Virtuelle Küsse (German Edition)
Daltrey?"
Ich redete viel zu schnell, aber das fiel mir überhaupt nicht auf. Das Thema Geburtstagsparty
stand zwischen uns im Raum aber ich wußte nicht wie ich beginnen sollte. Mir war klar, dass
ich mich noch einmal entschuldigen wollte für den Stress, den er am nächsten Tag wegen mir
mit Maya hatte, außerdem fand ich es heute nicht mehr richtig, dass ich bei unserem letzten
Telefonat so schnell aufgegeben hatte. Ich hätte mehr nachfragen sollen.
Dominic hatte einen Pferdeschwanz und trug dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd darüber.
Die beiden oberen Knöpfe standen offen und ich sah den Ansatz seiner Brusthaare. Meine
Bauchmuskeln zogen sich zusammen, zwischen meinen Beinen breiteten sich Flammen aus.
Ich war immer wieder entsetzt welche Reaktionen allein Dominics Anblick in mir auslöste. Er
sah wie immer umwerfend aus. Als er zur Tür reinkam hatte er die rote Jacke an, die ich so an
ihm mochte. Mit seinen Schlangenaugen beobachtete er mich jetzt wie ich sein Glas
einschenkte. Er war total ruhig während ich fast platzte. In seiner Gegenwart war ich wie
immer hypernervös.
"Danke, ich nehme gern einen Sekt, passt schon. Das stimmt, die Druckpatronen kamen heute
nicht, wie es hätte sein sollen. Aber ich wollte Dich sehen." Ich verschüttete den Sekt. "So ein
Mist. Warte, ich hole einen Lappen" sagte ich und war froh dass ich was zu tun hatte. Ich
hätte nicht ruhig auf meinem Stuhl sitzen können. Warum kam er wegen mir? Wollte er mir
die Leviten lesen für mein unmögliches Verhalten auf seiner Party? Kam es ihm nach wie vor
nicht in den Sinn, dass er das alles provoziert hatte? Wollte er mir sagen, dass es besser
gewesen wäre wenn er mich überhaupt nicht eingeladen hätte?
Ich warf den nassen Lappen in die Spüle uns setzte mich nun doch. Dominic trank einen
Schluck, ich sah ihm über das Glas hinweg direkt in die Augen, und die Erkenntnis die ich
darin las traf mich wie ein Schlag. Er begehrte mich! Ich wusste es weil seine Augen es
signalisierten.
Das Radio gab gerade einen Song von Amanda Marshall von sich, ich hörte es nicht mehr. Im
Augenwinkel beobachtete ich wie das Wachs einer Kerze an der Seite herunterlief und sich
auf dem Fensterbrett verteilte. Ich stand wieder auf um eine Serviette zu holen. Meine Beine
waren wie Kaugummi.
"Dominic, wegen deiner Party..." begann ich, als ich neben ihm die Serviette unter die Kerze
legte um das Wachs aufzufangen. Ich tat es völlig abwesend. Total idiotisch, gerade jetzt
davon anzufangen, ging es mir durch den Kopf. Dominic sah mich an, ich sah ihn an. Mein
Gehirn schaltete aus. Ich legte ihm die Arme um die Schultern und küsste ihn. Es
funktionierte alles automatisch. Ich kann heute nicht behaupten dass ich das bewusst steuerte,
doch ich wusste dass ab diesem Moment nichts mehr in meinem Leben jemals wieder so sein
würde wie vorher. Dominics Zunge kam mir entgegen, ich fühlte mich wie außerhalb von
meinem Körper, es gab nur noch meine Sinne.
Dominic stand auf und zog mich in seine Arme. Ich konnte nicht denken, ich küsste ihn nur.
Wie aus weiter Ferne hörte ich seinen Atem, spürte, wie er mir warm die Nase entlang strich.
Meine Hände fuhren wie von selbst unter sein Hemd, streichelten die nackte Haut darunter,
zogen zärtlich von seiner Brust eine Spur zu seinem Bauch. Ich liebte seine Brusthaare, ich
wusste es schon jetzt, noch ohne sie richtig gesehen zu haben. Ich drückte mich noch näher an
ihn heran. Jeder Zentimeter zwischen uns war für mich wie Meter. Der Wunsch nach der
totalen Verschmelzung erschien automatisch in mir.
"Ich weiß zwar nicht ob das richtig ist was wir hier machen, aber es fühlt sich gut an" flüsterte
Dominic an meinem Mund. Ich sah ihm in die Augen, seine Schlangenaugen hypnotisierten
mich. Er fuhr mit den Fingerkuppen sanft mein Gesicht nach, bevor er wieder den Kopf
senkte und wir uns erneut küssten. In seiner Bewegung war nichts hastiges, er war einfach nur
sanft.
Das war es! Das war es was ich unbewusst gefühlt hatte und nicht benennen konnte als ich
Dominic zum ersten Mal gesehen hatte. Diese totale Hingabe, die- da war ich mir sicher- nur
ihm zu eigen war. Die Fähigkeit, mich nur durch eine einzige Berührung so in seinen Bann zu
ziehen, dass ich mich fühlte wie im Delirium. Die bloße Anwesenheit seines Selbst, die jeden
vernünftigen Gedanken unmöglich machte, außer den, eins mit ihm zu sein. Das war der
Zauber von Dominic Daltrey, welcher es mir ab diesem Moment unmöglich machen
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