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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Wagen die Auffahrt hinauf, stieg aus, öffnete das Tor der Garage und fuhr hinein. Wenig später schaltete sie die Lichter im Haus ein.
    »Wie wollen Sie vorgehen?«, fragte Murphy.
    »Direkt. Holen Sie Ihren Dienstausweis raus. Ich klopfe, stelle uns vor. Lassen Sie mich reden …«
     
    Lenore Mackey öffnete die Tür stirnrunzelnd. Sie war Louise Gordons Zwillingsschwester, ihr genaues Ebenbild. Virgil hielt ihr seinen Dienstausweis hin und sagte: »Ms. Mackey – Lenore, Lucy. Ich bin Virgil Flowers vom SKA in Minnesota, und das ist Lieutenant Joe Murphy von der Nebraska State Patrol. Wir müssen mit Ihnen über eine Mordserie in Homestead, Minnesota, sprechen, in die die Welt des Geistes verwickelt ist.«
    »Oh, Scheiße«, sagte sie, ließ sie aber herein. Sie setzten sich auf die Couch. »Hoffentlich haben Sie mich über meine Schwester aufgespürt und nicht über jemanden aus der Kirche.«
    »Wir haben einen Anruf Ihrer Schwester nachverfolgt«, erklärte Virgil. »Eine andere Wahl hatten wir nicht, weil Sie unauffindbar waren.«
    »Was haben sie verbrochen?«
    Virgil informierte sie über die Morde. »Unserer Ansicht nach sind diese Morde im Wesentlichen aufgeklärt. Wir glauben, dass Crocker und Flood dabei waren, als Kelly Baker umgebracht wurde, und dass Flood deswegen von Bobby Tripp getötet wurde. Tripp und Crocker wurden ermordet, damit sie nichts verraten konnten. Wir vermuten, dass Ms. Spooner Crocker umgebracht hat, wissen aber nicht, wie wir das beweisen sollen – ihre Geschichte ist so plausibel wie unsere.«
    »Ich erinnere mich vage an sie, könnte Ihnen allerdings nichts über sie sagen«, stellte Lenore Mackey fest.
    »Ist auch nicht nötig – der Aspekt ist geklärt«, erwiderte Virgil. »Was jetzt mit ihr passiert, liegt mehr oder minder im Ermessen der Staatsanwaltschaft. Uns interessiert eher die Kirche, die Welt des Geistes.«
    »Warum?«, fragte sie.
    »Wegen dem Sex«, antwortete Virgil.
    »Oh, Mann …«
    »Ich will Sie in Ihren Schilderungen nicht beeinflussen, also erzählen Sie einfach, was Sie wissen.«
    Sie wurde rot. »Es ist mir peinlich.«
    »Es ist mehr als peinlich«, sagte Virgil. »Vier Menschen sind tot, darunter ein Mädchen.«
    Sie nickte. »Ich habe Roland mit sechsundzwanzig kennengelernt. Nach der Highschool habe ich ein paar Jahre bei HyVee gearbeitet, gemerkt, dass ich da nicht weiterkomme, und in Mankato eine Weiterbildung gemacht. Da ist mir Roland begegnet …«
    Sie sagte, dass Roland ihr, die sie sich selbst nie attraktiv gefunden hatte, erklärt habe, sie sei hübsch. Eigentlich hatte sie nie einen Farmer heiraten wollen, doch Roland war irgendwie nett gewesen. »Ich dachte, er ist meine letzte Chance, wenn ich nicht als alte Jungfer enden will.«
    Sie hatten geheiratet, waren auf die Farm nicht weit von der seiner Eltern gezogen und hatten für Rolands Eltern gearbeitet. Außerdem hatte er Land von einer Immobiliengesellschaft in Minneapolis gepachtet. Etwa sechs Monate lang, erzählte sie, sei alles wunderbar gewesen.
    »Wir waren befreundet mit den Bosches und den Waldts, Dick und Mary, Dick und Sandy. Mit denen sind wir ausgegangen, ins Kino oder so, manchmal zwei- oder dreimal die Woche. Wenn’s einen Taco-Abend in einer Kneipe gab, sind wir hin. Nach etwa einem halben Jahr hat Roland mich gefragt, was ich von Dick Bosche halte, ob er mir gefällt …«
    Sie hatte geantwortet, dass sie ihn möge, und er hatte wissen wollen, wie sehr. Nach ein paar Wochen hatte Roland gefragt, ob sie Interesse daran hätte, mit Dick Bosche zu schlafen. Dick hätte erwähnt, dass er sie sehr, sehr attraktiv finde, und Roland könne Mary gut leiden, und Mary hätte nichts dagegen …
    »Also haben wir’s ausprobiert. Dick war sexuell interessanter als Roland«, sagte Lenore Mackey. »Ich hatte nicht viel Erfahrung, und er … war experimentierfreudig. Jedenfalls haben wir das mit dem Partnertausch ein paar Wochen lang praktiziert.«
    Dann war die Frage aufgekommen, ob es nicht Spaß machen würde, wenn die Freunde beim Sex alle zusammen wären. Und sie hatten das angefangen.
    »Irgendwann meinten sie, es wäre doch sicher lustig, wenn Dick und Sandy auch dazukommen. Mir war nicht wohl bei der Sache. Es hat tatsächlich Spaß gemacht, aber hinterher hatte ich immer ein schlechtes Gefühl. Ich habe wach gelegen und gegrübelt …« Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir brauchen nicht alle Einzelheiten«, sagte Virgil. »Wie hat es geendet? Waren Sie alle zusammen? Alle

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