haus. Sie hatten sich darauf geeinigt, mit zwei Trucks zu fahren und den einen als Rückversicherung etwa einen Kilometer von der Scheune entfernt, in der der Gottesdienst stattfand, stehen zu lassen.
    »Ich habe Schlafsäcke dabei für den Fall, dass wir eine Weile draußen bleiben müssen, ein Fernglas, Taschenlampen und ein paar Körnerriegel für den kleinen Hunger zwischendurch«, erklärte sie, als sie alles in ihren Wagen lud. Dann reichte sie ihm ein Funkgerät. »Ist eingestellt. Drücken Sie einfach drauf und sprechen Sie, dann hört Gene Sie oben im Flugzeug.«
    Virgil nickte. »Okay. Sie bilden die Vorhut, weil Sie sich auskennen.«
    »Ich habe Satelliten- und Gebietskarten von der ganzen Gegend ausgedruckt und rufe Sie über Funk, wenn wir da sind. Könnte sein, dass wir kein Handynetz haben. Kommt drauf an, wo die hinfahren.« Sie hielt das Funkgerät an den Mund, drückte auf die Taste und fragte: »Gene?«
    »Ich höre Sie.« Schickeis Stimme war vollkommen klar. Virgil blickte nach oben, konnte ihn jedoch nicht entdecken.
    »Wir machen uns jetzt auf den Weg«, informierte Lee Coakley Schickel. »Lassen Sie mich wissen, wenn Sie …«
    »Ich sehe Sie«, sagte Schickel. »Mann, ist das schön hier oben.«
     
    Eine Stunde später, Virgil und Lee Coakley saßen etwa zwölf Kilometer östlich von Battenberg in Virgils Truck – das Treffen fand offenbar später statt als erwartet –, meldete sich Schickel.
    »Die Platts machen sich auf den Weg. Mehr als einer, ich kann nicht erkennen, wie viele. Der Wagen ist im Dunkeln abgestellt. Könnten alle sein.«
    »Bleiben Sie ihnen auf den Fersen«, wies Lee Coakley ihn an.
    »Sie fahren Richtung Süden auf der 28 …«
    »Verstanden.« Lee Coakley beugte sich über die Karte und markierte die Bewegungen der Platts mit einem Leuchtstift.
    »Jetzt habe ich die Floods«, teilte Schickel ihr mit. »Mehr als einer; ich kann wieder nicht sehen, wie viele … in ihrem Truck … Sie bewegen sich nach Süden …«
    Nachdem Lee Coakley den Weg der beiden Fahrzeuge fünf Minuten lang auf der Karte mitverfolgt hatte, erklärte sie: »Sie sind unterwegs zu den Steinfelds.« Sie beugte sich zu Virgil hinüber und zeigte es ihm. »Wir lassen Ihren Truck hier, auf einer wenig befahrenen, aber geräumten Nebenstraße.«
    »Ich folge Ihnen«, sagte Virgil. »Los geht’s.«
    Virgil folgte Lee Coakleys Rücklichtern durch die winterliche Dämmerung. Die Temperaturen lagen knapp unter null Grad. Fast zehn Minuten lang begegneten sie keinem einzigen anderen Auto. Schickel bestätigte, dass die Platts und die Floods tatsächlich zur Farm der Steinfelds fuhren.
    Sie stellten Virgils Truck auf einer Nebenstraße ab, und Virgil lud seine Ausrüstung in den Wagen von Lee Coakley. Zwei Minuten später befanden sie sich auf einem kleinen Weg durch ein etwa einen Kilometer breites

Weitere Kostenlose Bücher